Die erste Runde beim NHL Draft 2018 präsentiert von Adidas ging am Freitag im American Airlines Center von Dallas über die Bühne. 31 junge Männer konnten einen weiteren Schritt zu ihrem Traum, in der NHL zu spielen, erfüllen.
Überraschungen gab es zunächst nicht zu verzeichnen, aber aus deutscher Sicht zwei erfreuliche Fakten. Zuerst wurde Torhüter Philipp Grubauer von den Washington Capitals zu den Colorado Avalanche getradet (siehe separate Meldung) und dann wurde der deutsche Nachwuchsspieler Dominik Bokk an der 25. Stelle von den St. Louis Blues ausgewählt und somit bereits in der ersten Runde.
Dahlin wie erwartet Nummer 1
Buffalo zieht den schwedischen Verteidiger als Top Draft, Svechnikov als Zweiter nach Carolina
Wie erwartet nutzen die Buffalo Sabres den ersten Zug insgesamt, um den schwedischen Verteidiger Rasmus Dahlin, der bereits seit zwei Jahren der Favorit auf die Position war, auszuwählen. Damit wurde zum ersten Mal nach Mats Sundin im Jahr 1989 (von den Quebec Nordiques) wieder ein Schwede auf Nummer 1 gesetzt. Dahlin, der am 13. April 18 Jahre wurde, spielte zuletzt in Schweden und hat auch sein Land bei den Olympischen Spielen 2018 vertreten. Er wird nun nach Nordamerika wechseln und es wird erwartet, dass er den Sprung in die NHL sofort schafft.
"Nicht als Nummer 1 gedraftet zu werden, sondern überhaupt gedraftet zu werden", sagte Dahlin in einer ersten Stellungnahme. "Es ist ein Traum seit ich ein kleiner Junge war. Dieser Abend ist außergewöhnlich. Ich kann nicht sagen, wie ich mich gerade fühle, weil es sind zu viele Emotionen. Ich bin überglücklich. Das ist das coolste, was ich je erlebt habe."
Auch auf dem zweiten Platz gab es keine Überraschung. Die Carolina Hurricanes zogen, wie vorhergesagt, Andrei Svechnikov, der die erste Position der nordamerikanischen Scoring-Liste einnahm. Svechnikov gilt als zweiter fertiger Spieler des Jahrganges, der den Sprung in die NHL sofort schaffen kann. Er verjüngt das Team der Hurricanes weiter.
"Es war immer mein Traum und heute wurde es wahr", äußerte sich Svechnikov überschwänglich. "Es ist einfach der beste Moment meines Lebens. Ich hatte Gespräche mit den Hurricanes und ich hatte schon erwartet, dass sie mich wählen würden. Das macht mich sehr glücklich."
Die Montreal Canadiens nutzten die dritte Stelle, um sich die Rechte an Jesperi Kotkaniemi zu sichern und hoffen darauf einen Nummer 1 Center für die Zukunft erhalten zu haben. Für den Finnen verzichteten sie auf vorher höher eingestufte Spieler, die sich andere Mannschaften in der Folge sichern konnten.
"Die Art wie er das Spiel spielt, er macht das richtig", lobte Canadiens General Manager Marc Bergevin seine Auswahl. "Er hat sich offensiv bewiesen, er hat Zug zum Tor, bewegt den Puck gut und er ist sehr aufmerksam in der eigenen Zone. Er ist nicht besonders groß, aber das muss nichts heißen."
Die Ottawa Senators konnten so Stürmer Brady Tkachuk an sich binden. Sie entschieden sich ihren Zug in 2018 zu behalten und Colorado als Verpflichtung aus dem Matt Duchene Trade erst den Draft der ersten Runde in 2019 zu geben. Mit dem Sohn von Keith Tkachuk und Bruder von Calgary Flames Matthew Tkachuk haben die Senators keine schlechte Wahl getroffen und haben sich zumindest bereits der Gene geschuldet viel Potenzial gesichert.
"Es gab viele Spekulationen und es war in den letzten Tagen einiges zu lesen", sagte Tkachuk. "Jetzt bin ich glücklich, dass es vorbei ist und die Senators mich gewählt haben. Es ist eine super Organisation und ich hoffe wir werden die kommenden Jahre sehr erfolgreich und ich ein Teil davon sein."
Als die Arizona Coyotes Center Barrett Hayton bereits an fünfter Stelle ausriefen, ging das erste Raunen durch die Arena. Andere Akteure waren als besser eingestuft worden, doch die Coyotes sehen in Hayton offensichtlich genau den Spielertyp, den sie suchten.
"Ich hatte ein gutes Gefühl nach den Gesprächen mit den Coyotes und wusste, dass es eine Chance geben würde", betonte Hayton zum frühen Zug. "Aber als sie meinen Namen nannten, war es einfach unglaublich."
