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Die Winnipeg Jets haben sich vor Spiel 1 im Western Conference Finale, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Bell MTS Place der Hauptstadt von Manitoba stattfand, ganz genau die Playoff-Statistiken der Vegas Golden Knights angesehen. Der Liga-Neuling aus Las Vegas liebte in seinen vorherigen zehn Auftritten der Stanley Cup Playoffs das körperbetonte Spiel. Sie teilten, sowohl in absoluten Zahlen (455 vor Spiel 1), wie auch im Durchschnitt pro Partie, die meisten Checks aller noch in den Playoffs befindlichen Teams aus. Die Jets lagen mit 315 Hits in zwölf Playoff-Begegnungen weit hinter ihrem Final-Gegner.

Doch die Jets können eben auch das körperbetonte Spiel annehmen. Sie gewannen die erste Partie der Conference-Finalserie mit 4:2, da bei ihnen Spieler intensiv den Körperkontakt suchten, von denen es so nicht unbedingt zu erwarten war. Die Hauptaufgabe eines Mark Scheifele ist ebenso das Vollstrecken, wie das eines Patrik Laine. Beide erfüllten, mit einem Powerplay-Treffer im ersten und zweiten Durchgang, diese in sie gesetzten Erwartungen bravourös.

Noch beeindruckender war es jedoch, dass sowohl Laine, als Schütze der frühen 2:0-Führung, wie auch Scheifele, der auf 4:1 erhöhte, mehr Checks als Torschüsse für sich verbuchen konnten. Der 25-jährige Kanadier zielte in den 60 Spielminuten nur einmal auf den gegnerischen Kasten, teilte aber ebenso fünf Hits aus, wie Winnipegs finnischer Erstrunden Draft Pick von 2016, der viermal den Abschluss suchte und dabei zu zwei Torschüssen kam.
"Wir haben nicht zum ersten Mal in diesen Playoffs dem Gegner eine schmerzhafte Wunde zugefügt. Es wird halt immer härter und härter. Dem musst du was entgegensetzen. Manchmal bist du gezwungen dich gegen drei durchzusetzen. Man versucht, dass sie nicht erfolgreich sind und man macht immer weiter", gab Laine NHL.com/de nach dem erfolgreichen Final-Auftakt Auskunft.
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In der Endabrechnung dieser Partie kamen die Hausherren auf 33 Checks und die Golden Knights nur auf deren 30. Zwischen der 24. und der 29. Spielminute mussten sieben verschiedene Spieler der Golden Knights Checks ein- und wegstecken. Zweimal war ein Colin Miller Leidtragender von Winnipegs körperbetonter Gangart. Es kam nicht von ungefähr, dass Verteidiger Brayden McNabb die Nerven durchgingen und er in der 30. Spielminute wegen Hakens auf der Strafbank Platz nehmen musste. Mit schwerwiegenden Folgen: Scheifele nutzte umgehend die nummerische Überlegenheit zu seinem letztendlich vorentscheidenden Treffer.
"So geht eben intensives Eishockey. Ich gehe nicht mit der Einstellung raus, dass ich mehr Checks setzen möchte, doch wenn sich die Situation ergibt, dann musst du sie austeilen oder welche einstecken", erläuterte Scheifele seine Arbeitseinstellung gegenüber NHL.com/de nach dem Training am Sonntag.
Verteidiger Jacob Trouba danach gefragt, zeigte sich wenig überrascht, dass die Offensiv-Stars des Teams eine Menge Checks austeilten: "Das ist ein Bestandteil dieses Spiels und das setzen sie halt um."
Wird es ihnen auch im zweiten Aufeinandertreffen gelingen die Golden Knights zu überrumpeln, nachdem Vegas Headcoach Gerard Gallant von einem anstehenden 'Pflichtsieg' gesprochen hat?
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Linksaußen Nikolaj Ehlers misst dieser Aussage keine besondere Bedeutung zu: "Jedes Spiel in den Playoffs ist ein 'Must-win', egal ob du in der Serie 1:0 vorne oder hinten liegst. Wir wollen das nächste Spiel gewinnen und sie wollen das nächste Spiel gewinnen. Und wir möchten, genauso wie sie, auch Spiel 3 und Spiel 4 erfolgreich bestreiten. Wir waren gestern ganz gut, doch wir möchten von Spiel zu Spiel noch besser werden."
Spiel 2 des Western Conference Finales findet am Montag (8 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS) im Bell MTS Place von Winnipeg statt.