"Ich habe es während der ganzen Serie, während der ganzen Saison gesagt. Wir sind ein Team, das sich an den Matchplan hält. Auch wenn das erst im dritten Drittel zum Erfolg führt", meinte Blues-Verteidiger Alex Pietrangelo. Er hatte früh für die 1:0-Führung der Blues in Spiel 6 gesorgt. Pietrangelo ist mit zehn Punkten (zwei Tore, acht Vorlagen) Zweiter der internen Scorerwertung der Blues.
Es ist irgendwie sinnbildlich für die Playoffs der Blues: Die Topspieler wie Ryan O'Reilly - er bereitete immerhin das 4:1 vor - und Vladimir Tarasenko scheinen auf einmal ihren Torriecher verloren zu haben. Also springen Akteure ein, mit denen man vor der K.o.-Runde nicht unbedingt gerechnet hatte. Für Schwartz zum Beispiel war es der achte Treffer in den Playoffs. Damit ist er nur ein Tor hinter Logan Couture von den San Jose Sharks, der aktuell die Torjägerliste in den Playoffs anführt. In der regulären Saison hatte Schwartz nur elfmal getroffen. Mit elf Scorerpunkten führt Schwartz auch die interne Scorerwertung der Blues an.
Blais ist eine weitere Geschichte. Er hatte per SMS von Berube über seinen Einsatz erfahren. "Er ist groß, physisch stark und kann gut mit dem Puck umgehen", lobte der Trainer seinen Schützling. Für Blais war es der erste Einsatz in den Playoffs und das erste Spiel seit dem 12. März. "Ich war ein bisschen nervös. Aber ich habe die Nacht davor gut geschlafen", berichtete der Schütze des vierten Blues-Treffers.
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Jetzt also Spiel 7. Wieder werden die Karten neu gemischt. Den Blues wäre es wahrscheinlich insgeheim lieber, wenn die Partie irgendwo anders, aber nicht in St. Louis stattfinden würde. Denn auswärts haben sie in den diesjährigen Playoffs eine äußerst beeindruckende Bilanz von fünf Siegen und erst einer Niederlage. Auf eigenem Eis haben die Blues stattdessen in den Playoffs erst zweimal gewonnen und viermal verloren. In der Serie gegen die Stars stehen ein Sieg und zwei Pleiten zu Buche. Und auch die Stars haben bei vier Siegen und zwei Niederlagen schon gezeigt, dass sie sich auswärts sehr wohl fühlen.
Viermal standen sich die beiden Teams bisher in einem siebten Spiel in den Playoffs gegenüber, aber erst einmal, seit aus den Minnesota North Stars für die Saison 1993/94 die Dallas Stars wurden. Das war in der zweiten Runde der Playoffs 2016. Damals hatte St. Louis mit 6:1 die Oberhand behalten. Mit einem solch deutlichen Resultat ist diesmal nicht zu rechnen.
Was die Blues zuversichtlich stimmen kann: Sie haben in ihrer Franchise-Geschichte zwar eine ausgeglichene Bilanz, was siebte Spiele in einer Playoff-Serie angeht (acht Siege, acht Niederlagen). Die Bilanz auf eigenem Eis ist mit vier Erfolgen und zwei Pleiten allerdings positiv. Die Stars haben seit ihrem Umzug nach Dallas eine Bilanz von zwei Siegen und drei Niederlagen in ihrer Spiel-7-Statistik stehen. Auswärts gab es in solchen Fällen noch keinen Sieg und eine Niederlage.
"Es kommt darauf an, dass wir jetzt nicht abheben", meinte Blues-Stürmer David Perron. Das nächste Spiel werde eine weitere aufregende Herausforderung. "Wir freuen uns und werden gut vorbereitet sein", meinte Perron, dem mit dem 2:1 im zweiten Drittel der letztlich entscheidende Treffer in Spiel 6 gelang. Er fühle sich bereit für Spiel 7. "Im nächsten Spiel wollen wir es noch besser machen."