Dubn_420

Es sah wirklich in der ersten Runder der Playoffs wirklich bitter aus für die Minnesota Wild. Nach einer hervorragenden Saison gingen sie als zweitbestes Team der Western Conference in die Endrunde, doch es gab ein böses erwachen gegen die St. Louis Blues. Die ersten beiden Spiele verloren sie in der Verlängerung 2-1, die dritte Partie 3-1 in der regulären Spielzeit. Nun gibt es einen ersten Lichtblick: sie holten am Mittwoch ihren ersten Sieg und verhinderten damit den Sweep, das Aus nach vier Spielen. Spiel fünf wird am Samstag in Minnesota stattfinden.

Im Scottrade Center, der Arena der St. Louis Blues gewannen sie durch Tore von Charlie Coyle und Martin Hanzal 2-0. Dabei führte ausgerechnet ein Fehler des bisher überragenden Jake Allen, der wohl einer der wichtigsten Faktoren der Serie war, zum 1-0. Er spielte den Puck hinter dem eigenen Tor und wollte ihn über die Rundung klären, doch Coyle erkannte das, fing die Scheibe ab und beförderte sie ins leere Tor.
"Das war eine glückliche Aktion", sagte Wild Trainer Bruce Boudreau. "Das nehmen wir gerne an. Die Jungs haben genau das getan, was sie sollten. Wir hatten Glück und das passierte in den ersten drei Spielen nicht oft. Solche Momente nehmen wir gerne an."
Die Blues haderten hingegen mit einem schwachen Start und einer langen Aufwärmphase, sie wurden in der ersten Hälfte des Spiels von den Wild dominiert. "Wir brauchten eine Zeit lang, um in die Gänge zu kommen", erklärte Allen. "Sie kamen stark ins Spiel und spielten wirklich gute 40 Minuten, sie hatten im dritten Drittel eine starke Abwehr. Wir brachten im letzten Drittel eine gute Leistung, aber es war zu spät."

Während Allen damit, trotz vieler starker Saves, ein wenig die tragische Figur des Abends war, war sein gegenüber einer der Helden des Abends. Devan Dubnyk stoppte alle 28 Schüsse auf seinen Kasten und holte sich seinen zweiten Shutout in seiner Playoffkarriere.
"Man muss einfach versuchen konzentriert zu bleiben, versuchen den Puck zu spielen, wenn man kann und darf nicht versuchen es zu erzwingen", erklärte Dubnyk nach dem Spiel.
Er war bereits während der regulären Saison einer der Schlüsselspieler des Teams. Mit einer 40 Siegen, einer Fangquote von 92,3%, einem Gegentorschnitt von 2,25 und fünf Shutouts in 65 Spielen, war er in sämtlichen Statistiken unter den acht besten Torhütern der Liga und hatte damit einen großen Anteil am Erfolg der Mannschaft. Auch in den Playoffs kommt er mit einem Gegentorschnitt von 1,42 und 94,3% Fangquote auf beeindruckende Werte, doch mit nur je einem Tor in jedem der ersten drei Spiele, konnte die Offensive der Wild seine Unterstützung nicht zu einem Sieg nutzen. Nun hat es endlich geklappt.
Dabei dürfen sich die Wild und Dubnyk aber auch bei seinen Vorderleuten Bedanken, besonders Marco Scandela machte ein starkes Spiel. Er kam mit 24:22 auf die zweitmeiste Eiszeit der Wild, nur Ryan Suter stand länger auf dem Eis. Scandela machte drei der 28 Torschüsse, war für drei der 14 geblockten Schüsse in der Abwehr verantwortlich, und fuhr vier der 28 Checks. Das gesamte Spiel über war er überall auf dem Eis immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens.
Mit diesen Leistungen seiner Spieler, konnte Bruce Boudreau die Hoffnung im "State of Hockey" am Leben erhalten. Es liegt noch ein weiter Weg vor den Wild und die Blues haben klar die besseren Karten in der Hand. Sie müssen nur eins der nächsten drei Spiele gewinnen, um in die zweite Runde einzuziehen, die Wild müssen noch drei weitere Spiele in Folge gewinnen. Daran will Trainer Boudreau jedoch gar nicht denken.

"Wir sagten uns vor dem Spiel, wir müssen nur ein Spiel gewinnen, dieses Spiel, das ist das einzige was zählt"; erklärte er nach dem Spiel. "Das war unser Stanley Cup. Und genau so wird es auch am Samstag sein, denn ansonsten ist es vorbei und weiter denken wir nicht."
Es ist eine geringe Hoffnung, denn das ein 3-0 in einer Stanley Cup Playoffserie gedreht wird, passiert nur selten in der NHL. Für die Minnesota Wild wäre es das erste Mal in ihrer 17-jährigen Vereinsgeschichte, dass sie einen Rückstand von drei Spielen überwinden würden. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.