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Die Predators haben ein Konzept für 16/17

von Bernd Roesch

In der Music City könnte es in der kommenden Spielzeit auch auf dem gefrorenen Nass heiß hergehen. Die Nashville Predators waren in den Tagen nach ihrem Playoffaus in sieben Spielen gegen die San Jose Sharks in der zweiten Runde der Western Conference sehr aktiv und bastelten weiter an einer erfolgreicheren Zukunft.

Die Central Division ist wohlweislich die stärkste Division in der NHL. Mit den Dallas Stars, Chicago Blackhawks und St. Louis Blues hatten die Predators in der Divisionstabelle der vergangenen regulären Saison drei NHL-Schwergewichte vor sich. Sieben Punkte betrug ihr Rückstand auf Chicago und sogar 13 Zähler auf die erstplatzierten Stars. Schaut man sich die Aktivitäten der Predators in den letzten Wochen auf dem Spielermarkt an, muss man neidlos anerkennen, dass General Manager David Poile und seine sportlichen Berater, angeführt von Cheftrainer Peter Laviolette, ganze Arbeit geleistet haben.

Nashvilles junger Stürmerstar Filip Forsberg, der beim NHL Draft 2012 zunächst von den Washington Capitals in der ersten Runde an Nummer Elf gezogen wurde und dann am 3. April 2013 im Tausch gegen Martin Erat und Michael Latta zu den Predators kam, unterschrieb am 27. Juni dieses Jahres einen US$36 Millionen schweren 6-Jahres Vertrag. Der erst 21-jährige schwedische Flügelstürmer, der mit 33 Toren und 64 Scorerpunkten in 82 Spielen der Saison 2015/16 Nashvilles erfolgreichster Vollstrecker und bester Scorer war, konnte also langfristig an die Franchise gebunden werden. Er befindet sich in der Entwicklung zu einem Topstürmer der Liga und wird wohl in den kommenden Jahren noch für einiges an Furore sorgen.

Mit Center Ryan Johansen, 23, und Rechtsaußen Craig Smith, 26, hat Nashville noch zwei weitere junge Angreifer in ihren Reihen, die, wenn es gut läuft, in einer kompletten Saison über 20 Tore und 50 Scorerpunkte erzielen könnten. 24 - 23 - 21 lautete Smith's Torausbeute in den drei Jahren seit der Spielzeit 2013/14. Johansen, der am 6. Januar 2016 im Tausch gegen Seth Jones von den Columbus Blue Jackets nach Nashville kam, war mit einer durchschnittlichen Ausbeute von 0,81 Punkten pro Spiel (8 Tore, 26 Assists) in den 42 Partien, die er für die Predators auf dem Eis stand, Nashvilles effektivster Spieler gewesen. Smith, dessen Gehalt jährlich mit US$ 4,25 Millionen beim Salary Cap zu Buche schlägt, wird erst im Anschluss der Saison 2019/20 zu einem Unrestricted Free Agent und Johansen, er wird am Ende der kommenden Saison zu einem Restricted Free Agent, geht 2016/17 noch für US$ 4 Millionen auf Punktejagd. Angeführt wird die junge Garde der Predators von dem erfahrenen Rechtsaußen James Neal, 28, und von den beiden 36-jährigen Leitwölfen Mike Fisher und Mike Ribeiro, die in der vergangenen Saison immer noch auf über 17 Minuten Eiszeit pro Spiel kamen.

Die Defensivreihen der Predators stehen ihren Sturmkollegen in Nichts nach. Mit der Verpflichtung von P.K. Subban, dem James Norris Memorial Trophy Gewinner von 2013, schnappten sich die Predators einen schillernden Verteidiger mit Persönlichkeit. Im Tausch gaben sie am 29. Juni 2016 ihren langjährigen Kapitän Shea Weber an die Montreal Canadiens ab. Es war der spektakulärste Trade in der NHL bevor die Free Agency Periode begann. Eines ist klar: Subban spielt auch in Nashville nicht für umsonst. Sein durchschnittliches jährliches Gehalt beträgt US$ 9 Millionen und liegt damit um knapp 1,2 Millionen höher als das von Weber (US$ $7.857.143). Nicht vergessen darf man dabei, dass Weber's Kontrakt noch eine Laufzeit von 10 Jahren, bis zum Ende der Saison 2025/26 hat - dann ist Weber 40. Subban's Vertrag gilt bis 2021/22. Er ist aktuell 27 und in den kommenden sechs Spielzeiten in genau dem richtigen Alter für einen Verteidiger, in dem ein Spieler auf dieser Position für gewöhnlich seinen Leistungszenit erreicht.

Schaut man sich die statistischen Werte von Weber und Subban im Detail an, beide kamen 2015/16 auf 51 Scorerpunkte, stellt man fest, dass Weber vor allem im Überzahlspiel sehr effektiv war. 14 seiner 20 Treffer markierte er im Powerplay - Subban schoss zwei seiner sechs Tore aus einer nummerischen Überlegenheit heraus. Dem 27-jährigen wurde in Montreal immer wieder vorgeworfen, dass er zu wenig für die Defensive macht. Angesichts dessen, dass er mit +4 den drittbesten +/-Wert der Canadiens auswies, ist ein solcher Vorwurf hanebüchen. Weber hatte letzte Saison einen +/-Wert von -7 und belegte damit unter allen eingesetzten Spielern der Predators den drittletzten Platz.

Die ersten zwei Abwehrreihen der Predators komplettieren für die kommende Spielzeit der Schweizer Roman Josi, er war schon im vergangenen Jahr ihr überragender Defensivmann, der Schwede Mattias Ekholm, auch seine acht Tore und 27 Assists in 82 Partien können sich sehen lassen und Ryan Ellis (10 Tore, 22 Assists, 79 Spiele). Ergänzend wurden auch noch Yannick Weber und Matt Irwin ohne Risiko mit Einjahresverträgen ausgestattet.

Den Predators bleibt im Salary Cap für das kommende Jahr noch ein Spielraum von über US$ 8 Millionen für Verstärkungen.

Mit dem Team, das den Säbelzahntiger auf dem Trikot trägt, darf man in der anstehenden Spielzeit rechnen. Sie dürften den einen oder anderen Favoriten in der Western Conference hinter sich lassen.

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