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Wiederholt sich die frustrierende Geschichte ein weiteres Mal? Die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs entpuppte sich für die Colorado Avalanche in den vergangenen beiden Jahren jeweils als Endstation. 2019 scheiterte die Mannschaft aus Denver mit 3:4 in der Serie an den San Jose Sharks, 2020 mit 3:4 an den Dallas Stars.

Generell gelang es Colorado nach 2002 nicht mehr, zwei Playoff-Serien für sich zu entscheiden. Gegen die Vegas Golden Knights sollte der Fluch endlich gebrochen werden. Tatsächlich deutete nach den ersten beiden Partien alles darauf hin, dass sich die Avalanche diesmal durchsetzen.
Mit dem 7:1 im ersten Spiel legten sie einen perfekten Auftakt hin. Im zweiten Duell setzten sie sich mit 3:2 in der Overtime durch. Danach folgte jedoch der Bruch: Zunächst gewannen die Golden Knights mit 3:2, am Sonntag ließen sie ein deutliche 5:1 folgen.
Avalanche-Trainer Jared Bednar glaubt nicht, dass seinem Team in der zweiten Runde erneut die Puste ausgeht. "Wir befinden uns jetzt wieder in einer besseren Position. Was mich zuversichtlich macht, ist unter anderem die Art und Weise, wie meine Mannschaft zu Hause auftritt", sagte er gegenüber Medienvertretern.

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Kein Wunder: Im Duell zwischen Colorado und Vegas gewann bislang stets die Heimmannschaft. Ob dies mit der Rückkehr der Fans zusammenhängt? In der T-Mobile Arena von Las Vegas wurden die Golden Knights zuletzt von 18.081 Zuschauer unterstützt. In der Ball Arena von Denver schrien zuvor 10.491 Fans ihre Mannschaft nach vorne.
Spiel 5 der Stanley Cup Second Round zwischen den Avalanche und den Golden Knights findet am Dienstag (9 p.m. ET, NHL.TV, Mi. 3 Uhr MESZ) wiederum in Denver statt. Ein Umstand, der Bednar optimistisch stimmt. "Es ist auf jeden Fall positiv, dass zwei der maximal drei noch ausstehenden Spiele bei uns stattfinden werden. Wir haben daheim bislang wirklich gut gespielt", meinte der Coach.
Seine Mannschaft will den Heimvorteil unbedingt nutzen, um den Aufwärtstrend der Golden Knights zu stoppen. "Es ist nicht ungewöhnlich in einer Playoff-Serie, dass ein Team plötzlich in Schwung kommt und richtig loslegt", weiß Bednar. "Jetzt ist es unsere Aufgabe, dagegen anzukämpfen. Das ist eine mentale Kraftanstrengung. Wir müssen uns den Widrigkeiten stellen."
Ein Trumpf könnte für die Avalanche das Überzahlspiel sein. 40,7 Prozent aller Powerplays führten in den Playoffs zum Erfolg. Zum Vergleich: Die Golden Knights haben lediglich eine Erfolgsquote von 15,4 Prozent vorzuweisen.
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Dafür allerdings ist Vegas insgesamt sehr abwehrstark. Der Schnitt von 24,9 zugelassenen Torschüssen je Playoff-Spiel ist der beste Wert aller Teams. Peter DeBoer, der Trainer der Golden Knights, lobt die mannschaftliche Geschlossenheit. "Wenn man in dieser Zeit des Jahres die richtige Gruppe hat, dann verstehen die Spieler, dass alles zusammen ein großes Bild ergibt. Für einen Coach ist es schön anzuschauen, wenn sich alle defensiv engagieren und zudem in der Offensive so gut sind."
Er sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg: "Wir haben aus Spiel 1 und Spiel 2 sehr viel gelernt. Vor allem aus dem ersten Spiel, in dem einiges schieflief. Aber schon im zweiten Spiel hätten wir einen besseren Ausgang verdient gehabt. Das wird jetzt keine leichte Aufgabe, wenn man sich anschaut, was für eine Heimbilanz Colorado hat und wie sie dort auftreten. Aber unsere Jungs freuen sich auf die Herausforderung."
Wenn die beiden besten Teams der regulären Saison aufeinandertreffen, machen oftmals die Torhüter den Unterschied aus. Das Duell zwischen Avalanche und Golden Knights ist daher zugleich das Kräftemessen zweier herausragender Torhüter in der NHL: Philipp Grubauer und Marc-Andre Fleury. Beide Schlussmänner sind zusammen mit Andrei Vasilevskiy von den Tampa Bay Lightning für die Vezina Trophy als bester Goalie der Saison nominiert.

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Tatsächlich agieren beide Torhüter auf einem ähnlich hohen Niveau. Fleury parierte in der regulären Saison 92,8 Prozent aller Schüsse, Grubauer 92,2 Prozent. Dafür blieb Grubauer mit sieben Shutouts einmal häufiger ohne Gegentor als Fleury. In den Playoffs hat der deutsche Schlussmann eine Save-Quote von 92,9 Prozent, Fleury von 92,4 Prozent. Der Torwart der Golden Knights blieb in einem Playoff-Spiel ohne Gegentor, während Grubauer noch auf seinen ersten Shutout in der diesjährigen Postseason wartet.
Am Sonntag musste Grubauer erstmals in seiner Karriere fünf Gegentreffer in einem Playoff-Spiel hinnehmen. Es dürfte die große Motivation des Rosenheimers sein, diese Scharte in Spiel 5 auszuwetzen und im weiteren Verlauf der Serie dazu beizutragen, den Zweitrundenfluch zu brechen.