Das eröffnete wiederum den Detroit Red Wings sich die Dienste vom tschechischen Stürmer Filip Zadina zu sichern, der im Vorfeld als höher eingestuft wurde. "Ich würde nicht sagen, dass ich auf sechs abgefallen bin", nahm Zadina Stellung. "Ich war schon etwas überrascht, aber nach Detroit zu kommen ist für mich großartig und da spielt alles andere keine Rolle mehr."
Auch die Vancouver Canucks dürften sich gefreut haben, dass Quintin Hughes an siebter Stelle noch verfügbar war und somit als zweiter Verteidiger ausgewählt wurde. "Ich hatte ein gutes Gefühl als Vancouver dran war", verdeutlichte Hughes. "Ich hatte das schon als Option angesehen und ich kann es kaum erwarten, dort durchzustarten. Es ist eine sehr schöne Stadt und Eishockey hat dort einen hohen Stellenwert."
Das eröffnete wiederum den Detroit Red Wings sich die Dienste vom tschechischen Stürmer Filip Zadina zu sichern, der im Vorfeld als höher eingestuft wurde. Auch die Vancouver Canucks dürften sich gefreut haben, dass Quintin Hughes an siebter Stelle noch verfügbar war und somit als zweiter Verteidiger ausgewählt wurde.
Die Chicago Blackhawks wählten dann auf Position 8 mit Adam Boqvist einen weiteren schwedischen Verteidiger, während sich die New York Rangers auf neun für den russischen Rechtsaußen Vitali Kravtsov entschieden, der eigentlich schon früher erwartet worden war.
Einen weiteren Verteidiger zogen die Edmonton Oilers mit Evan Bouchard und erhoffen sich von ihm einen entscheidenden Impuls in der Defensive. Ob dieser allerdings bereits in der kommenden Saison sein wird, nachdem Bouchard schon drei Jahre OHL spielte, bleibt abzuwarten.
Die New York Islanders entschieden sich für Rechtsaußen Oliver Wahlstrom. Er gilt als ausgesprochener Torjäger. Durch einen Trade im Frühjahr mit den Flames hatten die Islanders ebenfalls den 12. Zug. Dort wählten sie mit Noah Dobson den nächsten Verteidiger.
Dann waren die Gastgeber des Drafts am Zug. Die Dallas Stars wählten unter dem Jubel der Zuschauer Center Ty Dellandrea und zogen ihn einigen deutlich höher eingeschätzten Spielern vor. Er war von den Scouts nur auf Nr. 25 der nordamerikanischen Skater geführt worden.
Das ermöglichte den Philadelphia Flyers Linksaußen Joel Farabee zu nehmen. Er gilt als intelligenter Spielmacher. Ebenfalls einen Linksaußen wählten die Florida Panthers auf dem 15. Platz mit Grigori Denisenko. Der flexible Russe kann auch als Center eingesetzt werden.
Auf Position 16 sicherten sich die Colorado Avalanche den Tschechen Martin Kraut, ein schneller Rechtsaußen, der bereits in seiner Heimat im Herrenbereich eingesetzt wurde. Die New Jersey Devils setzten danach die Riege der Verteidiger fort, indem sie Ty Smith wählten.
Mit Liam Foudy sicherten sich die Columbus Blue Jackets die Rechte an einem Center. Er hatte in der Scouting Liste vom Winter (91.) zum Frühjahr (19.) den größten Sprung nach vorne zu verzeichnen. Die Philadelphia Flyers zogen mit Jay O'Brien auf dem 19. Platz ebenfalls einen Center, genauso wie die Los Angeles Kings in der Folge, die Rasmus Kupari auswählten.
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Die weiteren Züge: 21. San Jose Sharks - Ryan Merkley, D; 22. New York Rangers (von Ottawa Senators) - K'Andre Miller, D; 23. Anaheim Ducks - Isac Lundestrom, C; 24. Minnesota Wild - Filip Johansson, D; 25. St. Louis Blues (von Toronto Maple Leafs) - Dominik Bokk, RW; 26. Ottawa Senators (von New York Rangers) - Jacob Bernard-Docker, D; 27. Chicago Blackhawks - Nicolas Beaudin, D; 28. New York Rangers - Nils Lundkvist, D; 29. Toronton Maple Leafs (von St. Louis Blues) - Rasmus Sandin, D; 30. Detroit Red Wings - Joseph Veleno, C; 31. Washington Capitals - Alexander Alexeyev, D
Die Capitals sorgten so für einen neuen Rekord von ausgewählten Verteidigern in der 1. Runde. Bisher lag der Rekord aus dem Jahr 2012 bei 13 und die Bestmarke wurde nun auf 14 geschraubt.
Der Draft wird am Samstag ab 11 a.m. ET (17 Uhr MESZ) mit der zweiten bis siebten Runde fortgesetzt.