Der Rest der Offensive fand so gut wie gar nicht statt. Schon im Vorjahr war der Torabschluss ein grundsätzliches Problem für die Franchise. Es scheint sich über den Sommer nicht verbessert zu haben. Ganz im Gegenteil.
Durch den Trainerwechsel im Vorjahr, von Michel Therrien hin zu Claude Julien, hat sich das strategische Verhalten vor dem Tor zwar verändert, Therrien ließ dem Team häufig aus der Entfernung den Torabschluss suchen, Julien erwartet dagegen eher Kombinationen bis direkt vor den Kasten des Gegners, doch das Resultat blieb das gleiche - zu wenige Tore.
Besonders viel Kritik entlädt sich aktuell gegenüber Kapitän Pacioretty. Das ist nicht immer fair. Schließlich hat er in den letzten drei Jahren über 100 Tore erzielen können. 64 davon wurden jedoch von seinen inzwischen ehemaligen Mitspielern Andrei Markov (30), P.K. Subban (25) und Nathan Beaulieu (9) vorbereitet.
Bevor das Management des Teams einen spielstarken Verteidiger neu verpflichtet, der die Stürmer wieder deutlich besser mit einzubeziehen weiß, werden sich die unzähligen Fans und Sympathisanten der Habs noch länger in Geduld üben müssen.
Die Verunsicherung von Team und Fans wird bis dahin weiter zunehmen, wenn kein Wunder geschieht. Jedoch sind diese auch im Sport bekanntlich sehr selten. Will man es am Ende des Jahres noch in die KO-Runde schaffen, dann sollten entsprechende Entscheidungen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
General Manager Marc Bergevin und seine, ihn in Sachen Kaderplanung unterstützenden Kollegen können die Saison mit einigen klugen Entscheidungen jetzt vielleicht noch retten, schließlich ist erst rund ein Zehntel der Hauptrunde absolviert. Doch zu viel Zeit sollte man nicht mehr ins Land ziehen lassen, damit die laufende Saison in Montreal mit einem Happy End endet.