DAL@CGY, Sp7: Gaudreau erzielt Spiel-7-Siegtor in OT

Die Dallas Stars und die Calgary Flames schenkten sich auch in Spiel 7 der Erstrundenserie in den Stanley Cup Playoffs nichts. Beide Mannschaften kämpften verbissen um den Einzug in die zweite Runde. Am Ende setzten sich die Calgary Flames im Scotiabank Saddledome mit 3:2 nach Verlängerung durch und ließen die Massen in und vor der Halle jubeln.

"Wenn wir darauf wetten dürften, dann hätte ich nach Spiel 1 gesagt, dass diese Serie in einer Overtime in Spiel 7 entschieden werden könnte", beschrieb Matthew Tkachuk direkt nach der Partie gegenüber Sportsnet die Serie treffend. In Spiel 1 am 3. Mai siegten die Flames mit 1:0.
Zwölf Tage später musste das Team aus Alberta einen frühen Nackenschlag hinnehmen. Jamie Benn netzte nach 40 gespielten Sekunden zum 1:0 ein (1.). Der Treffer schien die Gastgeber jedoch noch mehr anzustacheln. Calgary fuhr einen Angriff nach dem anderen und setzte Dallas immer wieder unter Druck.

DAL@CGY, Sp7: Benn trifft in erster Schicht

Am Ende des Abends konnten sich die Stars bei ihrem Torhüter Jake Oettinger bedanken, der sie immer wieder in der Partie hielt. Der Schlussmann war auch der Garant dafür, dass die Begegnung erst in der Overtime entschieden werden konnte. Oettinger parierte 64 von 67 auf ihn abgegebenen Schüssen. Sowohl bei den Schüssen als auch bei den Paraden stellte Oettinger einen neuen Franchise-Rekord in den Playoffs auf. In der NHL-Playoff-Historie rangierte der Schlussmann mit seiner Leistung auf Rang neun.
"Oettinger hat etwas gezeigt, was man vermutlich seit langer Zeit nicht gesehen hat", lobte Tkachuk den gegnerischen Goalie. "Was für eine Leistung von ihm und von der ganzen Mannschaft. Ihnen haben Spieler gefehlt und uns auch. Wir haben es ausgekämpft."
Der Kampf nahm im zweiten Abschnitt Fahrt auf. Tyler Toffoli glich nach 1:46 für die Flames aus. Nur 31 Sekunden später war es Vladislav Namestnikov, der die Stars wieder in Führung brachte. Den neuerlichen Ausgleich besorgte Tkachuk. "Wir haben den ganzen Abend daran geglaubt", beschwor der Torschütze die Einstellung der Mannschaft.
Calgary setzte weiter alles daran, die Partie zu entscheiden und feuerte Torschuss über Torschuss auf Oettinger ab. Im Mitteldrittel stand ein Schussverhältnis von 26:4 für die Flames zu Buche.
Neben der Leistung in der offensiven Zone wussten die Flames auch mit harter Arbeit zu überzeugen. 35 Checks zeigten ein körperlich starkes Match, das dennoch nur eine einzige Strafe für Calgary mit sich brachte.
Nach einem torlosen Schlussabschnitt musste die Verlängerung die Entscheidung bringen. Dallas konnte zu Beginn der Overtime einige gute Chancen generieren, doch die Überlegenheit, die Calgary schon während der regulären Spielzeit zeigte, sollte sich auch in der zusätzlichen Spielzeit zeigen. Ein Powerplay der Gastgeber stellte den Wendepunkt dar, ab dem die Stars kaum noch kontrollierte Angriffe fahren konnten. Calgary kontrollierte das Spiel im Stil einer erfahrenen Mannschaft.
Für Darryl Sutter war vor der Serie klar, dass seine Mannschaft sowohl aus erfahrenen Spielern besteht, als auch aus Akteuren, die noch lernen müssen, mit dem Druck der Playoffs umzugehen. "Das war vermutlich die bestmögliche Serie, um Erfahrungen zu sammeln", sagte Tkachuk. "Das war Playoff-Hockey, so eng wie das war."

DAL@CGY, Sp7: Tkachuk nutzt Gaudreaus Zuspiel

Mit Sutter hatten die jungen Spieler einen alten Hasen hinter der Bank. Der Coach der Flames konnte mit dem Erfolg seinen achten Sieg in einem Spiel 7 feiern. Seine 8-3-Bilanz in solchen Situationen ist der Allzeit-Rekord unter NHL-Trainern.
Johnny Gaudreau war der Akteur, der seinem Trainer die, schon zuvor herausragende, Bilanz verbesserte. Mit einem platzierten Schuss aus spitzem Winkel und über die Schulter von Oettinger in das kurze Eck beendete der Angreifer die Partie und wurde zum Helden in Calgary. Für Gaudreau war es der erste Overtime-Treffer in den Playoffs und für die Flames das erste Spiel 7, dass sie nach einem Rückstand noch gewinnen konnten.
"Es ging hin und her", analysierte Gaudreau die Verlängerung und seinen entscheidenden Treffer. "Wir haben aufs Tor geschossen, ich habe den Rebound erwischt und einen guten Schuss abgegeben."
Die Flames zogen mit dem Erfolg erstmals seit 2015 wieder in die zweite Runde der Playoffs ein und treffen dort auf die Edmonton Oilers. Es kommt damit zur ultimativen Battle of Alberta. Erst zum sechsten Mal stehen sich die beiden Rivalen in den Playoffs gegenüber, zuletzt vor 31 Jahren. Die Bilanz von 4-1 für die Oilers lässt Calgary nach dem erkämpften Sieg jedoch kalt. "Wir sind gespannt. Heute Abend genießen wir den Erfolg und morgen geht es wieder an die Arbeit", so Gaudreau. "Es wird atemberaubend."