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Erneut drei mit Spannung erwartete Begegnungen der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs stehen am Montag auf dem Programm. Für vier der beteiligten sechs Teams beginnt der Anlauf auf den Stanley Cup. Die Nashville Predators rund um den Schweizer Roman Josi eröffnen ihre Postseason mit einem Gastauftritt bei den Carolina Hurricanes von Nino Niederreiter (8 p.m. ET; NHL.TV; Di. 2 Uhr MESZ), während die St. Louis Blues bei den Colorado Avalanche mit dem deutschen Torhüter Philipp Grubauer antreten müssen (10 p.m. ET; NHL.TV; Di. 4 Uhr MESZ). Für die Boston Bruins und die Washington Capitals (7.30 p.m. ET; NHL.TV; Di. 1.30 Uhr MESZ) ist es hingegen bereits das zweite Kräftemessen in der K.o.-Phase. Das erste Duell in der Best-of-7-Serie ging am Samstag mit 3:2 nach Verlängerung an die Capitals mit dem Österreicher Michael Raffl.

Fünf Faktoren, die es dabei zu beachten gilt.
Boston auf der Suche nach der Offensive
Die Bruins hoffen, dass ihre Probleme aus Spiel 1 der Serie gegen die Capitals einfach zu beheben sind. Boston hatte am Samstagabend bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung die meiste Zeit des Spiels Probleme, in der Offensivzone etwas zustande zu bringen.

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Die Bruins glichen zweimal durch Tore ihrer vierten Reihe aus, aber darüber hinaus fehlte es ihnen an einem nachhaltigen Offensivspiel. Die Darbietungen im Angriff waren weit entfernt von der Klasse, die sie in der Offensive zuletzt regelmäßig gezeigt hatten. Im letzten Saisonmonat belegten sie ligaweit den dritten Platz bei den erzielten Toren.
Bei den Bruins hoffen sie, dass sie schnell eine Wende zum Guten herbeiführen können. "Wir sind sicherlich einige Sequenzen in der Angriffszone noch einmal durchgegangen", erklärte Bruins-Trainer Bruce Cassidy, was bei der Aufarbeitung von Spiel 1 auffiel. "Es wird erneut eine große Herausforderung, das wissen wir." Boston gab zum Auftakt der Serie nur 26 Torschüsse ab.
Colorado setzt auf MacKinnon
Die Colorado Avalanche hatten in der letzten Woche der Saison einen schweren Stand, um sich den Heimvorteil in den Playoffs und den Titel in der West Division zu sichern. Um diese Ziele zu erreichen, mussten die Avalanche jedes ihrer letzten fünf Spiele der regulären Saison gewinnen oder Hilfe von den Vegas Golden Knights bekommen, indem diese ein paar Spiele verlieren. Die Golden Knights kamen ihnen nicht wirklich entgegen, also musste die Mannschaft aus Denver die Arbeit selbst erledigen.

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Colorado beendete die reguläre Saison mit einer Siegesserie von fünf Spielen, darunter zwei Back-to-Back-Siege gegen die Los Angeles Kings und ein Erfolg in Vegas. Dabei musste das Team unter anderem auf Nathan MacKinnon verzichten, der vier der letzten fünf Spiele verletzungsbedingt verpasste.
MacKinnons erhielt 20:28 Minuten Eiszeit beim 2:1-Sieg gegen die Golden Knights am Montag. Er beendete die Saison als zweitbester Scorer der Avalanche mit 65 Punkten (20 Tore, 45 Assists) in 48 Spielen der regulären Saison.
Jetzt steht er unmittelbar vor den entscheidenden Begegnungen des Jahres vor der Rückkehr. MacKinnon trainierte die letzten zwei Tage mit der Mannschaft und Cheftrainer Jared Bednar sagte, er erwarte, dass der Center in Spiel 1 gegen die Blues spielen wird. MacKinnon nahm am Samstag an einer optionalen Übungseinheit teil und kehrte am Sonntag im Training in die Formation mit seinen üblichen Flügelspielern, Gabriel Landeskog und Mikko Rantanen, zurück.
Statistik spricht für das Team aus Denver
Die Avalanche und die Blues treffen erst zum zweiten Mal in den Playoffs aufeinander nach dem Western Conference Finale 2001.
Colorado gewann damals die Best-of-7-Serie in fünf Spielen und holte seinerzeit zum zweiten Mal nach 1996 den Stanley Cup.
Ein weiteres gutes Omen für die Avalanche dürfte sein, dass sie zum dritten Mal in ihrer Klubgeschichte die Presidents' Trophy gewinnen konnten. Zuvor war ihnen das in der Saison 2000/01 gelungen, als sie anschließend im Stanley Cup Finale die New Jersey Devils in sieben Spielen besiegten, sowie in der Saison 1996/97, als sie in der Postseason in das Western Conference Finale einzogen, in dem sie sich in sechs Spielen den Detroit Red Wings geschlagen geben mussten.
Die Avalanche zogen im vierten Jahr in Folge in die Playoffs ein. Sie legten vom 10. März bis 5. April eine 15-Spiele-Punkteserie (13-0-2) und vom 10. März bis 13. Mai eine rekordverdächtige 17-Spiele-Heimpunkteserie (16-0-1) hin und gehen als klarer Favorit in die Spiele gegen St. Louis.
Hurricanes setzen auf ihre Heimstärke
In der Saison 2020/21 lieferte die Mannschaft aus Raleigh eine ihrer besten Spielzeiten in der Geschichte der Organisation ab und sicherte sich den ersten Platz in der Discover Central Division.

