CAR@CHI: Niederreiters starkes Rückhandtor

Die Carolina Hurricanes haben am Dienstag Franchise-Geschichte geschrieben. Mit dem 4:2 bei den Chicago Blackhawks stellten sie ihren ersten Sweep auf einem mindestens drei Stationen umfassenden Auswärtstrip sicher. Vor dem Auftritt im United Center hatten sie bei den Buffalo Sabres (5:4 n. V.) und den Minnesota Wild (3:2 n. V.) gewonnen. Insgesamt hat die Mannschaft aus Raleigh nun vier Siege nacheinander eingefahren. Nino Niederreiter trug mit starken Offensivleistungen und vier Scorerpunkten seinen Teil zur Erfolgsserie bei. In Chicago erzielte der Churer den Gamewinner und bereitete einen Treffer vor.

Die Verpflichtung des Angreifers im Laufe der vergangenen Spielzeit von den Wild war Gold wert für die Hurricanes. Nicht zuletzt dank Niederreiters Scoring-Qualitäten qualifizierten sie sich im Frühjahr nach neun Jahren Abstinenz wieder für die Stanley Cup Playoffs und drangen bis ins Eastern Conference Finale vor. Nach dem ersten Viertel der Saison 2019/20 befindet sich die Vertretung aus Carolina erneut auf Kurs in Richtung Endrunde. Mit 27 Punkten aus 21 Spielen liegt sie in der Metropolitan Division auf Platz drei hinter den Washington Capitals und den New York Islanders.
Beim Triumph über die Blackhawks stellte Niederreiter einmal mehr seine ganze Klasse unter Beweis. Vor dem Führungstreffer im ersten Drittel eroberte er den Puck an der eigenen blauen Linie und startete zusammen mit Martin Necas einen Konter. Völlig unbedrängt vom Gegner narrten sie Blackhawks-Torhüter Robin Lehner mit einer schnellen Passfolge. Necas bugsierte die Scheibe schließlich aus kurzer Distanz ins Netz. "Gleich beim ersten Abspiel wusste ich, dass ich die Scheibe zurückbekommen und ihm noch einmal auflegen würde. Genauso ist es gekommen. Er hat den Angriff prima vollendet", beschrieb Niederreiter die Szene.

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Mitte des zweiten Abschnitts schritt er selbst zur Tat. In der der neutralen Zone erreichte ihn ein weites Zuspiel von Lucas Wallmark. Niederreiter chippte den Puck an die Bande, nahm ihn wieder auf und zog vor das Tor von Lehner. Mit einem geschickten Rückhandschlenzer überwand er den Schlussmann und stellte den Zwischenstand auf 3:0. Damit markierte er zugleich den Gamewinner für sein Team. Die Blackhawks kamen zwar im letzten Drittel binnen 70 Sekunden bis auf ein Tor heran, den Sieg der Gäste konnten sie jedoch nicht mehr verhindern.
"Wir haben es in dieser Phase etwas zu sehr schleifen lassen", merkte Niederreiter selbstkritisch an. "Aber wir haben uns wieder zusammengerauft und gewonnen. Das ist das Wichtigste."
Zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit beendete er eine Partie mit mehr als einen Scorerpunkt. Nach 21 Begegnungen hat er zehn
Punkte (drei Tore, sieben Vorlagen) auf dem Konto. 29 Zähler fehlen ihm noch zur Marke von 300 in seiner NHL-Karriere. Alles in allem verbuchte der Flügelstürmer 271 Punkte (129 Tore, 142 Vorlagen) in 555 Hauptrunden-Einsätzen für die Islanders, die Wild und die Hurricanes.

CHI@CAR: Niederreiter baut die Führung aus

In einem Gespräch mit NHL.com/de vor kurzem zeigte er sich zuversichtlich, dass er diesen Meilenstein bis April erreicht. "Das sollte in dieser Saison machbar sein. Auf jeden Fall habe ich mir fest vorgenommen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und meinem Team zu helfen, so gut es geht", sagte er.
Niederreiter ist überzeugt davon, dass die Hurricanes für das Rennen um den Einzug in die Playoffs bestens gerüstet sind. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft", betonte er. Ein Selbstläufer werde das Unterfangen jedoch nicht, gerade im Hinblick auf den harten Konkurrenzkampf innerhalb der Metropolitan Division. "Da ist es nie einfach, in die Playoffs zu kommen. Wichtig ist, dass wir nicht zu weit vorausblicken, sondern von Spiel zu Spiel denken. Je früher wir die notwendigen Punkte zusammen haben, umso besser ist es. Später im März wird es sonst brutal schwierig, vor allem wenn sich alles so zuspitzt wie letztes Jahr", so Niederreiter.
Auf die Hurricanes wartet in dieser Woche noch ein straffes Programm. Zunächst empfangen sie am Donnerstag in der heimischen PNC Arena die Philadelphia Flyers (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Am Samstag steht erneut vor eigenem Publikum die Begegnung gegen die Florida Panthers auf dem Spielplan. Unmittelbar danach steigt die Mannschaft ins Flugzeug und bricht in Richtung Detroit auf, wo am Sonntag das Duell mit den Red Wings über die Bühne geht.