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In den Stanley Cup Playoffs zu verlieren ist hart, aber in einem Stanley Cup Finale zu verlieren ist umso härter. Nur drei Mal darf das in einer Best-of-7-Serie passieren, sonst ist der Stanley Cup Titel weg. Auch aus diesem Grund waren die Gemüter bei den Spielern der Washington Capitals nach Spiel 1 am Montag nicht die besten, denn sie hatten soeben die Vegas Golden Knights auf der Verliererstraße und standen trotzdem mit leeren Händen da.

"Natürlich waren wir enttäuscht", betonte Stürmer Evgeny Kuznetsov nach dem Training am Dienstag mit etwas Abstand. "Wir hätten das Spiel gewinnen können, aber es macht keinen Sinn nach hinten, sondern nur nach vorne zu schauen. Wir müssen uns steigern und wir werden uns steigern."
Zwei Mal waren sie in Führung gelegen, das zweite Mal nur 70 Sekunden zu Beginn des dritten Drittels, als ausgerechnet der bislang überragende Torhüter der diesjährigen Playoffs Marc-Andre Fleury patzte und nach einem Save gegen den abgefälschten Schuss von Tom Wilson sich den Puck mit dem Schlittschuh zum 3:4 selbst ins Netz beförderte.

"Wir haben uns zu schnell überrumpeln lassen", spielte Verteidiger John Carlson auf den schnellen Ausgleich nur 91 Sekunden später an, bei dem er vom Torschützen Ryan Reilly zuvor am Rande der Legalität zu Fall gebracht wurde. "Wir müssen eine Führung besser verwalten."
Die Capitals schafften, was in den drei Serien zuvor weder den Los Angeles Kings in der ersten Runde, noch den San Jose Sharks in der zweiten Runde oder den Winnipeg Jets im Conference Finale gelungen war. Die Golden Knights lagen in ihrer Spielstätte, der T-Mobile Arena, im Rückstand. Dazu kam, dass Washington zuvor ausgesprochen gut darin war, eigene Führung zu verteidigen und über die Zeit zu bringen.
"Es geht oft nur um Kleinigkeiten auf dem Eis, die solche Spiele entscheiden", erzählte Jakub Vrana. "Trotzdem denke ich, dass wir es besser können, als das, was wir gestern gezeigt haben. Das Gute ist, dass es erst das erste Spiel war und es liegt noch viel Arbeit und das nächste Spiel vor uns."
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Mit vier wechselnden Führungen war es das erste Stanley Cup Finale überhaupt in der Geschichte der NHL, mit dieser Anzahl. Das hatte es in der letzten Serie der Playoffs eines Jahres noch nie gegeben.
Am Tag nach der bitteren und unnötigen Niederlage ist bei den Capitals der Ärger über die vertane Chance in Zuversicht umgeschlagen, es am Mittwoch in Spiel 2 besser machen und dann eine Führung zum Ausgleich in der Serie nach Hause bringen zu können.
"Wir einfach heute Abend ins Bett und bereiten uns darauf vor, dass wir morgen unser bestes Spiel überhaupt abliefern", sagte Brett Connolly. "Das ist das Einzige, was wir tun können. Es ist eine tolle Zeit für uns alle und es wird nicht einfach. Man verliert Spiele und es geht darum zu antworten. Darin waren wir die gesamten Playoffs bisher stark."
Die Männer von Trainer Barry Trotz wissen, dass sie dazu in der Defensive konsequenter agieren müssen, um dem Druck und den schnellen Beinen der Golden Knights Stand zu halten. Schließlich gewährten sie den Hausherren einige Nachschüsse vor dem Tor, die die Arbeit für ihren Torhüter Braden Holtby schwer machten.

Nicht als Argument gelten lässt Trotz die bemängelte schlechte Eisqualität, nachdem es in der Halle bei 36 Grad Celsius außerhalb ungewöhnlich warm war und das gefrorene Wasser an der Oberfläche entsprechend weich war.
"Das Eis war heute beim Training viel besser", verdeutlichte Trotz am Dienstag. "Im Spiel sind sehr viele Pucks ungewöhnlich gesprungen, weil das Eis sehr weich war. Das hat es nicht gerade einfach gemacht, aber beide Mannschaften müssen damit umgehen, so dass es kein Vorteil oder Nachteil ist. Es macht es nur für alle Beteiligten schwieriger. Ich hoffe, dass es am Mittwoch besser ist."