CAR Hurricanes

Der Traum der Carolina Hurricanes, den Stanley Cup erstmals seit 2006 wieder nach Raleigh zu holen, ist am Donnerstag in Spiel 6 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 wieder einmal vorzeitig geendet. Die Hurricanes unterlagen den New York Rangers in der heimischen PNC Arena mit 3:5 und mussten sich dadurch in der Best-of-7-Serie mit 2:4 geschlagen geben.

Im finalen Auftritt Carolinas in dieser Spielzeit machte Chris Kreider aus einer 3:1-Führung der Hausherren zu Beginn des Schlussdrittels innerhalb weniger Minuten einen 4:3-Vorsprung der Rangers. Die Hausherren hatten sich vor ihren eigenen Fans gute Chancen auf ein alles entscheidendes Spiel 7 im Madison Square Garden ausgerechnet. Doch sie wurden eines Besseren belehrt.

NYR@CAR R2, Sp6: Kreider mit drei Toren im dritten Drittel

„Wir hatten zahlreiche Chancen, den Vorsprung auszubauen, aber wir haben es offensichtlich nicht geschafft", sagte Carolinas Sebastian Aho. „Derjenige, der ein Tor schießt, bekommt ein wenig frischen Schwung, und sie haben es gut gemacht, den Schwung zu nutzen. Es lief heute einfach nicht nach unseren Vorstellungen.“

Damit endete die Spielzeit 2023/24, in der die Hurricanes nach der regulären Saison mit einer Bilanz von 52-23-7 und den daraus resultierenden 111 Punkten nur drei Zähler hinter den Rangers auf Platz zwei in der Metropolitan Division einliefen. Für Carolina war das unglücklich. In der ersten Playoff-Runde hatten die Hurricanes beim überraschend deutlichen 4:1-Serienerfolg gegen die New York Islanders noch eindrucksvoll unterstrichen, dass sie den zweiten Meistertitel in der Franchise-Geschichte gewinnen wollen. Doch die Rangers waren in Runde zwei auf dem Weg in das Eastern Conference Finale schlicht eine Nummer zu groß für das Team von Trainer Rod Brind’Amour. 

Gründe für das Aus

Diese sind schnell ausgemacht: Carolina erwischte in die Serie gegen die Rangers einen extrem unglücklichen Auftakt. Die ersten beiden Duelle endeten in New York jeweils mit knappen 4:3-Siegen für die Rangers. Während dem Team von Trainer Peter Laviolette, dem ehemaligen Meister-Trainer der Hurricanes, dazu in Spiel 1 noch die reguläre Spielzeit ausreichte, ging das zweite Kräftemessen erst in der zweiten Verlängerung an die Gastgeber. Als auch das erste Spiel in Raleigh mit 3:2 nach Verlängerung an das Team aus Manhattan ging, war der 0:3-Katastrophenstart trotz durchweg ansprechender Leistungen perfekt. 

In der langen Geschichte der Liga ist es erst vier Mannschaften gelungen, einen solchen Rückstand noch in einen Sieg in einer Best-of-7-Serie zu verwandeln. Die Hurricanes gingen das Vorhaben entschlossen an, fügten den New Yorkern beim 4:3 in Spiel 4 die erste Niederlage der diesjährigen Postseason zu und gewannen den nächsten Vergleich in New York mit 4:1. Fast wäre ihnen am Donnerstag der Serienausgleich gelungen, doch der Hattrick von Kreider kam ihnen in den finalen 20 Minuten dazwischen.

R2, Sp6: Rangers @ Hurricanes Zusammenfassung

Auffällig ist, dass die traditionell in den Playoffs seit 2019 heimstarken Hurricanes (drittbestes Team in dem Zeitraum mit 26 Siegen in 38 Duellen) ausgerechnet gegen die Rangers zwei der drei gespielten Duelle in der PNC Arena verloren haben. Um den klaren Serienrückstand noch erfolgreich zu drehen, war das zu wenig.

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Die Schützlinge von Trainer Rod Brind’Amour (immerhin schon seit 2017 in der verantwortlichen Position) brachten die ambitionierten Rangers durchaus in Verlegenheit. Sie hätten eine realistische Chance auf ein Weiterkommen gehabt, sofern sie in der einen oder anderen Situation zu Beginn der Serie etwas mehr Glück gehabt hätten. Am Ende bleibt aber der ernüchternde Fakt, dass es erneut ein frühes Aus gab. Seit 2019 starten die Hurricanes als Cup-Anwärter in die Playoffs, doch es reichte nur zu zwei Teilnahmen am Eastern Conference Finale (2019,2023).

Die Verantwortlichen in Carolina müssen sich in den nächsten Wochen und Monaten folglich ernsthafte Gedanken machen, woran es liegen könnte. Selbst hochkarätige Verpflichtungen zur Trade Deadline wie die Stürmer Jake Guentzel und Evgeni Kuznetsov haben wieder nicht den erhofften Erfolg gebracht. 

Torhüter Frederik Andersen hat in dieser K.o.-Phase insgesamt positiv auf sich aufmerksam gemacht. Nachdem er in der Hauptrunde 2023/24 aus gesundheitlichen Gründen lediglich zu 16 Einsätzen kam, hat der Däne eindrucksvoll bewiesen, dass er ein echter Spitzentorhüter in der Liga ist. Er hat in den vergangenen Wochen einige starke Auftritte hingelegt. Insbesondere in der Serie gegen die Islanders konnte er die gegnerischen Stürmer einige Male zur Verzweiflung bringen. Nach zehn Einsätzen in den Playoffs 2024 stehen für ihn sechs Siege und ein Gegentorschnitt von 2,62 zu Buche. Eine Verbesserung gegenüber den 2,99 Gegentoren, die er in den ersten Spielen der Saison kassiert hat. Für eine Personalie, die noch vor dem Beginn der Playoffs für einiges Kopfzerbrechen in Raleigh gesorgt hat, ist das eine positive Erkenntnis. Allerdings war auch er im letzten entscheidenden Moment nicht auf der Höhe seiner Leistung, denn in Spiel 6 gegen die Rangers, erreichte er lediglich eine Fangquote von 82,6 Prozent.

CAR@NYI R1, Sp3: Andersen rettet im Fallen

Wenn sie das erneute Versagen kritisch aufarbeiten und an den richtigen Stellschrauben drehen, dann kann das Franchise aus North Carolina optimistisch in die Zukunft blicken und weiter eine gute Rolle spielen. Eine gute Basis dazu ist - ohne Zweifel - weiterhin vorhanden und vielleicht kommt im nächsten Jahr etwas mehr Glück dazu, das man auch mal erzwingen muss.

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