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Wenn einer der absoluten Eishockey-Superstars mit einer Gehirnerschütterung für längere Zeit auszufallen droht, dann ist das natürlich eine Meldung, die die eishockey-welt aufhorchen lässt. So war es dann eben auch in dieser Woche, als die Meldung von der Krankmeldung Sidney Crosbys die Runde machte. Ausgerechnet in der Woche, wo sich die Eishockeywelt auf den Start einer neuen Saison freut, da kann man eine solche Nachricht natürlich so gar nicht gebrauchen.

Die Pittsburgh Penguins verlieren ihren Kapitän, ihren Leader, den großen Anführer der Franchise, auf und neben dem Eis. Über die zu erwartende Dauer des Heilungsprozesses muss aktuell noch spekuliert werden. Dass er kurzfristig auf das Eis zurückkehren kann, das darf allerdings wohl ausgeschlossen werden.
Langfristig steht hier die Fortsetzung seiner Karriere eventuell sogar auf dem Spiel, denn Crosby hat eine Vorgeschichte mit dieser Art der Verletzungen. Und wie man aus diversen anderen Vorfällen dieser Art weiß, darf man mit Gehirnerschütterungen auch keinesfalls Spaßen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Fall Eric Lindros, der vor Jahren über seine komplette Karriere hinweg im Schatten dieser immer wiederkehrenden Symptome stand, ständig auch mehr oder weniger direkt in der Kritik stand sie am Anfang nicht vernünftig ausheilen gelassen zu haben.
So soll es im Falle des Teamkapitäns der Pittsburgh Penguins natürlich keinesfalls weitergehen. Lieber etwas mehr Ruhe und Geduld sind daher aktuell wohl angebracht.
Fest steht aktuell jedenfalls, das Crosby am Donnerstag, wenn die Pittsburgh Penguins ihre Saison eröffnen werden, nicht mit auf dem Eis stehen wird. Dementsprechend versäumt er auch die Stanley Cup-Banner-Zeremonie, in der die Franchise medienwirksam, vier Monate nach dem Gewinn der Meisterschaft im Finale gegen die San Jose Sharks, ihr hart erkämpftes Meisterschaftsbanner unter das Dach der heimischen Arena ziehen wird.

Sidney Crosby 10.11.16 practice

Die Meldung seiner Gehirnerschütterung machte am Montag die Runde, und bisher gibt es auch noch keine offiziellen Aussagen über ein mögliches Rückkehrdatum für den Kanadier, der auch in der Preseason keinen einzigen Einsatz für sein Team bestritten hatte.
Die erste Gehirnerschütterung Crosbys liegt nun rund fünf Jahre zurück, genauer gesagt war das im Dezember 2011.
Wortkarg gab sich zu diesem Thema auch sein Trainer Mike Sullivan. Man hält sich noch bedeckt über das weitere Vorgehen.
Die Verletzung rührt offenbar aus dem Training am Freitag der Vorwoche. Medienaus dem unmittelbaren Umfeld der Franchise gaben aber an, sich an keinen ungewöhnlichen Vorfall im Training an diesem Tage erinnern zu können. Das Ganze bleibt also aktuell noch etwas rätselhaft.
Fest steht, Crosby meldete sich am Folgetag 'krank', fiel dann auch für das folgende Spiel der Vorbereitung überraschend aus. Erst am Montag wurde dann klar, was wirklich vorliegt. Es bestätigten sich somit wohl die schlimmsten Befürchtungen bei Fans, Mitspielern und Beobachtern der Szenerie.
Zu den Details gibt es bisher allerdings noch immer keine konkreten Infos, auch wenn Coach Sullivan immerhin inzwischen durchsickern ließ, das Crosby durch die Geschichte 'nicht entmutigt' sei. So bleibt das letzte Eishockey-Spiel von Crosby bis auf weiteres wohl der Einsatz im Finale des World Cup of Hockey 2016, am 29. September, gegen das Team Europa in Toronto.
Ärgerlich auch, dass diese Art der Verletzung bereits zum zweiten Male zu einem Zeitpunkt in Crosbys Karriere auftritt, als der Star auf dem Höhepunkt seiner sportlichen Schaffenskraft schien, für ihn eigentlich alles zum Besten zu stehen schien.
Im Jahre 2011 lag der Pens-Kapitän nämlich hervorragend im Rennen um den Torjägertitel in der NHL, hätte theoretisch einen Wert um die 60 Saison-Tore schaffen können. Doch in der Mitte der Hauptrunde war dann Schluss für ihn. Auch damals lag der Gewinn des NHL-Titels noch relativ nah hinter ihm, war die öffentliche Aufmerksamkeit ähnlich groß wie auch aktuell.

Crosby 101116

Nach der Verletzung brauchte Crosby dann zunächst eine ganze Weile, bis er an schon einmal gezeigte Leistungen anknüpfen konnte. Im Frühjahr 2016 war es dann aber endlich endgültig soweit. Der Anführer der Pens sicherte sich die Conn Smythe-Trophäe, als wettvollster Spieler in den Playoffs, beendete damit auf einen Schlag alle in den Jahren zuvor aufgekommenen leisen Zweifel daran, ob er seine besten Tage vielleicht sogar schon hinter sich habe.
Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft, der Olympischen Goldmedaille und auch des NHL-Titels innerhalb von nur drei Jahren beförderte sich der Spieler wieder ganz nach oben, krönte das Ganze dann im Herbst nun auch noch zusätzlich mit dem Gewinn des World Cups auf heimischem Boden, wurde dort sogar zum wertvollsten Spieler des Turniers erkoren.
Nun steht es erst einmal in den Sternen, wann wir diesen großartigen Sportler wieder einmal in voller Fitness auf dem Eis bewundern dürfen. Man kann nur hoffen, dass es nicht allzu lange dauern wird. Nur hetzen sollte man ihn eben auch nicht, wie das zuvor bereits erwähnte Negativbeispiel Lindros ja allen Eishockeyfreunden weltweit gezeigt hat.