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Canucks haben viel Vertrauen in Bärtschi

NHL.com @NHLdotcom

So langsam aber sicher festigt Vancouver seinen Status als Schweizer Hochburg. Am Dienstag einigten sich die Canucks mit Sven Baertschi auf einen neuen Einjahreskontrakt. Das Besondere daran ist, dass es sich um den ersten One-Way Vertrag des talentierten Schweizer Nachwuchsstürmers ist.

Der 22-Jährige wurde hiermit auch für seine guten Vorstellungen beim AHL-Farmteam der Canucks, den Utica Comets, belohnt.

Mit ihnen war er vergangene Saison bis in das Calder Cup Finale 2015 eingezogen, wo sie sich in der Best-of-7 Serie den Manchester Monarchs in fünf Spielen geschlagen geben mussten.

Baertschi galt im Jahr 2011, in dem ihn die Calgary Flames in der ersten Runde an 13. Stelle gedraftet hatten, als das größte Schweizer Eishockeytalent seit Jahrzehnten. In den Folgejahren konnte er diesem Ruf, der unbestritten eine Belastung für jeden jungen Spieler ist, nicht gerecht werden.

Die Euphorie im Umfeld der Flames war riesig nachdem Bärtschi im Frühjahr 2012 von seinem WHL-Juniorteam, den Portland Winterhawks, in die NHL berufen wurde: Fünf Spiele bestritt er für Calgary im März der Saison 2011/12 und traf dabei dreimal ins Schwarze.

Die Flames befanden sich inmitten eines Neuaufbaus und stellten große Erwartungen an den damals 19-Jährigen - zu hohe Erwartungen, wie sich am Ende herausstellen sollte.

In der darauffolgenden Spielzeit fand sich der junge Linksaußen zunächst bei den Abbotsford Heat in der AHL wieder, ehe er ab Mitte Januar noch zu 20 Einsätzen bei den Flames kam, bei denen er zum Saisonende hin erneut seine Offensivstärke beweisen konnte.

Drei Treffer und sechs Assists betrug Bärtschis Ausbeute in den letzten sieben Saisonpartien, nach nur einem Assist in den vorangehenden 13 Spielen.

Nach der Sommerpause 2013 stand der Langenthaler erneut im Kader der Flames, fiel dann aber in Misskredit von Headcoach Bob Hartley, der von ihm "mehr Einsatz", vor allem in der Defensive forderte.

So sehr sich Bärtschi auch bemühte, den Vorstellungen von Hartley konnte er nicht entsprechen und Mitte Dezember hieß es für ihn wieder Abschied zu nehmen in die AHL.

Einen Stammplatz bei den Flames konnte sich der Schweizer auch in der vergangenen Saison nicht mehr erkämpfen nachdem er bei Hartley in Ungnade gefallen war. Zwischen Anfang November und Anfang Dezember durfte er noch 14 Mal die Schlittschuhe für Calgary schnüren und am 2. Februar gegen die Winnipeg Jets zum letzten Mal.

Sollte sich seine NHL-Karriere schon zu Ende neigen, ehe sie überhaupt richtig begonnen hatte? Kurz vor dem Ende der Wechselfrist bekam Bärtschi die Chance zu einem Neuanfang.

Im Tausch gegen einen Draft Pick der zweiten Runde holten sich die Vancouver Canucks von ihrem Erzrivalen aus Alberta den Schweizer Erstrundendraftpick.

Die Canucks hatten bei diesem Trade so gut wie kein Risiko. Cheftrainer ihres Farmteams ist Travis Green, der bereits in Portland Bärtschi als Junior trainiert und gefördert hatte.

Es gibt kaum Zweifel darüber, dass Green ein gehöriges Wörtchen bei diesem Deal und bei dem nun erfolgten Vertragsabschluss mitgeredet haben dürfte und dabei seine Empfehlung für Bärtschi ausgesprochen hat:

"Er war ein dominanter Spieler in unserem Team auf AHL-Niveau und alles spricht dafür, dass er nun für den nächsten Schritt bereit ist. Man muss Spielern die Chance geben, dass sie sich bewähren können und ihnen auch vermitteln, dass man an sie glaubt. Ich glaube an Sven. Er hat das Zeug ein Top-6 Stürmer zu werden, der auch im Powerplay eingesetzt werden kann. Selbstverständlich hat er das Talent in der zweiten Reihe auf dem Flügel zu spielen. Von allen Nachwuchsspielern, die ich bisher trainiert habe, gab es nur eine Handvoll, denen ich zugetraut habe, dass sie sich in der NHL durchsetzen werden und er ist einer von ihnen."

Solche Worte und so viel Vertrauen dürften Sven Baertschi für die kommende Saison einen kräftigen Aufschub geben. Gegenüber The Province äußerte er sich schon einmal kämpferisch:

"Ich möchte unbedingt beweisen, dass ich in dieser Liga (NHL) mithalten kann und dass ich der richtige Spieler für sie (Canucks) bin. Es ist ein Traum und ein Neubeginn für mich nachdem ich ganz schwere Zeiten durchgemacht habe. Wenn dir, wie in der Vergangenheit geschehen, immer wieder erzählt wird, dass dein Defensivverhalten schlecht ist, dann spielst du irgendwann auch schlecht."

Für die Canucks könnte sich der junge Schweizer als Glücksgriff erweisen, der ihnen und ihren Anhängern noch über Jahre hinweg viel Spaß bereiten dürfte.

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