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So hatten sich die Tampa Bay Lightning den Auftakt zu ihrer Mission Titelverteidigung nicht vorgestellt. Am Dienstag gaben sich die Pittsburgh Penguins die Ehre in der Amalie Arena von Tampa und verdarben ihnen die Eröffnung der Saison 2021/22. Mit einem klaren 6:2-Erfolg schnappten ihnen ihre Gäste aus Pittsburgh beide Punkte weg. Zum ersten Mal seit acht Jahren hatte der Titelverteidiger sein erstes Saison-Heimspiel verloren.

"Das war ein Blindgänger", äußerte sich Lightning-Kapitän Steven Stamkos enttäuscht. "Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal einen Heimauftakt verloren haben. Das ist schon sehr lange her."
Dabei war an diesem Abend alles gut vorbereitet gewesen, für ein Eishockeyfest, wie es die Lightning gerne abgehalten hätten. Zunächst hievten sie unter frenetischem Applaus der über 19.000 Fans ihr drittes Stanley-Cup-Banner (2004, 2020, 2021) unter das Hallendach, wobei ihr Weg zur Titelverteidigung noch einmal in Erinnerung gerufen wurde.
Sie hatten in den Stanley Cup Playoffs 2021 die Florida Panthers, die Carolina Hurricanes, die New York Islanders und schließlich im Stanley Cup Finale die Montreal Canadiens bezwungen.

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Der Pokal wurde aufs Eis getragen und auf einem Tisch vor dem Tor der Lightning gestellt. Nicht wenige Zuschauer hatten Tränen der Freude in den Augen, als sich die Spieler auf dem Weg zum Bullykreis machten und zuguckten, wie das Banner enthüllt wurde.
"Das war etwas Besonderes. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Es war toll. Die Atmosphäre war großartig. Es war aber auch alles, was wir heute Abend an großartigen Dingen erlebt haben. Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen. Wir haben uns sehr auf die Zeremonie gefreut, aber dann mussten wir ein neues Kapitel aufschlagen, denn das war wirklich das Ende des letzten Jahres. Ich glaube, wir haben den Bogen nicht bekommen. Wir haben uns ein bisschen auf dem letzten Jahr ausgeruht, und sie haben gut gespielt und uns heute Abend übertroffen", erklärte Stamkos.
Nach einer solch emotionalen Feier fiel es den Spielern der Lightning schwer den Schalter umzulegen, sagte Stürmer Pat Maroon, fand aber auch, dass es ein erinnerungswürdiger Abend war, für sie und für die Fans.
"Natürlich ist es nicht das Ergebnis, das wir uns heute Abend gewünscht haben, aber ich denke, wenn man sieht, wie die Fahne in den Dachsparren aufgeht, denkt man daran, wie schwer es war, zu gewinnen, und was für eine besondere Gruppe wir hatten", so Maroon.
Die von Verletzungssorgen geplagten Penguins, sie mussten ohne ihren Kapitän Sidney Crosby, ohne ihre Stürmer Evgeni Malkin, Jake Guentzel und Zach Aston-Reese sowie ohne Verteidiger Mike Matheson antreten, waren von der ersten Minute an das aktivere Team. Für ihren Einsatz belohnt wurden sie nach einem torlosen ersten Spielabschnitt im zweiten Durchgang, in dem sie sich eine 2:0-Führung herausschossen. Der Vorsprung hätte angesichts der Spielanteile bis zur zweiten Pause sogar noch höher ausfallen können. Im dritten Drittel fanden die amtierenden Stanley Cup Champions etwas besser ins Spiel, mussten dann aber das 0:3 hinnehmen.

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"Sie hatten eine dezimierte Aufstellung, bei ihnen fehlten einige wirklich gute Spieler, und sie haben heute Abend extrem hart gearbeitet. Sie haben sich an ihre Struktur gehalten und uns übertrumpft. Wir sind den ganzen Abend dem Puck hinterhergelaufen", analysierte Stamkos.
Die Lightning setzten alles auf eine Karte und nahmen ihren Torwart Andrei Vasilevskiy bereits gut fünf Minuten vor Spielende erstmals zu Gunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Kasten. Mit Erfolg, denn Anthony Cirelli verkürzte den Rückstand. In der Schlussphase schossen die Penguins noch drei Empty Netter und die Lightning waren beim 2:4 erneut mit einem zusätzlichen Mann auf dem Eis erfolgreich.

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Lightning-Coach Jon Cooper, der während der Eröffnungszeremonie unter Applaus mit 'Cooop'-Rufen vom Publikum empfangen wurde, war in keiner Weise davon angetan, was er von seiner Mannschaft zu sehen bekam: "Sie sind hierhergekommen, um ein Eishockeyspiel zu gewinnen. Wir sind hierhergekommen und haben uns das Hissen des Stanley-Cup-Banners angesehen und dann ein Team beobachtet, das gewinnen will. Wir haben heute Abend eine Menge zugeschaut."
Gelegenheit ihre Auftaktniederlage vergessen zu machen, haben die Lightning bereits am Donnerstag, wenn sie in der Little Caesars Arena von Detroit gegen die Detroit Red Wings antreten. (7:30 p.m. ET; BSSUN, NHL.TV; Fr. 1:30 Uhr MESZ).