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Es war eine Situation in Spiel 3 des Western Conference Finales, wie sie die St. Louis Blues in den diesjährigen Playoffs schön öfter erlebt haben. Die Mannschaft von Coach Craig Berube lag gegen die San Jose Sharks hinten. Doch sie kämpfte sich zurück in die Partie, glich aus, übernahm sogar selbst die Führung.

Dann war es eigentlich wie gemalt für die Blues: eine knappe Führung mit einem Tor spät im Spiel. Das schrie förmlich danach, dass das Team aus Missouri in der Serie mit 2:1 Siegen in Führung gehen sollte.
Erik Karlsson (14. Minute) und Joe Thornton (17.) hatten die Gäste aus Kalifornien im ersten Drittel mit 2:0 in Führung gebracht. Dabei hatte Blues-Stürmer David Perron sein Team auch im ersten Drittel schon gut im Spiel gesehen. "Die ersten zehn Minuten von uns waren eigentlich sehr gut. Und dann schießt San Jose zwei Tore. Doch wir haben wieder einen Weg zurück in die Partie gefunden."
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Daran hatte der 30-Jährige selbst sehr großen Anteil. Die Blues kamen zu Beginn des zweiten Drittels durch den zweiten Playofftreffer von Alexander Steen auf 1:2 heran, nur um 18 Sekunden später wieder mit zwei Toren zurückzuliegen. Joe Thornton, der endlich seinen ersten Stanley Cup gewinnen will, hatte getroffen.
Dann kam die große Phase der Blues. Vladimir Tarasenko beendete mit dem 2:3 seine Torflaute. Es war der sechste Treffer des Russen in den Playoffs 2019. Es folgte der große Auftritt Perrons: Mit zwei Toren in rund 100 Sekunden, das zweite davon in Überzahl, drehte er die Partie zugunsten der Gastgeber endgültig. Perrons zweiter Treffer beendete eine Powerplay-Durststrecke von 18 Versuchen mit einem Mann mehr auf dem Eis. Das letzte Tor in Überzahl der Blues gab es in Spiel 4 der Serie gegen die Dallas Stars.

SJS@STL, Sp3: Tarasenko mit einem Konter

Die Zuversicht bei St. Louis und seinen Fans war wieder gestiegen. Zumal sich Berubes Team in der bisherigen K.O.-Runde als wahrer Spezialist für knappe Spiele erwiesen hat. Zehnmal wurde in den aktuellen Playoffs eine Partie mit Beteiligung der Blues mit einem Tor Differenz entschieden. Siebenmal hatte St. Louis das bessere Ende für sich. Die Niederlage in Spiel 3 gegen die Sharks war erst die dritte.
Den Ausgang von Spiel 3 des Western Conference Finals hätten die Blues allerdings auch leicht anders gestalten können. Wenn sie im dritten Drittel ihre Chancen genutzt und den Sack zugemacht hätten. Perron schnupperte nach Vorlage von Ryan O'Reilly am Hattrick. Und auch Brayden Schenn hätte nach Zuspiel von Jaden Schwartz alles klar machen können für die Gastgeber. Doch beide Male stand Martin Jones - er kam auf 28 Saves - im Tor der Sharks im Weg. "Wir haben einen Weg zurück ins Spiel gefunden im zweiten Drittel. Dann haben wir ein richtig gutes drittes Drittel gespielt", befand Perron.
Da allerdings der Konjunktiv noch nie ein Spiel gewonnen hat, sollte die Geschichte in Spiel 3 zwischen den Blues und den Sharks eine andere werden. Berube war danach auch etwas enttäuscht ob des Ausgangs. "Wir waren in Führung, San Jose hat den Torwart rausgenommen", beschrieb er die Ausgangssituation für die Schlussphase.

SJS@STL, Sp3: Perron trifft in Überzahl

Beim Ausgleich eine Minute vor Schluss durch Logan Couture, der in diesen Playoffs einfach nicht zu stoppen ist und schon sein 14. Tor erzielte, standen zwei Spieler der Gäste gegen einen der Blues. "Das hätten wir besser verteidigen müssen." Zudem leisteten sich seine Schützlinge noch zwei unerlaubte Weitschüsse. "So Sachen passieren", meinte der Coach. "Wir hätten 4:3 gewinnen müssen. Wir hätten es besser zu Ende spielen müssen", sagte Berube.
Haben sie aber nicht. Nach Coutures spätem Ausgleich ging es in die Verlängerung. Und da braucht man auch immer ein bisschen Glück. Das hatten die Blues diesmal nicht. Eher schon das Pech, dass die Schiedsrichter den Handpass übersahen, der dem entscheidenden Treffer von Erik Karlsson nach fünf Minuten und 23 Sekunden in der Verlängerung voran ging.
Das müssen die St. Louis Blues ganz schnell wieder aus den Köpfen bekommen. "Wir müssen nach vorne schauen. Wir sind ein gutes Team", brachte es Perron auf den Punkt. Und auch sein Coach wollte sich nicht lange mit der unglücklichen Niederlage aufhalten: "Es ist immer schwierig, wenn man in der Verlängerung verliert. Egal, ob in den Playoffs oder während der regulären Saison." Die Blues müssten jetzt alles dafür tun, um in Spiel 4 bereit zu sein. "Das ist alles, was wir jetzt machen können. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, haben aber verloren. Das können wir nicht mehr ändern."
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Wenn eine Mannschaft mit solch einem Rückschlag umgehen kann, dann sind es die Blues. Das haben sie in der regulären Saison gezeigt, als sie sich vom letzten Platz Anfang Januar noch in die Playoffs kämpften. Und auch in der K.O.-Runde waren schon einige Situationen dabei, die andere Teams nicht so leicht weggesteckt hätten. Dass die Blues mit Drucksituationen umgehen können, haben sie in der Serie zuvor gegen die Dallas Stars bewiesen, als sie schon 2:3 nach Siegen zurück lagen und gewinnen mussten, um das Ausscheiden zu verhindern.
Spiel 4 des Western Conference Finals zwischen den Blues und den Sharks findet am Freitag (8 p.m. ET, NBCSN, CBC, TVAS) im Enterprise Center von St. Louis statt.