Am Ende des Abends konnten sich die Stars bei ihrem Torhüter Jake Oettinger bedanken, der sie immer wieder in der Partie hielt. Der Schlussmann war auch der Garant dafür, dass die Begegnung erst in der Overtime entschieden werden konnte. Oettinger parierte 64 von 67 auf ihn abgegebenen Schüssen. Sowohl bei den Schüssen als auch bei den Paraden stellte Oettinger einen neuen Franchise-Rekord in den Playoffs auf. In der NHL-Playoff-Historie rangierte der Schlussmann mit seiner Leistung auf Rang neun.
"Oettinger hat etwas gezeigt, was man vermutlich seit langer Zeit nicht gesehen hat", lobte Tkachuk den gegnerischen Goalie. "Was für eine Leistung von ihm und von der ganzen Mannschaft. Ihnen haben Spieler gefehlt und uns auch. Wir haben es ausgekämpft."
Der Kampf nahm im zweiten Abschnitt Fahrt auf. Tyler Toffoli glich nach 1:46 für die Flames aus. Nur 31 Sekunden später war es Vladislav Namestnikov, der die Stars wieder in Führung brachte. Den neuerlichen Ausgleich besorgte Tkachuk. "Wir haben den ganzen Abend daran geglaubt", beschwor der Torschütze die Einstellung der Mannschaft.
Calgary setzte weiter alles daran, die Partie zu entscheiden und feuerte Torschuss über Torschuss auf Oettinger ab. Im Mitteldrittel stand ein Schussverhältnis von 26:4 für die Flames zu Buche.
Neben der Leistung in der offensiven Zone wussten die Flames auch mit harter Arbeit zu überzeugen. 35 Checks zeigten ein körperlich starkes Match, das dennoch nur eine einzige Strafe für Calgary mit sich brachte.
Nach einem torlosen Schlussabschnitt musste die Verlängerung die Entscheidung bringen. Dallas konnte zu Beginn der Overtime einige gute Chancen generieren, doch die Überlegenheit, die Calgary schon während der regulären Spielzeit zeigte, sollte sich auch in der zusätzlichen Spielzeit zeigen. Ein Powerplay der Gastgeber stellte den Wendepunkt dar, ab dem die Stars kaum noch kontrollierte Angriffe fahren konnten. Calgary kontrollierte das Spiel im Stil einer erfahrenen Mannschaft.
Für Darryl Sutter war vor der Serie klar, dass seine Mannschaft sowohl aus erfahrenen Spielern besteht, als auch aus Akteuren, die noch lernen müssen, mit dem Druck der Playoffs umzugehen. "Das war vermutlich die bestmögliche Serie, um Erfahrungen zu sammeln", sagte Tkachuk. "Das war Playoff-Hockey, so eng wie das war."