Deadline Vorschau: Coyotes, Ducks, Bruins unter der Lupe von NHL.com
NHL.com @NHLdotcomDie NHL Wechselfrist endet um 3 p.m. am Montag, den 29. Februar. NHL.com wirft bis dahin einen Blick auf die Mannschaften. Welche Trades nötig und sinnvoll wären und ob sie als Käufer oder Verkäufer auftreten werden. Heute die Anaheim Ducks, Arizona Coyotes und Boston Bruins.
ANAHEIM DUCKS (25-18-7, 57 Punkte, 3. in der Pacific Division)
Bedarf: zweite Reihen Torjäger
Überschüssig: Torhüter, Verteidiger
Wahrscheinlicher Status: Käufer
Kurzanalyse: Anaheim tendiert über die vergangenen sechs Wochen in Richtung Käufer. Die Ducks, das Team mit den wenigsten geschossenen Toren bis zur Weihnachtspause, erzielte 51 Treffer in 17 Spielen seit dem 27. Dezember, die sechstmeisten in dieser Zeitspanne, und sie befinden sich in einer aussichtsreichen Position die Stanley Cup Playoffs zu erreichen. Am 22. Dezember, nach einer 2-3 Overtimeniederlage gegen die New York Rangers, sah das mit ihrer Bilanz von 12-15-6 noch ganz anders aus. Abgegeben habe sie ihre schnellen Stürmer Jiri Sekac und Carl Hagelin, die in mutigen Trades durch die mehr physischen Stürmer Ryan Garbutt und David Perron ersetzt wurden.

Coach Bruce Boudreau gab Anaheim mehr Tiefe im Angriff, indem er das Undenkbare wahrgemacht hat: Er trennte Ryan Getzlaf und Corey Perry. Ein Versuch, der länger gut gehen könnte, als mancher glaubte. Obwohl General Manager Bob Murray Beständigkeit bevorzugt, würden den Ducks für kurze Zeit verpflichtete Spieler noch einmal einen Push in Richtung Playoffs geben. Andersen verlangt eventuell einen zu hohen Preis und möchte ein Nummer 1 Torwart werden.
Sollte der richtige Stürmer mit Offensivdrang und Torinstinkt verfügbar sein, kann Anaheim eine Vielzahl an guten jungen Torhütern und Verteidigern zum Tausch anbieten. Doch Murray gibt nicht gerne vor der Wechselfrist die Zukunft als Pfand ab. Dass Khudobin, 29, zu einem Team, das einen Backup benötigt, getradet wird, ist durchaus möglich.
ARIZONA COYOTES (24-22-6, 54 Punkte, 4. in der Pacific Division)
Bedarf: Top-4 Verteidiger, Top-6 Stürmer, Torhüter für die Tiefe
Überschüssig: Verteidiger und Stürmer aus dem System
Wahrscheinlicher Status: Käufer/Verkäufer
Kurzanalyse: Im Februar wird sich herausstellen, welchen Weg Arizona zur Wechselfrist einschlagen wird. Die Coyotes haben in den ersten vier Monaten dieser Saison überraschen können. Schon jetzt haben sie so viele Spiele gewonnen wie in der gesamten Saison 2014/15 und auch ein Stanley Cup Playoffplatz in der Western Conference ist in Reichweite. Sollten sie bis zur Trading Deadline noch eine realistische Chance auf eine Playoffplatz haben, wird General Manager Don Maloney versuchen einen kostengünstigen Spieler zu verpflichten oder einen Trade Veteran-gegen-Veteran auszuhandeln, um in die Playoffs einzuziehen. Sollten sie keine Chance mehr haben und aus dem Playoffrennen fallen, könnten Spieler wie Boedker, der die Hälfte seiner zwölf Tore in zwei Spielen geschossen hat, oder Stone gegen junge Spieler oder Draft Picks eingetauscht werden. Die Coyotes stehen dank der unerwartet starken Leistungen ihres Rookie-Torhüters Louis Domingue so gut da, dennoch fehlt es ihnen auf der Torhüterposition an Tiefe nachdem Mike Smith sich von seiner zweiten Langzeitverletzung innerhalb der letzten zwei Jahre erst erholt und Anders Lindback seine Mühe als Backup hat. Da Antoine Vermette unter die in ihn gesetzten Erwartungen blieb und Martin Hanzal sich erneut mit Verletzungen herumschlägt, dürfte ein Center zwischen den talentierten jungen Flügelstürmern der Coyotes, ganz oben auf der Wunschliste stehen.
