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Chicagos Erfahrene sind motiviert wie eh und je

von Brian Hedger

CHICAGO -- Nach drei Meisterschaften in sechs Jahren gibt es nicht viel, was sich die Chicago Blackhawks in den Stanley Cup Playoffs 2016 beweisen müssen.

Anders als die St. Louis Blues, ihr Gegner in der ersten Runde der Western Conference, die am Mittwoch im Scottrade Center beginnt, haben die Blackhawks keine Playoffenttäuschungen hinter sich, die sie antreiben könnten.

St. Louis ist in den vergangenen drei Spielzeiten jeweils in der ersten Runde ausgeschieden - 2014 gegen Chicago.

Dementsprechend sollten die Blues - mit dem Gedanken an eine Revanche - etwas motivierter sein als ihr Gegner. Die Blackhawks stimmen dieser Behauptung allerdings nicht zu.

"Sie waren zuletzt, in einigen Spielzeiten, sicherlich eine der besten Mannschaften in der Liga. Ich gehe davon aus, das sie sehr motiviert in die Playoffs gehen und weit vorankommen möchten", sagte am Montag nach dem Training Verteidiger Niklas Hjalmarsson. "Doch wir werden versuchen und alles daran setzen, das zu verhindern."

Die Blackhawks möchten als erste Mannschaft, seit den Detroit Red Wings 1997 und 1998, ihren Stanley Cup Titel verteidigen. Das ist aber nicht das Einzige was sie anspornt.

"Darum spielst du", sagte Hjalmarsson. "Es gibt keine Garantie, dass du jemals wieder in die Playoffs kommst. Du weißt nicht, wann du dein nächstes Playoffspiel bestreiten kannst. Du kannst getradet werden oder dein Team verpasst die Playoffs. Auch ich weiß nicht, ob ich jemals wieder in die Playoffs kommen werde. Du musst die Sache mental angehen und dir denken 'Es könnte das letzte Mal sein, dass ich in den Playoffs stehe.' Du weißt nicht wann du dein nächstes Playoffspiel bestreiten kannst - deshalb möchtest du immer gewinnen."

Die Blackhawks haben sich acht Spielzeiten in Folge für die Playoffs qualifiziert, doch Hjalmarsson ist Teil einer Gruppe von Spielern, die sich anhören als hätten sie ein jahrzehntlang die Postseason verpasst.

"Du musst die Menge an Spiele, die diese Jungs bestritten haben [in den vergangenen Saisons] in Erwägung ziehen", sagte Kapitän Jonathan Toews. "Das ist für uns das bedeutendste Eishockey. Es ist eine Chance, die wir nicht wegwerfen möchten. Man arbeitet hart um reinzukommen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man sich jedes Jahr für die Playoffs qualifiziert. Diese Gelegenheit bekommst du nicht automatisch. Es ist ein Neuanfang und wir starten durch."

Die Blackhawks können in Spiel 1 wieder auf die Dienste, der sich zum Ende der regulären Saison verletzten Stürmer Marian Hossa, Artem Anisimov und Andrew Shaw, zurückgreifen.

Stürmer Andrew Ladd und Rookie Verteidiger Viktor Svedberg nahmen am Montag nicht am Training teil, doch Coach Joel Quenneville bestätigte, dass beide fit sind. Torwart Corey Crawford trainierte mit, nachdem er bereits zum Saisonfinale gegen die Columbus Blue Jackets zurückgekehrt war. Er hatte fast ein ganzes Monat, aufgrund einer Verletzung im unteren Körperbereich, pausieren müssen.

Crawford sagte, dass es ihm wichtig war noch vor den Playoffs ein Spiel zu bestreiten.

"Vielleicht um etwas Rost abzuschütteln, nachdem ich eine Zeitlang nicht im Tor stand", sagte er. "Ich sah Situationen, zu denen es im Training nicht kommt. Ich habe mich nicht das ganze Spiel über großartig gefühlt, aber es war gut, dass ich drin war und es mitmachen konnte. Ich fühlte mich heute im Training großartig und es geht mir gut. Ich bin bereit für Spiel 1."

Genauso wie Hjalmarsson und Toews, sagte auch Crawford, dass er hungrig danach sei ein weiteres Mal den Titel zu gewinnen. Danach gefragt, ob sein Wunsch, den Cup erneut in die Höhe hieven zu dürfen, genauso groß ist wie zuvor, als er ihn noch keine zweimal mit Chicago gewonnen hatte, schüttelte Crawford den Kopf und schmunzelte.

"Für uns?" sagte er. "Jetzt erst recht. Warum sollten wir nicht erneut gewinnen wollen? Es ist schon eine Weile her, dass ein Team zweimal in Folge gewonnen hat. Das wäre doch unglaublich. Aber wir möchten nicht zu weit in die Zukunft schauen. Es ist Spiel 1, doch das ultimative Ziel ist es Champion zu werden. Beginnen wir mit Spiel 1. Es wird ein unterhaltsames Eishockeyspiel werden."

Toews nahm etwas persönlicher Stellung und sprach davon, dass der Gewinn des Cup etwas ist, was sich die Franchise der Blackhawks immer ausmalt.

"Du möchtest nicht zuhause sitzen und den anderen Mannschaften dabei zu sehen, wie sie um das kämpfen, wovon du denkst, dass es deines ist. Ich glaube, dass jeder vergessen hat, was im vergangenen Jahr passiert ist", sagte er. "Keinen kümmert das mehr. Es ist die Zeit gekommen einen neuen Versuch zu starten und ein weiteres Mal zu gewinnen. Ich glaube die Motivation ist genauso groß, wie sie jemals gewesen war."

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