Kaum Stabilität nach weggebrochenen Stützpfeilern
Was die Blues entscheidend schwächte, war, dass tragende Säulen verletzungsbedingt weggebrochen sind. So fielen die Stürmer O'Reilly, Tarasenko und Pavel Buchnevich sowie die Verteidiger Torey Krug, Marco Scandella und Robert Bortuzzo länger aus und hinterließen ein Vakuum, das nicht adäquat gefüllt werden konnte.
Darunter litt nicht nur die Konstanz, sondern auch die Stabilität: St. Louis hatte mit 3,68 Gegentoren pro Spiel die viertschlechteste Defensive in der NHL und stellte mit 73,1 Prozent Erfolgsquote das viertschlechteste Penalty-Killing der Liga.
Erschwerend kam hinzu, dass die Blues auf Heim-Eis zu wenige Punkte holten (16-16-6; auswärts: 19-19-1) und zu selten für ein Comeback gut waren: Nur neunmal gelang noch ein Sieg nach einem Rückstand, fünf Siege nach einem Rückstand zur ersten Pause und nur drei Siege nach einem Rückstand zur zweiten Pause. Insbesondere im ersten (-14) und dritten Drittel (-17) stimmte die Balance aus Toren und Gegentoren nicht. Zudem ergatterte St. Louis gegen die direkten Konkurrenten in der Central Division zu wenige Zähler (9-13-1).
Greiss mit einer besseren Fangquote als Binnington
Stark ausbaufähig war das Goaltending: Vielspieler Jordan Binnington (56 Starts, 25-25-6-Bilanz) kam im bisherigen Saisonverlauf auf einen Gegentorschnitt von 3,39 und eine Fangquote von 89,1 Prozent. In den wichtigen Torhüter-Statistiken landete der Blues-Starter weit hinten und stand nur bei den Strafminuten (29) ganz oben.
Der deutsche Backup Thomas Greiss durfte dagegen nur selten ran: Der 37-Jährige aus Füssen absolvierte bisher 21 Spielen, erhielt aber nur 16 Starts mit einer Bilanz von 7-10-0. Mit 3,64 hatte Greiss zwar einen etwas schlechteren Gegentorschnitt, mit 89,6 Prozent dafür eine etwas bessere Fangquote. Unterm Strich aber reichten diese Werte nicht aus, um mehr Druck auf Binnington auszuüben.
Greiss' Zukunft in St. Louis ist offen, da sein mit 1,25 Millionen US-Dollar dotierter Einjahresvertrag ausläuft und noch nicht verlängert worden ist. Es ist davon auszugehen, dass der 1,88 Meter große Linksfänger im Sommer zum Unrestricted Free Agent wird.