Deadline-Vorschau: Panthers, Wild und Kings unter der Lupe von NHL.com
NHL.com @NHLdotcomDie Transfer-Deadline in der NHL 2016 rückt näher. Am 29. Februar um 15 Uhr (Ortszeit/ET) endet die Wechselfrist. Aus diesem Grund nimmt NHL.com die Klubs unter die Lupe. Brauchen sie Verstärkung oder können sie Spieler abgeben?
Heute im Blickfeld: Florida Panthers, Minnesota Wild und Los Angeles Kings:
Rekord: 32-16-6, 70 Punkte, 1. Platz in der Atlantic Division
Benötigt: Scorer, erfahrener Verteidiger
Abzugeben: Perspektivspieler, junge Verteidiger
Status: Käufer
Insidermeinung:
Der methodische Aufbauplan, der mit Dave Tallons Amtsübernahme als General Manager im Mai 2010 installiert wurde, beginnt Früchte zu tragen. Seit dem Beginn der Saison 8-9-4, haben die Panthers mit 24-7-2 den drittbesten NHL-Rekord in dieser Zeitspanne erzielt. Sie führen die Tabelle in der Atlantic Division an und würden sich nach dem Stand der Dinge zum zweiten Mal seit der Saison 1999-2000 wieder für die Playoffs qualifizieren.

Maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben die älteren Spieler der Panthers wie Roberto Luongo, Jaromir Jagr, Brian Campbell und Jussi Jokinen. Aber im Kader steht auch eine ganze Reihe guter junger Akteure mit 25 und darunter. Angeführt wird die Liste von Aleksander Barkov, Jonathan Huberdeau, Vincent Trochek und Aaron Eckblad.
Den Panthers verfügen über eine ausgewogene Scorer-Verteilung. Acht Spieler liegen im zweistelligen Bereich, was die Torerfolge angeht. Im gesamten letzten Jahr waren es nur sieben.
Trotz der aktuellen Top-Leistungen erklärte Tallon wiederholt, dass er seinen langfristigen Plan keinesfalls dem kurzfristigen Erfolg unterordnen möchte. Es wäre daher keine große Überraschung, wenn sich die Panthers bei Spielerverpflichtungen zurückhalten würden.
Wenn, dann hält Tallon nach einem erfahrenen und bezahlbaren Spieler Ausschau. Und der sollte über die nötigen Qualitäten im Abschluss verfügen. Gerne würden die Panthers den mit einem üppigen Jahresgehalt von 5,5 Millionen Dollar ausgestatteten Center Dave Bolland abgeben, aber die Chancen dafür stehen denkbar ungünstig.
Stattdessen müssen die Panthers wohl Perspektivspieler abgeben, wenn sie darauf hoffen wollen, einen ähnlichen Transfercoup wie im Vorjahr landen zu können, als sie im Februar Jaromir Jagr von den New Jersey Devils holten.
Rekord: 23-21-10, 56 Punkte, 6. Platz in der Central Division, 3. Platz in der Western Conference Wildcard
Benötigt: Durchschlagskraft in der Offensive
Abzugeben: Junge, formbare Defensivleute
Status: Käufer
Insidermeinung:

Die Wild versuchen zum vierten Mal hintereinander die Playoffs zu erreichen und den amtierenden Stanley-Cup-Gewinner Chicago Blackhawks zu knacken, statt wie in den letzten drei Jahren gegen die eigenen Rivalen der Central Division auszuscheiden.
Die Wild könnten in allen Bereichen mehr Durchschlagskraft in der Offensive gebrauchen. Vor allem bei den Centern wäre eine Verstärkung ideal.
Granlund überzeugte nicht in Minnesotas Top-Reihe (vier Tore, davon ein Empty-Net-Goal, seit 21. November). Kapitän Mikko Koivu, der am 12. März 33 Jahre alt wird, flachte nach starkem Beginn ebenfalls merklich ab.
Charlie Coyle, der im Sturmzentrum begann, wechselte inzwischen auf Rechtsaußen, wo er wohl auch bleiben wird.
Minnesota hatte die Fühler nach Ryan Johansen ausgestreckt, bevor dieser im Januar von den Columbus Blue Jackets zu den Nashville Predators wechselte. Man konnte auch beim Angebot für Verteidiger Seth Jones keine Einigung erzielen, der schließlich für den 23-jährigen Center nach Columbus ging.
Berichten zufolge sind die Wild an den Angreifern Loui Eriksson (Boston Bruins) und Jonathan Drouin (Tampa Bay Lightning) interessiert.
Für die Wild kommt im Grunde nur ein Spielertausch in Frage. Sie haben aber bereits ihre ausgewählten Spieler aus der zweiten, dritten und fünften Runde des NHL Drafts 2016 abgegeben, ebenso ihre Zweitrundenwahl im 2017-er Draft. Das alles erschwert einen Transfer.
Rekord: 32-18-3, 67 Punkte, 1. Platz in der Pacific Division
Benötigt: Verstärkung in der Defensive
Abzugeben: Stürmer
Status: Käufer
Insidermeinung:
Die Kings müssen auf lange Sicht den NHL Salary Cap im Auge behalten, haben aber noch Reserven für weitere Zugänge, um sich im Hinblick auf die Playoffs zu verstärken.

Auch wenn die Kings mit Center Vincent Lecavalier und Verteidiger Luke Schenn am 6. Januar bereits zwei Spieler verpflichtet haben, halten die Kings weiter Ausschau nach Verstärkungen für die Offensive und die Defensive.
Die beiden Verteidiger McBain und Ehrhoff, der am Mittwoch die Freigabe erhielt, gelten als Schwachpunkte im Team. McNabb hat ebenfalls zu kämpfen.
Lecavalier hat seiner Karriere neuen Schub verliehen, aber die Offensive der Kings läuft dennoch nicht rund, vor allem seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Jeff Carter am 26. Dezember.
Marian Gaborik und Dustin Brown spielen unter Normalform, genauso wie Person (23), der nach Expertenmeinung zur Verhandlungsmasse der Kings gehört.
Andererseits haben die Kings Brown und Gaborik mit fetten Verträgen ausgestattet. Der Verzicht auf Anze Kopitar verschafft den Kings aber etwas Luft beim Salary Cap.
Sie würden zudem gerne auf die Dienste von Lucic und Lewis verzichten. Eine weitere Einschränkung der finanziellen Möglichkeiten liegt in den gut dotierten Verträgen von Drew Doughty und Jonathan Quick sowie der jährlichen Strafe von 1,3 Millionen Dollar, die der Verein laut generalfanager.com, für die Übernahme von Mike Richards berappen muss.
General Manager Dean Lombardi hat oft nahe am Transferschluss mit klugen Schachzügen aufgewartet. Das zeigte sich zuletzt in den Verpflichtungen von Carter und Gaborik in den Jahren 2012 und 2014. Aber diese Käufe erfolgten, als die Kings um den Einzug in die Playoffs kämpfen mussten.
Dieses Jahr sind sie jedoch ein Bollwerk in der Pacific Division. Sie können daher diesmal aus der Stärke heraus einen guten Zug auf dem Transfermarkt machen.