streit, seidenberg

Während in der NHL die reguläre Saison 2019/20 seit dem 12. März aufgrund der Bedenken im Zusammenhang mit dem Coronavirus pausiert, liefert NHL.com/de weiterhin eigene Storys. Acht Wochen lang, immer mittwochs, werden wir Mannschaften mit deutschsprachigen NHL-Spielern aus unterschiedlichen Jahrgängen im KO-System fiktiv gegeneinander antreten lassen. Zum ultimativen Finale kommt es am 24. Juni. Heute wird der Sieger in der Division D ermittelt:

Wie wäre es Mannschaften aus unterschiedlichen Jahrgängen sich miteinander messen zu lassen? Wir wählten 16 Teams, die jeweils mindestens einen Spieler aus Deutschland, Österreich und/oder der Schweiz in ihren Reihen hatten, aus, um im KO-System fiktiv gegeneinander anzutreten und krönen am Ende schließlich den Sieger.
Ähnliches: [Klare Siege in Division C der Fantasy Bracket Series]
So werden Begegnungen zwischen einigen der besten Teams in der Geschichte der NHL unter Beteiligung der besten Spieler aus den deutschsprachigen Ländern ausgetragen, die in der Realität so nie hätten stattfinden können. Einige der beteiligten Mannschaften sind in Wirklichkeit Cup-Sieger geworden, aber andere hatten nur eine großartige Spielzeit, scheiterten aber am ultimativen Ziel. Wer wird diese hypothetischen Playoffs am Ende für sich entscheiden?
Vier Divisionen mit jeweils vier Mannschaften wurden gebildet, die nach einer Setzliste zugeteilt wurden und aufeinandertreffen werden. Die Teams wurden nach der Punktequote, die sie in ihrer jeweiligen regulären Saison geholt hatten, gelistet, womit die unterschiedlichen Saisonlängen (insgesamt absolvierte Spiele) entsprechende Berücksichtigung fanden. Bei Gleichstand wurde die Anzahl der erreichten Siege als Entscheidungskriterium hergenommen.
Im Format Halbfinale und Finale in jeweils einer Begegnung werden die Divisionssieger ermittelt. Die vier verbleibenden Mannschaften ermitteln schließlich wiederum in zwei Halbfinalpaarungen und die beiden Sieger daraus im Finale, letztendlich den Champion.
Heute die Begegnungen der Division D:
(4) Streits/Kühnhackls 2017 Penguins gegen (13) Seidenbergs 2009 Hurricanes 3:1 (0:0/0:1/3:0)
Das Duell der Stanley Cup Sieger 2017 Pittsburgh Penguins mit Mark Streit und Tom Kühnhackl in den Reihen gegen die Carolina Hurricanes von Dennis Seidenberg aus dem Jahr 2009, die damals überraschend bis in das Eastern Conference Finale vordrangen, birgt eine besondere Brisanz. Erstens hat beide Teams General Manager Jim Rutherford zusammengestellt und zweitens ist es für die Hurricanes eine Revanche, da sie 2009 im besagten Conference Finale glatt mit 4:0 in der Serie am späteren Meister aus Pittsburgh scheiterten. Mit Sidney Crosby und Evgeni Malkin stehen 2017 immer noch die zwei Starspieler der Penguins aus dem Jahr 2009 auf dem Eis.
Unter diesen Vorzeichen beginnt die Partie sehr emotionsgeladen. Carolinas Spieler haben nicht vergessen, dass die Penguins, zwar in einer weitgehend anderen Besetzung, ihnen den Einzug in das Stanley Cup Finale verwehrt hatten. Sie wollen dem Gegner spüren lassen, dass die Wunden von vor elf Jahren nicht verheilt sind. Dementsprechend wird die Begegnung gerade zu Beginn sehr körperlich mit vielen Checks geführt. Den Penguins fällt es unter diesen Voraussetzungen schwer, ihr technisch versiertes Spiel aufzuziehen und besonders ihr bulliger Stürmer Phil Kessel zeigt in dieser Phase, dass er auch in der Lage ist, auszuteilen.