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Die Hurricanes beendeten die Saison mit einer Bilanz von 36-12-8, 80 Punkten und der besten Punktgewinnquote (71,4 Prozent) in ihrer Franchise-Geschichte.
"Wir wollen gewinnen", befeuerte Coach Rod Brind'Amour zusätzlich die Erwartungen. "Wir haben einen langen Weg vor uns, und es wird eine große Herausforderung, aber diese Erwartung stellen wir uns selbst."
Im Januar kämpfte sich die Mannschaft mit einem dezimierten Kader aufgrund des COVID-19-Protokolls zurück und holte umgehend sechs von sechs möglichen Punkten gegen die beiden Stanley-Cup-Finalisten des Vorjahres, die Tampa Bay Lightning und Dallas Stars.
Von Ende Februar bis in den März fuhren die Hurricanes acht Siege in Folge ein und waren nur einen doppelten Punktgewinn davon entfernt, ihre längste Siegesserie in der Geschichte der Franchise einzustellen.
Von Mitte April bis Anfang Mai punkteten die Hurricanes in 13 Spielen hintereinander (9-0-4) und stellten eine neue Klub-Bestmarke auf.
Die Mannschaft blieb in nur drei von 28 Heimspielen ohne Punktgewinn. Sie kam in der heimischen PNC Arena auf eine Bilanz von 20-3-5 und auf eine Punktgewinnquote von 80,4 Prozent, der zweitbesten unter allen Teams in der NHL.
Saros soll es für Nashville richten
Auf dem Papier sind die Nashville Predators der Underdog gegen die Hurricanes. Doch wie so oft in den vergangenen Jahren bewiesen, ist in den Playoffs grundsätzlich alles möglich. Der siegbringende Faktor für die Mannschaft aus Nashville soll Torhüter Juuse Saros werden, ohne dessen starke Vorstellungen es die Predators womöglich gar nicht in die Postseason geschafft hätten.

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Saros gewann mit einem Karriere-Bestwert von 21 Siegen (21-11-1 in 36 Einsätzen) das Vertrauen von Trainerstab und Mitspielern, führte die Predators in den entscheidenden Wochen in die K.o.-Phase. Unter den NHL-Torhütern, die in der zurückliegenden Spielzeit mindestens 25 Spiele bestritten haben, war er am Ende Drittbester in Sachen Fangquote (92,7 Prozent), Fünfter beim Gegentorschnitt (2,28) sowie Sechster bei den gewonnenen Spielen und Shutouts (3).
In seinen letzten 26 Einsätzen der regulären Saison erzielte er eine Bilanz von 18-6-1 mit einem Gegentorschnitt von 1,88, einer Fangquote von 94,1 Prozent und drei Shutouts. Saros ließ in 20 seiner letzten 26 Einsätze zwei oder weniger Tore zu, und mit ihm im Tor haben die Predators neun von zehn Spielen zwischen dem 23. März und dem 13. April siegreich beendet.