Nico Hischier Halifax Mooseheads

Für die talentiertesten Eishockeynachwuchsspieler der Welt sind die letzten Monate angebrochen, um sich auf die oberen Plätze der Scoutinglisten zu spielen. Am 23. und 24. Juni 2017 werden sich im United Center, der Heimspielstätte der Chicago Blackhawks die Teamverantwortlichen der NHL einfinden, um die zukünftigen Rohdiamanten der NHL-Franchises auszuwählen. Knapp sechs Monate vor dem besagten Event, an dem die Weichen für den weiteren Karriereweg etlicher Nachwuchsspieler gestellt werden, dürfen sich gleich 19 vom NHL Central Scouting vor der Saison als Players to Watch auserkorene Jungsportler auf internationalem Eis gegen gleichaltrige messen.

Vom 26. Dezember bis zum 5. Januar kämpfen die zehn besten Juniorenlandesvertretungen im Bell Centre zu Montreal und Air Canada Centre zu Toronto um die jugendliche Eishockeykrone. Mit dabei sein wird auch die schweizerische Auswahl, die von Nico Hischier, einem der aktuell heißesten Anwärter auf einen der frühen Draftplätze, angeführt wird. Hier sind vier hochgehandelte Prospects für den Entry Draft 2017:
Nico Hischier, C, Halifax (QMJHL)
Die Juniorenweltmeisterschaften sind für Hischier, der in der laufenden Spielzeit für die Halifax Mooseheads auf Torjagd geht, fast ein Heimspiel. Die Gegend um die Spielstätte der schweizer Vertretung -- Montreal --, hat er in seinen nun 31 Spielen in der höchsten Juniorenspielklasse Quebecs jedenfalls schon ausgiebig bereist. In kaum einer unabhängigen Scouting Rangliste wird die schweizerische Nachwuchshoffnung noch nicht in den Top Ten für den NHL Entry Draft 2017 geführt.
Mit nun 48 Punkten (23 Tore, 25 Assists) ist Hischier hinter Halifax-Reihenkollege Maxime Fortier (16 Tore 34 Assists) und Francois Beauchemin von Val-d'Or (24 Tore, 24 Assists) der drittbeste Scorer der QMJHL. Unter den Liganeulingen ist er mit Abstand der produktivste. Das hat ihm in in seiner neuen Heimat nicht jeder zugetraut und so verblüfft der 183 cm große und 79 kg schwere Hischier die Scouts reihenweise mit seiner Anpassungsfähigkeit an das nordamerikanische Eishockey.
Nolan Patrick, C, Brandon (WHL)
Wurde Nolan Patrick noch im Sommer als klare Nummer 1 für den NHL Entry Draft 2017 in Chicago gehandelt, kämpft er aktuell mit einer regelrechten Seuchensaison. Lediglich sechs Spiele konnte der mit Gardemaßen ausgestattete Kanadier in der laufenden Spielzeit für seine Brandon Wheat Kings absolvieren. Dabei gelangen dem Stürmer neun Punkte (vier Tore, fünf Assists). Seit Anfang Oktober plagt den 18-jährigen jedoch eine Verletzung am unteren Körperbereich, die auch einen Einsatz bei den Juniorenweltmeisterschaften unmöglich macht.
Dennoch führt der gebürtige Winnipeger auch noch im Dezember die meisten Scouting Ranglisten an. Zu beeindruckend waren seine Statistiken in der Vorsaison, als ihm in 72 Hauptrundenspielen 102 Punkte (41 Tore, 61 Assists) gelangen. Auf dem Weg zur WHL-Meisterschaft setzte er in 21 Playoffpartien 2016 30 weitere Scorerpunkte (13 Tore, 17 Assists) drauf, was ihm den Titel als Playoff MVP einbrachte.

Nolan Patrick Brandon Wheat Kings

Timothy Liljegren, D, Rögle BK (SHL)
Mit gerade einmal 16 Jahren gab Rechtsschütze Timothy Liljegren am 3. Dezember 2016 für Rögle BK sein Debüt in der höchsten schwedischen Eishockeyspielklasse SHL, wo ihm am 24. Februar gegen den Linköpings HC sein erstes Profitor gelang. Neben 19 Spielen bei den Herren ließ der 189cm große und 90 kg schwere Verteidiger vor allem bei Nachwuchsturnieren aufhorchen. Bei der U17 World Hockey Challenge in Dawson Creek und Fort St. John gelangen ihm in sechs Spielen fünf Punkte (drei Tore, zwei Assists). Im April 2016 legte er bei der U18 Weltmeisterschaft in Grand Forks sechs Punkte (ein Tor, sechs Assists) in sieben Spielen nach.
Ähnlich wie Patrick, ist jedoch auch Liljegren in der aktuellen Spielzeit noch nicht richtig angekommen. Das Pfeiffersche Drüsenfieber setzte den Schweden für mehrere Wochen außer Gefecht, weshalb er nur schwer in Tritt fand. Neben neun Spielen in der Herrenmannschaft in denen er drei Assists erzielte, musste er sich neun Mal bei den Junioren in der SuperElit beweisen. Dort gelangen ihm in ebenfalls neun Spielen sechs Punkte (fünf Tore, ein Assist).
Gabriel Vilardi, C, Windsor (OHL)
Mit Liljegren und Patrick ist Vilardi in bester Gesellschaft. Die Verletztenmisere unter den besten Nachwuchsspieler scheint kein Ende zu nehmen und so vermeldeten die Windsor Spitfires am 22. November, dass sich ihr treffsicherster Angreifer einer Blinddarmoperation unterziehen und einige Zeit nicht zur Verfügung stehen wird. Sichtlich betroffen zeigte sich deshalb Spitfires General Manager Warren Rychell: "Offensichtlich werden wir ein Toptalent wie Gabe vermissen."
Bis dahin gelangen Gabriel Vilardi in 16 Einsätzen in der laufenden Saison 22 Punkte (neun Tore, 13 Assists). Damit konnte der am 16. August 1999 in Kingston, Ontario geborene Vilardi seine Quote aus der Vorsaison deutlich übertreffen. In seiner Rookiesaison in der OHL 2015-16 konnte er 38 Punkte (17 Tore, 21 Assists) in 62 Spielen ergattern. Doch auch wenn Vilardi die Juniorenweltmeisterschaft verpassen wird, die Scouts attestieren ihm beste Chancen auf eine niedrige Draftposition.