kuhnackl pit

Nach torlosen ersten 20 Minuten, in denen sich die Penguins ein Torschussverhältnis von 12 zu 8 erarbeiten konnten, gerieten sie in der 28. Minute plötzlich und aus heiterem Himmel in Rückstand. Seidenberg erkannte nach einem Puckgewinn in der eigenen Zone blitzschnell die Situation gegen die tief aufgerückten Penguins und bediente mit einem perfekten Pass den startenden Eric Staal. Der alleine durchgebrochene Stürmer überwindet Pittsburghs Torhüter Matt Murray zum 0:1. Auch in der Folge tun sich die Hausherren gegen die von Trainer Paul Maurice perfekt eingestellten Gäste schwer, gute Torchancen zu erarbeiten und so müssen sie mit einem Rückstand den Gang in die Kabine antreten.
Anscheinend gibt es dort eine deutliche Ansprache von Pittsburghs Trainer Mike Sullivan an seine Männer und diese zeigt prompt Wirkung. Ausgerechnet die vierte Reihe, und aus dieser Kühnhackl, bricht in der 42. Minute den Bann gegen Cam Ward, der zuvor schon 29 Saves verbuchte. Ein Schuss aus spitzem Winkel findet irgendwie seinen Weg ins Netz. Man fühlt sich bei der Art und Weise fast an so manches Tor seines Vaters Erich erinnert. Euphorisiert von dem Ausgleich üben die Penguins weiter Druck aus und kommen in der 45. Minute zur Führung durch Crosby, der die Verteidigung der Hurricanes austanzt. Pittsburgh endgültig auf die Siegerstraße bringt Malkin, der in der 56. Minute zum 3:1-Endtand trifft.
(8) Seidenbergs 2011 Bruins gegen (9) Greiss' 2016 Islanders 4:2 (0:1/2:1/2:0)
Auch die zweite Halbfinalpaarung übt ihren Reiz aus, denn mit Seidenberg und Thomas Greiss stehen sich zwei deutsche Spieler gegenüber, die in den Jahren 2017 bis 2019 gemeinsam in Diensten der Islanders standen. Insofern sind Seidenberg einige Gegner aus der Islanders-Mannschaft von 2016 durchaus genauer bekannt.
Vielleicht sind es diese Insider-Informationen seines Verteidigers mit der Nummer 44, die Trainer Claude Julien zu nutzen weiß, als er seine Männer auf die Partie einstellt. Doch zunächst tun sich die Bruins schwer in die Begegnung zu finden und dem bissigen Spielstil der Islanders Paroli zu bieten. Zudem erlaubt sich Bruins-Stürmer Brad Marchand eine unnötige doppelte Strafzeit wegen hohen Stocks, die die New Yorker zur Führung durch John Tavares nutzen können.
Greiss hält seinen Kasten zunächst sauber und zeichnet sich mehrfach mit guten Rettungstaten aus. In der 26. Minute ist er allerdings machtlos und muss mit dem 16. Torschuss der Bruins den 1:1-Ausgleich durch Patrice Bergeron hinnehmen. Boston scheint jetzt obenauf und bestimmt das Geschehen, doch in der 34. Minute der nächste Rückschlag. Islanders Top-Torjäger Anders Lee bringt die Gäste erneut in Führung. Was für ein Schock für die Bruins, die ein paar Minuten brauchen, diesen zu verdauen. Doch als das Spiel so vor sich hinplätschert und viele mit den Gedanken schon in der Kabine sind, erwischt Seidenberg mit einem Verlegenheitsschuss in der 40. Minute Greiss auf dem falschen Fuß und gleicht aus.
Boston kommt angefeuert von seinen Fans im TD Garden zum dritten Drittel auf das Eis und die Stimmung explodiert, als Milan Lucic seine Präsenz vor dem Tor nutzt, um das 3:2 zu erzielen. Greiss moniert heftig, er wäre behindert worden, doch der von den Schiedsrichtern zu Rate gezogene Videobeweis zeigt, dass alles regelkonform abgelaufen war. Die Islanders erweisen sich nicht nur jetzt als ein zäher Gegner und werfen alles in die Waagschale, um das Spiel wieder zu drehen. Aber Tim Thomas im Tor der Bruins zeigt sich ebenso auf dem Posten wie bei den Entlastungsangriffen auf der anderen Seite Greiss. Als die Nummer 1 der Islanders sein Gehäuse 96 Sekunden vor Spielende räumt und seine Kollegen den letzten Sturmlauf starten, trifft Zdeno Chara 24 Sekunden vor der Sirene mit einem Befreiungsschuss zum 4:2 ins leere Tor.

