Die Colorado Avalanche setzten ihren Triumphzug am Samstag mit einem 5:0-Auswärtssieg gegen die Arizona Coyotes in der Gila River Arena fort. Es war ihr siebter Sieg in acht Spielen im Januar (7-0-1) und ihr zwölfter Sieg in den vergangenen 14 Spielen. Obwohl sie mit 51 Punkten und einer Ausbeute von 72,9 Prozent der möglichen Punkte (24-8-3) das beste Team der Western Conference sind, gelang ihnen dabei eine Premiere. Es war ihr erstes Spiel der Saison ohne Gegentor.

"Wenn einem in so einem Spiel einfach alles gelingt, ist das gut und das werden wir jetzt als Blaupause benutzen, wie wir weiterhin spielen wollen", freute sich Colorados Trainer Jared Bednar über die Leistung seiner Mannschaft.
Im ersten Drittel sorgte Nathan MacKinnon bei Überzahl (14. Spielminute) für die Führung. Im zweiten Drittel verdoppelte zunächst Mikko Rantanen den Vorsprung (31.), Nazem Kadri erhöhte wenig später (33.) auf 3:0 und Rantanen legte kurz darauf (35.) sein zweites Tor nach. 21 Sekunden vor der Schlusssirene traf auch MacKinnon zum zweiten Mal. Torwart Darcy Kuemper hielt alle 20 Schüsse der Coyotes auf seinen Kasten und feierte damit seinen ersten Shutout seit 24. April 2021, als er selbst noch bei den Coyotes im Tor stand.
"Das war wahrscheinlich eins unserer besten Spiele in dieser Saison", lobte Rantanen das Team. "Wir haben viel darüber geredet, dass wir hart spielen müssen, gut verteidigen müssen und so kreieren wir mehr Offensive. Und Kemps war wirklich gut im Tor. Er hat nicht viele Schüsse abgekriegt, hat aber wichtige Saves gezeigt."

COL@ARI: MacKinnon erzielt ein Tor im 3. Drittel

Die Position zwischen den Pfosten war zu Beginn der Saison das größte Fragezeichen bei den Avalanche. Immerhin verloren sie im Sommer mit Philipp Grubauer einen der drei Finalisten für die Vezina Trophy als bester Torhüter der vergangenen Saison. Der Rosenheimer verließ Denver als Free Agent und schloss sich den Seattle Kraken an, nachdem er mit einer Bilanz von 30-9-1, 92,2 Prozent Fangquote, 1,95 Gegentoren pro Spiel und sieben Shutouts eine sensationelle Saison geliefert hatte.
Vor dem Neuzugang lag also keine leichte Aufgabe, als klar wurde, dass er Grubauer ersetzen soll. Er kam mit einer Bilanz von 10-11-3, 90,7 Prozent Fangquote, 2,56 Gegentoren und zwei Shutouts aus Arizona.
Der Start in die Saison verlief dann auch alles andere als ideal. Kuemper verlor drei seiner ersten fünf Spiele für Colorado, nach zehn Spielen stand die Mannschaft mit neun Punkten (4-5-1) auf dem sechsten von acht Plätzen in der Central Division. Die Avalanche waren als einer der Favoriten auf den Stanley Cup in die Saison gegangen und lagen weit hinter den Erwartungen zurück, was auch an ihren 3,08 Gegentoren pro Spiel lag.

COL 5, ARI 0

Im November schaffte das Team aber die Wende und kletterte bis auf den ersten Platz in der Division und der Conference. Daran hat Kuemper mit starken Leistungen großen Anteil. Mittlerweile kommt er auf eine Bilanz von 17-5-1 in 25 Spielen bei 90,8 Prozent Fangquote und 2,74 Gegentoren pro Spiel. Seit Anfang Dezember ließ er in zehn Partien nur 24 Tore zu. Mit dem 21. Shutout seiner Karriere blieb er gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber nun auch zum ersten Mal im Trikot der Avalanche ohne Gegentor.
"Wieder hier zu sein hat mehr Emotionen hervorgerufen, als ich gedacht hätte, ich habe viele gute Erinnerungen an hier", ließ Kuemper wissen. "Die Jungs haben vor mir großartig gespielt. Dieser Abend hat Spaß gemacht und ich freue mich darüber, endlich den Shutout zu haben."
Nach dem schwachen Start sehen die Avalanche nun auf allen Positionen nach genau dem Team aus, dass man erwartet hatte. Mit 4,29 Toren pro Spiel stellen sie die beste Offensive der NHL, sechs Spieler erzielten bereits mindestens 30 Punkte, Rantanen ist mit 19 Toren unter den Top Ten der Liga und Cale Makar ist mit 36 Punkten (16 Tore, 20 Assists) der viertbeste Scorer und beste Torschützer unter den Verteidigern. Dank Kuempers Leistungssteigerung, haben sie nun auch den nötigen Rückhalt zwischen den Pfosten, um diese offensive Durchschlagskraft in Siege und den nächsten Anlauf auf den Stanley Cup umzumünzen.
"Sie sind so ein gutes Team und haben im Angriff absolute All-Stars", zollte Arizonas Verteidiger Victor Soderstrom dem Gegner Respekt. "Sie machen jeden Abend das gleiche, jede Mannschaft der Liga weiß das und man muss einfach versuchen mitzuhalten. Wir haben heute vielleicht das halbe Spiel über Druck aufs Tor gemacht und das war nicht gut genug."
Am Montag liegt die nächste Herausforderung vor den Avalanche. Nach dem Spiel gegen das Schlusslicht der Central Division, empfangen sie die Minnesota Wild (3 p.m. ET; NHL.tv; 9 Uhr MEZ), das Team mit der zweitbesten Punktausbeute (67,6 Prozent) der Conference. Gegen die drittbeste Offensive der Liga (3,68 Tore pro Spiel) und erneut eins seiner ehemaligen Teams, wird Kuemper sich von seiner besten Seite zeigen müssen.