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Center Frederic ist besser als sein Ranking

von Bernd Roesch

Der NHL Draft 2016 ist gelaufen. Die Rechte an ausgesuchten Nachwuchsspielern der Jahrgänge 98 und älter wurden vergeben. Wirft man einen Blick darauf für welche Eishockeytalente sich die Macher der 30 NHL Teams in der ersten Runde entschieden haben, stellt man sofort fest, dass der Central Scouting Service mit seinen Sichtungen der Spieler, über die Jahre hinweg ganze Arbeit geleistet hat, und sein Urteil ein großes Vertrauen der Mannschaften genießt.

Von den 30 Spielern, die in der ersten Runde gezogen wurden, waren alle, mit Ausnahme von einem, unter den ersten 30 in der Bestenliste der nordamerkanischen Spieler aufgeführt. Fünf Prospects, die am Freitagabend in der ersten Runde gezogen wurden, standen vergangene Saison für einen europäischen Klub auf dem Eis. Alle fünf rangierten in dem Europaranking des CSS auf einem der ersten neun Plätze. Das Wort der Scouts hat eben Gewicht.

Die einzige Ausnahme stellte Trent Frederic dar. Der aus St. Louis, Missouri stammende Center tauchte im Schlussranking des CSS erst auf Position 48 auf, er hatte sogar gegenüber dem Midterm Ranking acht Plätze verloren. Die Boston Bruins hinderte es nicht daran, sich für den 18-jährigen Stürmer zu entscheiden. Sie wählten ihn mit ihrem zweiten Zug an 29. Stelle aus. Frederic war damit der zwölfte US-Amerikaner, der in der ersten Runde Berücksichtigung fand - eine neue Draft-Bestmarke für Spieler südlich des 49. Breitengrades, deren nördliche Nachbarn aus dem Mutterland des Eishockeys ihnen jährlich beim Draft den Rang ablaufen.

Das Nachwuchsprogramm der USA trägt ihre Früchte und Frederic gehört dazu. Aus der U18 Mannschaft des USA Hockey National Team Development Programs wurden mit Linksaußen Kieffer Bellows (Nr. 19, NYI) und Center Clayton Keller (Nr. 7, ARI) noch zwei weitere Teamkollegen von Frederic in der ersten Runde gezogen.

Wie kam Bostons General Manager Don Sweeney zu dieser Entscheidung, die für viele Experten und für Frederic selbst überraschend kam?

"Man kann definitiv sagen, dass ich das nicht richtig glauben konnte [als sein Name aufgerufen wurde]. Ich bin noch immer sprachlos. Darauf war ich nicht vorbereitet", sagte Bostons neue Sturmhoffnung.

Anscheinend ist es den Bruins nicht verborgen geblieben, dass der Center aus der zweiten Reihe des U18 Teams gegenüber dem Vorjahr eine enorme Entwicklung durchgemacht hat. In der Spielzeit 2014/15 waren ihm beim U17-Team in 55 Spielen nur fünf Tore und neun Assists gelungen. 2015/16 konnte er seine Ausbeute auf 20 Tore und 20 Assists in 61 Partien steigern. Auch bei der U18-Juniorenweltmeisterschaft kam er zum Einsatz und erzielte beim Bronzemedaillengewinn der US-Boys vier Tore und drei Assists in sieben Spielen.

Die Leistung von Frederic darf man aber nicht nur an den Scorerpunkten bemessen. Mit seinen 1,88m und 93kg ist er körperlich Altersgenossen überlegen und hat die idealen Voraussetzungen sich zu einem guten 2-Wege-Spieler zu entwickeln. Er bekam vor allem bei Unterzahl sehr viel Eiszeit bei den Junioren.

Die Bruins können einen Spieler mit seiner Vielseitigkeit gebrauchen, bestätigte auch Sweeney in einem Gespräch mit der Bostoner Presse.

"Er hat die Größe und die Stärke in der Mitte des Eises. das ist uns wichtig", sagte GM Sweeney und fügte hinzu, dass voller Lobes von seinem Charakter gesprochen werde, dass er sich in einem guten Entwicklungsprogramm befinde und er Fortschritte machen werde.

"Schaut euch seine Größe an, wir haben eine Menge sehr, sehr guter Flügelstürmer in unseren Reihen und er wird sie vervollständigen."

Frederic wird kommende Saison bei der University of Wisconsin spielen, obwohl ihm Boston sehr gut gefällt: "Ich war schon oft in Boston. Es ist einer meiner Lieblingsstädte und ich sage das nicht nur weil sie mich gedraftet haben."

Diese Liebe zu der Stadt im Nordosten an der Atlantikküste dürfte für den jungen Mann Motivation genug sein, um dort seinen sportlichen Weg zu machen.

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