Central Scouting mag Team Nordamerika
von Mike G. MorrealeTORONTO -- Die Scouts vom NHL Central Scouting warten gespannt darauf, wie sich die für das Team Nordamerika nominierten Spieler, im September beim World Cup of Hockey 2016 gegen erfahrenere Mannschaften schlagen werden.
Gewinnen oder verlieren, 'Aufregend' war ein Wort, das die Scouts verwendeten, um ihre Gefühle zu beschreiben, als Anfang des Monats die 16 Spielernamen des Kaders von Team Nordamerika bekanntgegeben wurden. Von einem Team, das aus den besten Spielern Kanadas und der Vereinigten Staaten zusammengesetzt ist, die am 1. Oktober 23 Jahre oder jünger sind.
"Es freut einen, wenn man die Zukunft dieses Sports in wirklich guten Händen sieht", sagte Central Scouting's David Gregory.

"Es sind wirklich richtig gute Spieler [im Kader]. Ich freue mich darauf sie bei diesem Wettbewerb zu sehen, doch Erfahrung spielt bei einem kurzen Turnier eine gewichtige Rolle und Spieler, die so etwas schon einmal mitgemacht haben, haben einen Vorteil."
"Man darf aber nicht verleugnen, dass in Team Nordamerika wirklich richtig gute Spieler stehen."
Die Scouts sind mit den 16 Spielern, die in den Kader berufen wurden, vertraut. Darunter befinden sich Nachwuchsspieler, die sie in den letzten fünf Jahren beobachtet haben.
"Dieses Team wird aufgrund seiner mangelnden Erfahrung als Außenseiter angesehen", sagte Dan Marr, NHL Director of Central Scouting.
"Da sie allesamt die besten ihrer Altersgruppe sind, da sie jugendliche Tatkraft und Unbekümmertheit mitbringen, könnten sie ein unangenehmer Gegner für die anderen Teams sein. Ich glaube nicht, dass sie jemand unterschätzen wird, doch wenn die anderen Mannschaften nicht ihre Bestform abrufen, wer weiß wie es dann ausgeht."
Marr sprach davon, dass jedes Spiel unter Beteiligung von Team Nordamerika für die Fans sehr unterhaltsam sein werde.
"Ich glaube es wird für viele Teams schwer, denn jede ihrer Reihen hat Kraft und bringt den Speed mit, den man heutzutage benötigt", sagte Marr.

"Sie haben das Können und sie werden bei jedem Shift alles geben. Viele von ihnen haben keine Olympia- oder NHL All-Star Erfahrung wie die anderen, doch ich glaube sie werden bei jedem Spiel über sich hinauswachsen."
Unter den Ausgewählten befinden sich Edmonton Oilers Center Connor McDavid und Buffalo Sabres Center Jack Eichel, die zwei ersten, die beim NHL Draft 2015 gezogen wurden.
"Wenn ich mir den Kader anschaue, dann sehe ich wieviel Energie sie mitbringen", sagte Troy Dumville, der für Central Scouting die Quebec Major Junior Hockey League beobachtet.
"Schau dir die McDavids, die [Nathan] MacKinnons, die [Dylan] Larkins an und du denkst sofort daran, wie schnell sie auf den Schlittschuhen sind. Es wird schwer gegen solche Jungs zu verteidigen und es wird Spaß machen ihnen zuzusehen."
Vielleicht ist Erfahrung gar nicht der ganz große Faktor, wie manche denken. Fast alle Spieler haben internationale Erfahrung und ein paar haben auch schon in den Stanley Cup Playoffs gespielt. Philadelphia Flyers Center Sean Couturier hat bereits 344 Spiele bestritten, die meisten unter den Spielern des vorläufigen Kaders. Er stand auch schon bei 18 Stanley Cup Playoff Partien auf dem Eis.
"Die Meisten haben auf internationalem Niveau, bei [IIHF] Juniorenweltmeisterschaften oder [IIHF] U-18 Meisterschaften, gespielt. Natürlich verfügen sie über diese Erfahrung", sagte John Williams, der für Central Scouting für die Western Hockey League zuständig ist.
"Ich weiß, dass es jüngere Spieler sind, doch wow; dieser Kader ist beeindruckend."
Eine Schwachstelle könnte die Torhüterposition darstellen.

Hinter Anaheim Ducks Torwart John Gibson, der vermutlichen Nummer 1, hat Team Nordamerika Winnipeg Jets' Connor Hellebuyck und Pittsburgh Penguins' Matthew Murray als Ersatztorhüter. Zusammen kommen sie auf 33 NHL-Partien in dieser Saison.
Al Jensen, der für Central Scouting die Torhüter beobachtet, ist sich sicher, dass Team Nordamerikas drei Torhüter ihre Sache gut machen werden.
"Ich glaube sie haben mit diesen Drei eine gute Auswahl getroffen", sagte Jensen. "Sie strahlen Ruhe aus, sind relaxed und gelassen und nicht ängstlich. Man weiß, was man an ihnen hat. Als Coach würde ich ihren Stil mögen. Sie sind nicht auffällig aber groß im Tor und jeder von ihnen möchte seine Chance nutzen. Ich glaube die drei sind eine solide Auswahl für Nordamerika."
Am World Cup of Hockey nehmen acht Mannschaften teil, die, für die vom 17. bis 22. September stattfindende Vorrunde, in zwei Gruppen aufgeteilt sind.
Die zwei Erstplatzierten einer jeden Gruppe ziehen in die am 24. und 25. September stattfindenden Halbfinale ein.
Die Sieger treten dann in einem Best-of-three Finale an, das am 27. September, 29. September und falls notwendig am 1. Oktober ausgetragen wird. Alle Spiele finden im Air Canada Centre von Toronto statt und werden in den Vereingten Staaten von ESPN und in Kanada von Sportsnet und TVA Sports übertragen.
Team Nordamerika steht in Gruppe B zusammen mit Team Finnland, Team Russland und Team Schweden. Team Canada, Team Tschechien, Team USA und Team Europa bilden die Gruppe A.
"Sie haben das Talent. Wenn du etwas körperlich spielst und das Talent mitbringst, dann kannst du unbeschadet dieses Turnier bestreiten. Ich glaube sie haben eine gute Balance", sagte Central Scouting's Greg Rajanen, der zuständige Scout für die High schools und Colleges im Westen der Vereinigten Staaten.