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Finale D: (4) Streits/Kühnhackls 2017 Penguins gegen (8) Seidenbergs 2011 Bruins 0:3 (0:2/0:0/0:1)
Kühnhackl, der seit 2018 in den Diensten der Islanders ist, kann im Finale der Division D für viele seiner jetzigen Kollegen Revanche nehmen, wenn der Landshuter mit den Penguins von 2017 auf die Bruins von 2011 trifft. Viele Experten erwarten ein umkämpftes Spiel zwischen den zwei Meistermannschaften, die im Wesentlichen von ihren Stars getragen werden. Oftmals sind es die Spieler aus der Tiefe, die in solchen Begegnungen glänzen.
Bereits in der ersten Schicht werden die Penguins und ihre Fans geschockt, als Crosby nach einem Antritt abrupt abbricht und humpelnd vom Eis in die Kabine geht. Die bangen Blicke richten sich immer wieder auf die Bank der Penguins. Ob der Kapitän zurückkehren kann? Die Bruins nutzen diese kleine Verwirrung sowie die notwendig gewordene Reihenumstellung und übernehmen die Initiative, die sie in der 6. Minute mit dem 1:0 durch Lucic und in der 11. Minute mit dem 2:0 durch David Krejci ummünzen.
Die Offensive der Penguins scheint über weite Strecken wie gelähmt, was sich auch im Mitteldrittel fortsetzt. Als Crosby auch beim Gang aus der Kabine fehlt, wird klar, dass er heute nicht mehr eingreifen kann. Keine wirklich ernstzunehmende Gefahr geht indessen von Malkin und Kessel und den anderen Penguins-Stürmern aus. Boston versäumt, den Spielstand weiter auszubauen.
Das gelingt schließlich Routinier Mark Recchi vorentscheidend zum 3:0 in der 47. Minute. Thomas im Tor der Bruins verdient sich mit 24 Saves seinen Shutout. Die Bruins von 2011 mit Seidenberg in den Reihen treffen als Sieger der Division D im 2. Halbfinale am 17.6. auf die Sieger der Division B, die Predators von 2018 mit Roman Josi, Yannick Weber und Kevin Fiala.
So sieht der komplette Spielplan der Fantasy Bracket Meisterschaft mit den bisherigen Ergebnissen und kommenden Spielen aus (in Klammern die Platzierung der Setzliste):
Division A:
HF A1: (1) Aebischers 2001 Avalanche gegen (16) Krupps 1993 Islanders 3:1
HF A2: (5) Kühnhackls 2016 Penguins gegen (12) Sturms 2002 Sharks 5:2
Finale A: (1) Aebischers 2001 Avalanche gegen (5) Kühnhackls 2016 Penguins 4:3 OT
Division B:
HF B1: (2) Josis/Webers/Fialas 2018 Predators gegen (15) Hillers 2009 Ducks 2:0
HF B2: (6) Krupps 1996 Avalanche gegen (11) Niederreiters 2019 Hurricanes 5:1
Finale B: (2) Josis/Webers/Fialas 2018 Predators gegen (6) Krupps 1996 Avalanche 3:2 OT
Division C:
HF C1: (3) Vaneks/Hechts 2007 Sabres gegen (14) Hischiers 2018 Devils 5:1
HF C2: (7) Draisaitls 2017 Oilers gegen (10) DiPietros 1993 Canadiens 4:1
Finale C: (3) Vaneks/Hechts 2007 Sabres gegen (7) Draisaitls 2017 Oilers 1:2
Division D am 3.6.20:
HF D1: (4) Streits/Kühnhackls 2017 Penguins gegen (13) Seidenbergs 2009 Hurricanes 3:1
HF D2: (8) Seidenbergs 2011 Bruins gegen (9) Greiss' 2016 Islanders 4:2
Finale D: (4) Streits/Kühnhackls 2017 gegen (8) Seidenbergs 2011 Bruins 0:3
1. Halbfinale am 10.6.20:
(1) Aebischers 2001 Avalanche gegen (7) Draisaitls 2017 Oilers
2. Halbfinale am 17.6.20:
(2) Josis/Webers/Fialas 2018 Predators gegen (8) Seidenbergs 2011 Bruins
Finale am 24.6.20:
Sieger 1. Halbfinale gegen Sieger 2. Halbfinale