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Die Saison 2016-17 ist nun über einen Monat alt und nicht nur in den Teamstatistiken sondern auch in den Individualstatistiken sind erste Tendenzen dahingehend zu erkennen, wie im Mai die oberen Plätze besetzt sein werden.

Ein ereignisreicher Herbst brachte sowohl einige Überraschungen als auch einige Enttäuschungen hervor: Wer hätte gedacht, dass der sechsfache Maurice Richard Trophy Gewinner Alex Ovechkin mit vier Toren Rückstand lediglich auf dem 13. Platz in der Torschützenliste liegt? Immerhin hat der russische Linksaußen die begehrte Trophäe für den erfolgreichsten Torjäger der regulären Saison doch vier Mal in Folge ergattert und sie scheinbar schon fest gepachtet. Wer hätte den Jetshoffnungsträger Mark Scheifele nach 16 absolvierten Spielen mit 20 Punkten auf der Spitzenposition in der Scorerliste gesehen? War es absehbar, dass Altstar Jaromir Jagr in 15 Spielen nur ein Mal treffen würde?
Sicherlich haben sich einige Fans mehr vom 44-jährigen tschechischen Offensivspezialisten erhofft oder ihm zumindest mehr als seine sechs Punkte (1 Tor, 5 Assists) gewünscht. Nach der herausragenden Vorsaison, in der der 1972 in Kladno geborene Jagr seinen zweiten oder gar dritten Frühling erlebte und so viele Tore (27) schoss wie schon seit fast einem Jahrzent nicht mehr -- in der Saison 2006-07 traf er 30 Mal für die New York Rangers --, sprudelte der Panthersangreifer voller Tatendrang für die neue Spielzeit. Doch bei den verletzungsgeplagten Panthers stimmt die magere Ausbeute missmutig. Immerhin waren die Ambitionen in der Sommerpause vom neu installierten Management hochgeschraubt worden.

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Schlappe 31 Autostunden nördlich vom sonnenverwöhnten Fort Lauderdale, Florida, ergibt sich ein völlig anderes Bild: In Manitoba, das eigentlich eher für winterliche Temperaturen von bis zu -25 Grad Celsius bekannt ist, sorgt die Angriffsmaschinerie der Winnipeg Jets für wohlig warme Fanherzen. Mit Scheifele steht ein Jetsaktuer an der Spitze der Scorerwertung, mit Patrik Laine führt ein weiterer die Torschützenliste an.
Der 2011 in der ersten Runde (Nr. 7) von den Jets gedraftete Scheifele sammelte bis Dato zehn Tore und ebenso viele Vorlagen und liegt damit erstmalig in seiner NHL-Karriere bei einer Punktequote von über 1 pro Spiel (1,25). Damit füllt der zum Assistenzkapitän beförderte Jungstürmer die Hoffnungen der Teamverantwortlichen und Fans mit Leben. Mindestens ebenso zufrieden können die Winnipegfans mit ihrem Youngster Laine sein: Der 19-jährige Linksaußen, der beim NHL Draft 2016 an der zweiten Stelle gezogen wurde, verblüffte bisher mit zwei Hattricks. Zwar wurde er neben Auston Matthews als hoher Favorit um die Calder Memorial Trophy für den besten Liganeuling gehandelt, doch dass er, wenn es auch eine Momentaufnahme ist, im November die Torschützenliste anführt, hätte ihm kaum ein Experte zugetraut.

Dass das Duo Laine/Scheifele funktioniert, hat der vergangene Monat gezeigt. Sollten beide verletzungsfrei durch die Saison gehen, könnten ihnen auch in der Endabrechnung Plätze in den Top-Ten der besten Torschützen beziehungsweise Scorer winken. Doch die Konkurrenz um die altbekannten Patrick Kane, Steven Stamkos, Artem Anisimov, Connor McDavid und allen voran Sidney Crosby schläft nicht. Seit seinem aufgrund einer Gehirnerschütterung verspäteten Saisoneinstieg macht der Kapitän der Pittsburgh Penguins in der Scorerwertung in riesen Schritten verlorenen Boden gut. Sein aktueller Punkteschnitt von 1,44 ist sein bester seit der Spielzeit 2006-07 (1,52), als er in 79 Spielen 120 Punkte machte und ihm am Ende die Hart Memorial und Art Ross Trophy winkten.