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In den Stanley Cup Playoffs ist das Augenmerk meist auf die Stars der Branche gerichtet. Wenn sie mit ihrer Mannschaft dann noch den Pokal holen, sind ihnen die Schlagzeilen sicher, wie zuletzt Alex Ovechkin von den Washington Capitals. Darüber hinaus gab es in all den Jahren aber auch heimliche Helden, die sich auf besondere Weise um den Titelgewinn verdient machten. NHL.com/de präsentiert jeweils einen Vertreter dieser Kategorie aus den Reihen der Stanley-Cup-Sieger seit 2010.

Nach einer durchwachsenen Hauptrunde mit lediglich 34 Punkten lief Dustin Byfuglien von den Chicago Blackhawks in den Stanley Cup Playoffs 2010 zu fantastischer Form auf. In den ersten drei Runden schoss er sich mit acht Toren und zehn Punkten ins Rampenlicht. Zu Beginn der Finalserie gegen die Philadelphia Flyers tat sich der großgewachsene Flügelspieler, der während der Saison meist als Verteidiger zum Einsatz kam, zunächst sehr schwer. In Spiel 5 platzte schließlich der Knoten. Beim 7:4-Sieg der Blackhawks glänzte er mit zwei Toren und zwei Vorlagen. Beim letztlich für die Serie entscheidenden 4:3 in Spiel 6 erzielte er den 1:0-Führungstreffer für Chicago und half so mit, dass die Blackhawks erstmals seit 1961 wieder den Cup in Empfang nehmen konnten.
Bei den Boston Bruins machte 2011 ein Rookie namens Brad Marchand von sich reden. Beim Showdown in Spiel 7 der Endspielserie gegen die Vancouver Canucks schnürte er einen Doppelpack und bereitete einen weiteren Treffer vor. Die Bruins gewannen die Partie mit 4:0 und holten nach einer Pause von fast vier Jahrzehnten den Stanley Cup. Für Marchand war das der Auftakt zu einer steilen Karriere in Boston. Inzwischen zählt er zu den Superstars der Mannschaft.

Von Dwight King von den Los Angeles Kings war zu Beginn der Stanley Cup Playoffs 2012 nicht zu erwarten, dass er zum heimlichen Helden avancieren würde. Während der Hauptrunde wirkte der Rookie lediglich in 27 Begegnungen mit. Im Western-Conference-Finale zwischen Los Angeles und den Phoenix Coyotes schlug seine Stunde. In den ersten drei Spielen traf der Stürmer insgesamt viermal. In der anschließenden Finalserie um den Stanley Cup gegen die New Jersey Devils steuerte er drei Assists bei und feierte mit den Kings den Gesamtsieg.
Ähnliches Erstaunen rief ein Jahr später Michal Handzus von den Blackhawks hervor. Chicago hatte den Angreifer bei der Trade Deadline 2013 im Tausch gegen einen Viertrunden-Pick von den San Jose Sharks geholt. Es war ein Transfer, der zunächst für wenig Aufsehen sorgte. In Spiel 6 der zweiten Runde gegen die Detroit Red Wings sorgte er für Furore. Die Blackhawks lagen hinten und waren drauf und dran, das Match zu verlieren. Doch dann markierte Handzus den Ausgleich. Fortan legte Chicago einen Zahn zu, gewann das Spiel und die Serie und feierte später gegen Boston den Stanley-Cup-Triumph.
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Im Jahr 2014 gebührte die Ehre des heimlichen Helden Linksaußen Kyle Clifford von den Kings dank einer wahren Leistungsexplosion in den Playoffs. In den Endspielen gegen die New York Rangers verbuchte er vier Punkte (ein Tor, drei Vorlagen). Insgesamt kam Clifford in der Postseason auf 24 Einsätze und sieben Zähler. Zuvor hatte er es in der Hauptrunde in 71 Spielen auf ganze acht Punkte gebracht.
Beim Stanley-Cup-Sieg der Blackhawks 2015 bildete das Offensiv-Trio Jonathan Toews, Patrick Kane und Marian Hossa das Herzstück der Mannschaft. Doch keinem der drei genannten Spieler gelang in den sechs Auseinandersetzungen des Finales gegen die Tampa Bay Lightning ein Game-Winning-Goal. Ganz im Gegensatz zu ihrem Stürmerkollegen Antoine Vermette. Er entschied den ersten und fünften Vergleich zugunsten der Blackhawks und avancierte dadurch für viele Fans zum heimlichen Helden. Vier Tore und drei Assists standen für ihn nach 20 Auftritten in den Stanley Cup Playoffs zu Buche.
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Mit Matt Murray von den Pittsburgh Penguins spielte sich 2016 ein Torhüter in den Vordergrund. Er vertrat zum Ende der Hauptrunde und in den Playoffs den verletzten Marc-Andre Fleury. Murray rechtfertigte das Vertrauen und mauserte sich zum Leistungsträger. Reihenweise zeigte er Glanzparaden und trieb die gegnerischen Angriffsreihen zur Verzweiflung. Auch in der Finalserie gegen die San Jose Sharks zählte er zu den besten Akteuren auf dem Eis. In 21 Spielen während der Playoffs gelangen ihm 15 Siege und ein Shutout. Fortan war Murray die unumstrittene Nummer 1 zwischen den Pfosten der Penguins.

Bei Pittsburghs Titelverteidigung 2017 war Patric Hornqvist der gefeierte Held. In den sechs Partien des Finales gegen die Nashville Predators gelang ihm zwar nur ein einziges Tor. Es war jedoch ein eminent wichtiges. Mit seinem Treffer zum 1:0 anderthalb Minuten vor Schluss in Spiel 6 in der Bridgestone Arena entschied er zugleich die Endspielserie für die Penguins.
Und wer weiß, ob es 2018 die Siegesparade der Washington Capitals gegeben hätte, wenn nicht der Däne Lars Eller erfolgreich als Scorer für den zeitweise verletzten Evgeni Kuznetsov in die Bresche gesprungen wäre. Er schoss drei Siegtore im Laufe der Playoffs und half außerdem mit, dass die Capitals ihr Pittsburgh-Trauma überwanden.