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Die NHL-Saison 2018/19 wirft langsam aber sicher ihre Schatten voraus. Vor dem Start der Trainingslager analysiert NHL.com/de ab 5. August die 31 Teams der Liga in 31 Tagen. Zu jeder Mannschaft gibt es in der Serie "31 in 31" zwei Berichte mit interessanten Fakten, Einschätzungen und Einblicken.
In dieser Folge: Montreal Canadiens

Bilanz 2017/18: 29-40-13, 6. Platz in der Atlantic Division
Playoffs 2018:Nicht qualifiziert
Trainer: Claude Julien, seit dem 15. Februar 2017
Neuzugänge: Max Domi (Trade, zuletzt Arizona), Joel Armia (Trade, Winnipeg), Tomas Plekanec (Free Agent, zuletzt Toronto), Kenny Agostino (Free Agent, zuletzt Boston), Matthew Peca (Free Agent, zuletzt Tampa Bay), Michaek Chaput (Free Agent, zuletzt Vancouver), Xavier Ouellet (Free Agent, zuletzt Detroit),
Abgänge: Alex Galchenyuk (Trade, Arizona), Simon Bourque (Trade, Winnipeg), Hayden Hawkey (Trade, Edmonton), Adam Cracknell (Free Agent, Toronto) , Daniel Carr (Free Agent, Las Vegas), Zach Fucale (Free Agent, Las Vegas), Chris Terry (Free Agent, Detroit)
Das Ziel der Montreal Canadiens für die anstehende NHL-Saison ist klar. Die Rückkehr in die Stanley Cup Playoffs ist für den Rekordmeister unumgänglich, möchten die Frankokanadier ihre anspruchsvollen Fans nicht weiter enttäuschen. Nach zwei verpassten Schlussrunden in den vergangenen drei Jahren und einer miserablen 71-Punkte-Spielzeit im Rücken stehen die Habs vor keiner leichten Aufgabe. Der radikale Umbau blieb aus und GM Marc Bergevin drückte eher den Resetknopf.

Mit Max Domi verpflichteten die Canadiens bereits am 15. Juni einen aussichtsreichen Linksaußen, der mit erst 23 Jahren noch viel Steigerungspotenzial mitbringt. Bergevin schwärmt von seinem vermeintlichen Transfercoup: "Max ist jung aber er hat Erfahrung." Auch sonst fehlt es den Frankokanadiern nicht an jungen, talentierten Offensivkräften. Jonathan Drouin (23), Artturi Lehkonen (23) und Charles Hudon (24) versprechen eine gute Zukunft für die Canadiens. Entsprechend weigert sich Bergevin von einem Neuaufbau zu reden. Routiniers wurden dementsprechend nicht abgegeben und der Stamm an künftigen Top-Spielern soll weiter zusammenwachsen. Diese Einheit muss, um Coach Claude Julien zu überzeugen, in jedem Spiel an die Leistungsgrenzen gehen und hart um den Erfolg kämpfen. Der Trainer erwartet, dass seine Mannschaft ein neues, kämpferisches Gesicht zeigt: "Wir wollen eine neue Identität kreieren. Wir wollen, dass unsere Fans ein Team sehen, dass spannend anzusehen ist und jeden Abend kämpft."
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Ein Muster für diese Spielweise ist Brendan Gallagher. Der nur 1,74 Meter große Flügelstürmer kann eine gesamte Mannschaft mit Energie versorgen und tritt auf dem Eis auf, als ob er deutlich größer wäre. Auch aufgrund seiner aufreibenden Spielweise musste der 26-jährige Kanadier in den Saisons 2015/16 und 2016/17 einige Partien verletzt aussetzen. Nach seinem punktbesten (31 Tore, 23 Assists) Jahr erwarten die Verantwortlichen eine weitere Steigerung. Gallagher war neben Jeff Petry und Torhüter Antti Niemi einer der wenigen Habs-Spieler, die vergangenes Jahr ihre Leistung abrufen konnten.
Gerade auf Petry wird in den kommenden Monaten vermehrtes Augenmerk liegen, muss der Verteidiger doch die Rolle des verletzt fehlenden Shea Weber einnehmen. Den Top-Defender restlos zu ersetzen wird Petry voraussichtlich nicht gelingen, doch zumindest bis zu dessen Rückkehr Mitte Dezember mimt Petry den Nummer 1 Verteidiger und ist auf den Support durch die Kollegen an der blauen Linie angewiesen. Gerade für die Goalies um Superstar Carey Price wird die Entwicklung in der Defensive spannend werden.

Price kommt aus einer statistisch schwachen Spielzeit und muss seine Form finden. Die Habs sind, wie schon die vergangenen Jahre von der Leistung ihres Rückhalts abhängig. Niemi konnte in der vergangenen Saison zwar überzeugen, doch mehr als die Rolle des Edel-Backup wird für den 34-jährigen Finnen nicht möglich sein, möchten die Canadiens ein Wörtchen um die Playoffs mitreden.
Ob Kapitän Max Pacioretty dem historischen Franchise auf dem Weg in die Playoffs angehört ist ungewiss. Der Vertrag des linken Stürmers läuft nach der Saison aus und wurde bisher nicht verlängert. Die Gerüchteküche um einen möglichen Trade, noch vor dem ersten Pflichtspiel, brodelt. Im Gegensatz zu Pacioretty ist der Verbleib von Tomas Plekanec, nach dessen kurzem Gastspiel bei den Toronto Maple Leafs, sicher. Der 35-jährige, tschechische Center startet zum 13. Mal in Folge mit den Canadiens in die Saison und soll die Tiefe in der Mitte verstärken. Ebenso wurde Routinier Joel Armia verpflichtet, der den Konkurrenzkampf im Sturm anheizen soll. Julien hat die Schwachstellen der Habs ausgemacht: "Wir wissen, dass wir vorne besser werden müssen. Auf der Center-Position wären wir gerne stärker. Wir wollen unsere Verteidigung besser machen. Es gibt viele Dinge, in denen wir uns weiterentwickeln müssen."
Für Julien geht es um die Identität, die das Team finden muss: "Wir haben es in der Vergangenheit ohne Salary Cap gesehen, als Teams Stars angehäuft haben und trotzdem nicht gewinnen konnten. Aber dieses Jahr gab es ein Team (Anm.: Vegas Golden Knights), die es mit einer gut zusammenspielenden Truppe in die Stanley Cup Finals geschafft haben. Daran glaube ich."