Nach acht gewonnenen Partien in den Stanley Cup Playoffs hintereinander bekam die Belegschaft aus Massachusetts erstmals wieder zu spüren, wie schmerzhaft sich eine Niederlage anfühlt. Besonders schwer wog die Tatsache, dass sie sich vor heimischem Publikum im TD Garden ereignete. Statt mit der gewünschten 2:0-Führung in der Best-of-Seven-Serie im Rücken müssen die Schützlinge von Trainer Bruce Cassidy bei Gleichstand die Dienstreise nach St. Louis zu Spiel 3 am Samstag antreten.
Nach dem 1:2 im dritten Aufeinandertreffen der zweiten Runde gegen die Columbus Blue Jackets hatten die Bruins eine beeindruckende Erfolgsserie in den Playoffs hingelegt. Sie gewannen die drei folgenden Partien gegen den Kontrahenten aus Ohio und zogen in das Conference Finale im Osten ein. Dort gelang ihnen ein souveräner 4:0-Sweep gegen die Carolina Hurricanes. Zum Auftakt des Stanley Cup Finales bezwangen sie die Blues zu Hause mit 4:2. Fast vier Wochen lang lief alles glatt, nun erfolgte ein Rückschlag.
Für das Ende der Festtagsstimmung im Lager von Boston zeichnete Blues-Verteidiger Carl Gunnarsson verantwortlich. Er hämmerte in der vierten Minute der Overtime einen Schlagschuss von der blauen Linie ins Netz und sorgte dafür, dass die Fans der Bruins von einem Augenblick auf den anderen verstummten. Für den Defensivspieler war es der allererste Treffer in 57 Playoff-Einsätzen. "Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, das sich mit nichts vergleichen lässt", frohlockte Gunnarsson im Anschluss an die Begegnung.
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Die Empfindungen von Bostons Schlussmann Rask gingen dagegen in entgegengesetzte Richtung. "Wir haben keine überzeugende Leistung geboten und uns damit keinen Gefallen getan. Gerade in den Playoffs heißt es ja immer, dass das bessere Team gewinnt. Also sind die Blues der verdiente Sieger", sagte er, nachdem sich der erste Ärger über die Heimniederlage ein wenig gelegt hatte. "Das erste Drittel verlief wirklich verrückt. Führung, Ausgleich, Führung, Ausgleich - es ging hin und her. Aber so kann das gegen einen starken Gegner wie die Blues laufen. In den nächsten Spielen wird es sicher nicht einfacher."
Für Rask ist die Marschroute nach dem verlorenen Duell zu Hause jedoch sonnenklar. "Wir müssen diese Scharte jetzt bei den Blues auswetzen. Das ist der einzig gangbare Weg", betonte er.