SJS@BUF: Eichel schießt das Siegtor in der Overtime

Als gäbe es noch einen Grund ihre Tabellensituation zu rechtfertigen, fuhren die Buffalo Sabres am Dienstagabend einen 4:3-Overtimesieg gegen die San Jose Sharks ein. Sie verteidigten damit ihren ersten Tabellenplatz in der Eastern Conference. Auch im ligaweiten Klassement stehen die Sabres mit einer Bilanz von 8-1-1 ganz vorne. Außergewöhnlich: Buffalos junges Team lag nach einer Viertelstunde in der Heimpartie gegen die beschlagenen Sharks bereits mit 0:2 im Hintertreffen.

Es ist keineswegs selbstverständlich, dass sich eine vermeintlich unerfahrene Mannschaft so eindrucksvoll zurückmeldet wie die Sabres jüngst im heimischen KeyBank Center. Buffalos Kapitän Jack Eichel erwies sich zum wiederholten Male als Teamleader par excellence. Er war nicht nur an den drei Toren in der regulären Spielzeit beteiligt, sondern zeichnete sich sogar für den Siegtreffer nach 3:13 Minuten in der Verlängerung selbst verantwortlich.
Nach dem Schuss von Rasmus Ristolainen auf den von Martin Jones gehüteten Kasten reagierte Eichel im Nachsetzen am Schnellsten und stocherte die Scheibe zum vielumjubelten Gamewinner rein.
"Ich bin der Meinung, dass wir eine großartige Arbeit geleistet haben und viel Puckbesitz hatten. Sie haben einige Weltklasse-Spieler da drüben, also ist es das Beste sie in die Defensive zu drängen und sie erst gar nicht das Spiel machen zu lassen", konstatierte der Matchwinner.
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Im Alter von 22 Jahren egalisierte Eichel mit seinem sechsten Overtimetor die von dem Österreicher Thomas Vanek und von Derek Roy aufgestellten Franchisebestmarken der Sabres. Buffalo ist mit einer beeindruckenden Serie von fünf Heimsiegen in die Saison gestartet, was ihnen zuvor seit 1970 erst viermal geglückt war.
Hoch anrechnen muss man den Schützlingen von Coach Ralph Krueger, dass sie sich nach ihrer Aufholjagd mit drei Toren zwischen der 28. und 41. Spielminute auch nicht vom 3:3-Ausgleichstreffer durch San Joses Verteidigerstar Erik Karlsson aus der Ruhe bringen ließen, sondern weiter ihr Spielkonzept durchzogen.
Krueger betrachtet das Anschlusstor zum 1:2 als Wende im Spiel. Bei Überzahl versenkte Eichel per Direktabnahme das Spielgerät im Netz. "Das Powerplay und das Tor waren spielentscheidend. Fortan lief die Partie in unsere Richtung", urteilte Krueger.
Der Schweizer Übungsleiter mit deutsch-kanadischen Wurzeln lässt der Mannschaft ein System spielen, das ihrem Charakter entgegenkommt, weiß auch Sam Reinhart zu bestätigen.

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"Zuallererst haben wir viel Vertrauen in unser Spielkonzept. Ich bin auch der Meinung, dass wir bereits im ersten Drittel einiges richtig gut gemacht haben, doch in der Pause mussten wir erkennen, dass sie über viel Talent verfügen. Wir mussten hierfür zwar bezahlen, doch mir gefiel, wie wir aus der Pause zurückkamen", analysierte der 23-jährige Center, dem kurz vor dem Ende des zweiten Drittels das 2:2 gelungen war.
In Buffalo wachsen sie unter der Regie von Krueger allesamt über sich hinaus, auch Rasmus Dahlin, der 19-jährige Verteidiger, für den sich die Sabres beim NHL Draft 2018 an insgesamt erster Stelle entschieden haben. Dahlin verbuchte erneut einen Assist und blieb damit nur in drei der ersten zehn Saisonspiele ohne Scorerpunkt. Mit seinen zehn Punkten (1 Tor, 9 Assists) ist er erst der zehnte Verteidiger in der NHL-Geschichte, der es im Alter von 20 Jahren oder jünger auf eine zweistellige Punktzahl in den ersten zehn Partien einer Spielzeit gebracht hat.
Bei den Sabres passt momentan alles zusammen und sie beweisen tagein und tagaus, es ist kein Zufall dass sie obenauf sind. Sie haben angekündigt, dass für sie diese Saison besser verlaufen wird als in den Jahren zuvor und sie sind dem Beweis bisher nicht schuldig geblieben. Es gibt auch noch keinerlei Anzeichen, dass sich das bald ändern wird.
Ihre nächste Bewährungsprobe haben die Sabres am Donnerstag gegen die New York Rangers im Madison Square Garden von Manhattan (Fr. 1:00 Uhr MESZ; NHL.tv), wo sie die Gelegenheit haben, ihren dritten Auswärtssieg in Folge einzufahren.