Maloney verpflichtete im Januar die Verteidiger Kevin Connauton und Jarred Tinordi begehrt aber noch einen Top-4 Verteidiger, idealerweise als Partner für Oliver Ekman-Larsson. Was die Coyotes aber nicht machen werden, ist einen ihrer jungen Stürmer abzugeben, damit sie ihre dreijährige Playoffabstinenz beenden können. Max Domi, Anthony Duclair, Tobias Rieder und Jordan Martinook haben den Sprung in die NHL schon geschafft und Dylan Strome, Christian Dvorak, Nick Merkley und Brendan Perlini befinden sich unter anderem auf dem Weg. Wie beim NHL Draft 2015, werden die Coyotes auch 2016 zwei Züge in der ersten Runde haben (der zweite aufgrund des Keith Yandle Trade), sollten die New York rangers nicht in die NHL Draft Lottery gelangen.
BOSTON BRUINS (28-18-6, 62 Punkte, 3. in der Atlantic Division)
Bedarf: Top-4 Verteidiger, Verteidiger für die Tiefe, RW
Überschüssig: Draft Picks
Wahrscheinlicher Status: Käufer
Kurzanalyse: Eigentlich sind die Bruins weder Verkäufer noch Käufer, da ihre ausgewiesene Intention lautet, um einen Stanley Cup Playoffplatz zu kämpfen ohne dabei etwas zu unternehmen was ihre Zukunft gefährden könnte. Was bedeutet, dass sie, nur um in dieser Saison erfolgreich zu sein, kein Tafelsilber verkaufen werden. In Anbetracht dessen, welche Veränderungen die Organisation vergangene Saison unternommen hat, nachdem sie zum ersten Mal seit acht Jahren die Playoffs verpasst hatte, ist ihr Credo in dieser Saison Playoffteilnahme. Die Folge daraus lautet, dass der Kader optimiert werden muss. Eriksson, der im Juli 31 wird, befindet sich im letzten Jahr seines Vertrags und belastet den Salary Cap mit $4,25 Millionen.

General Manager Don Sweeney muss entscheiden welchen Wert Eriksson für die Bruins hat und dann entweder dessen Vertrag verlängern oder ihn abgeben. Ansonsten riskiert er, dass Eriksson im Sommer die Bruins als Free Agent verlässt, ohne dass sie dafür einen Gegenwert erhalten.
Sweeney muss auch abwägen ob die Bruins ohne Eriksson, ihrem drittbesten Torschützen mit 16 Treffern und einem wichtigen Spieler bei Über- und Unterzahl, einen Playoffplatz ergattern können. Die Bruins verfügen mit einer Erfolgsquote von 24,1 Prozent über das zweitbeste Powerplay in der NHL. Ein weiterer Faktor ist Brad Marchand's Vertragssituation: Marchand, mit 24 Toren Bostons torgefährlichster Stürmer, könnte 2017 zum Free Agent werden und wird voraussichtlich nach deutlich mehr Gehalt als die jetzigen $4,5 Millionen verlangen. Die bevorstehende Rückkehr ihres Verteidigers Adam McQuaid nach seiner Gehirnerschütterung verkleinert das Bedürfnis der Bruins nach einer erfahrenen Defensivkraft. Wie die meisten Mannschaften hätten sie gerne Verstärkung, für die ersten zwei Reihen, doch der Preis hierfür dürfte zu hoch sein. Die Bruins könnten nach einem erfahrenen Verteidiger für die dritte Reihe suchen, sollte Coach Claude Julien das Vertrauen in Trotman, Miller oder Morrow verlieren, die in der laufenden Saison meistens abwechselnd eingesetzt wurden.