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Jetzt heißt es alles oder nichts. Die Dallas Stars verloren am Sonntag das sechste Spiel der Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference mit 4:1gegen die St. Louis Blues. Diese erzwangen damit im American Airlines Center der Stars den Ausgleich zum 3:3 und das alles entscheidende Spiel 7, das am Dienstag im Enterprise Center von St. Louis stattfinden wird. Mit einem Sieg wären die Stars erstmals seit elf Jahren in das Conference Finale eingezogen, so müssen sie jetzt auf einen Auswärtssieg hoffen.

"Sie sind ein gutes Team und haben heute die richtige Antwort gefunden", äußerte sich Center Tyler Seguin über den Gegner aus St. Louis. "Wir haben von ihnen vollen Einsatz erwartet und sie hatten einen guten Start. Wir wären gerne besser ins Spiel gekommen, aber jetzt ist egal, was passiert ist. Jetzt ist es ein Spiel und wir freuen uns auf die Reise nach St. Louis."
Der Sieg in St. Louis ist durchaus machbar, die Stars haben in den laufenden Playoffs bereits mehrmals bewiesen, dass sie unter Druck und widrigen Umständen zu Höchstleistungen fähig sind. Allerdings müssen sie dafür ihre Lehren aus den bisherigen Duellen und besonders der jüngsten Niederlage ziehen.

STL@DAL, Sp6: Seguin trifft im Powerplay aus dem Slot

"Wir waren am Anfang nicht wach genug", bemängelte Trainer Jim Montgomery. "Unser zweites Drittel war gut, wir hatten gute Szenen, haben den Puck aber nicht gut genug laufen lassen. Das dritte Drittel war einfach zu schwach. Anstatt zusammenzuspielen, hat jeder für sich gespielt und das haben sie genutzt."
Sieht man sich die gesamte Serie an und besonders das sechste Spiel, fallen ein paar Gründe für die Niederlagen auf. St. Louis erzielte vier Mal das erste Tor, drei Mal gewannen sie am Ende. Die Special Teams sind bei den Stars klar besser. Sie waren 14 Mal in Überzahl und trafen vier Mal (28,6 Prozent), die Blues hatten 20 Gelegenheiten und erzielten zwei Tore (10 Prozent), hinzu kommt ein Tor der Stars in Unterzahl.
Das Problem ist das Spiel fünf gegen fünf. Bei gleicher Spielerzahl trafen die Blues in der Serie 14 Mal, öfter als jedes andere Team in der zweiten Runde. Die Stars verbuchten nur elf Tore. Geradezu symptomatisch war für diese Statistik Spiel 6, in dem das einzige Tor der Stars durch Tyler Seguin im Powerplay fiel und alle vier Tore der Blues bei fünf gegen fünf.
"Wir haben keinen Druck gemacht, wir sind im dritten Drittel nicht genug gelaufen", sprach Montgomery nach dem Spiel das offensichtliche aus. "Wir haben nichts gemacht, um in Puckbesitz zu sein. Respekt vor St. Louis. Sie haben uns wirklich gut im Griff gehabt."
Außerdem fällt noch eine Besonderheit an der Art auf, wie die Tore gefallen sind. Bei vier der 16 Tore der Blues wurde entweder ein Spieler vor dem Tor angeschossen, von dem der Puck ins Tor prallte, oder ein Spieler lenkte absichtlich vor dem Tor einen Schuss, oder harten Pass an Torwart Ben Bishop vorbei. Den Stars gelang kein einziges solches Tor.
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Ein besserer Start, mehr Bewegung, schnelleres und präziseres Passspiel, mehr Verkehr vor dem Tor der Blues und weniger vor dem eigenen, sind also die Maßnahmen, die in Spiel 7 zum Erfolg führen können. Eine anspruchsvolle Liste, doch die Stars haben bereits zuvor gezeigt, dass sie all diese Aufgaben erfüllen können, ansonsten gäbe es kein Spiel sieben, ansonsten hätten sie sich in der ersten Runde nicht gegen die Nashville Predators durchgesetzt. Nun kommt es darauf an, dieses Potenzial umzusetzen. Da spielt ihnen ihre vielleicht größte Stärke, ihre Mentalität in die Karten. Wenn ein Team sich nach so einer Niederlage wiederaufrichten kann, dann die Stars.
"Wir sind gegen ein gutes Team angetreten, sie hatten ein gutes Spiel und wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen", gab Stürmer Mats Zuccarello zu. Gleichzeitig machte er aber auch klar, dass niemand im Team der Stars den Kopf hängen lässt. "Jetzt kommt Spiel 7. Wir wussten, dass es eine enge Serie wird. Wenn man in den Playoffs weit kommen will, muss man hin und wieder ein Spiel sieben mitmachen."
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Dieses Spiel wird die Entscheidung bringen. Am Dienstag um 8:00 p.m. ET (Mi. 2 Uhr MESZ) wird im Enterprise Center entschieden, ob der Traum der Stars weitergeht und sie zum ersten Mal seit 2008 im Conference Finale stehen, oder ob es in die Sommerpause geht. Nach dem bisherigen Verlauf der Serie ist unmöglich zu sagen, wer um den Conference-Titel spielen wird. Der Respekt vor den Blues ist groß, doch das beruht auf Gegenseitigkeit.
"Für mich ist das komplett ausgeglichen", warnte Craig Berube, der Trainer der Blues vor dem Duell. "Wir treten in Spiel 7 an. Wir müssen das letzte Spiel vergessen, das ist vorbei und wir müssen uns auf ein hartes Entscheidungsspiel vorbereiten."