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Es ist geschafft! Die Dallas Stars haben erstmals die Führung übernommen. Sie errangen am Freitag im fünften Spiel der Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference einen 2:1-Auswärtssieg im Enterprise Center der St. Louis Blues.

Es war das erste Mal, dass ein Team in der Serie zwei Spiele in Folge gewann, die Stars hatten bereits am Mittwoch im American Airlines Center mit 4:2 gewonnen.
Der Grund für den Sieg in Spiel fünf waren vor allem der unerbittliche Einsatzwille in der Abwehr und Torhüter Ben Bishop, der die Blues an den Rand der Verzweiflung trieb.
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Die Stars blockten am Freitag 19 Schüsse auf das Tor von Bishop, mehr als doppelt so viele wie die Blues. Am häufigsten warf sich dabei kein Verteidiger in die Schussbahn, sondern Stürmer Jason Dickinson, der in seinen ersten Playoffs bisher besonders mit seiner Torgefahr Aufsehen erregte.
"Wir sind heute nicht in Panik geraten. Wir sind mit ihren besten Phasen, mit ihrem Druck, ziemlich gut zurecht gekommen", war Dickinson zufrieden und betonte die Bedeutung seines Torhüters. "Sie hatten einige recht gute Chancen, aber am Ende steht da hinten Bishop und hält den Kasten dicht, wenn wir ihn brauchen."
Dennoch fand der Puck 39 Mal den Weg bis zu Bishop, der jedoch die Ruhe bewahrte und beinahe einen perfekten Abend geliefert hat. Das einzige Gegentor resultierte jedoch aus einem Fehler des erfahrenen Torhüters. Er hatte in der 49. Minute den Puck vor dem eigenen Tor, verlor ihn durch einen Stockfehler und Jaden Schwartz netzte zum Anschluss ein.
"Heute haben alle ein gutes Spiel gebracht", lobte Bishop ausdrücklich seine Vorderleute. "Das war eine Befriedigung, dass ich diesen Fehler gemacht habe und den Sieg am Ende trotzdem festhalten konnte. Das ist das einzige gute daran. Ansonsten war es ein guter Sieg , jetzt brauchen wir noch einen und das ist der schwierigste. Wir müssen uns jetzt ausruhen und auf das nächste Spiel vorbereiten."
Dieser eine Stockfehler sollte Bishops einziges kleines Anzeichen von Schwäche an einem ansonsten starken Abend sein. Er stoppte die restlichen 38 Torschüsse, allein 14 davon im Schlussabschnitt, als die Blues nochmal alles nach vorne warfen. Keine unbekannte Herausforderung für den US-Amerikaner, der in Denver geboren ist, allerdings seine Kindheit in St. Louis verbrachte und in der Jugendorganisation der Blues spielte.

DAL@STL, Sp5: Bishop rettet gegen Sundqvist

Beim Sieg der Stars im vorherigen Spiel lieferte er 27 Saves, 11 davon im Schlussabschnitt. Der 32-jährige Finalist bei der Wahl zur Vezina Trophy für den besten Torhüter der Saison zeigte damit erneut, was für ein bedeutender Faktor er für den Erfolg der Blues ist.
"Bishop war eindeutig der beste Spieler des Spiels", lobte Stars Trainer Jim Montgomery nach dem Erfolg. "Die Blues erschienen mir diesmal insgesamt stärker, doch unser Torwart hat am Ende den Unterschied für uns ausgemacht. Er stand einmal mehr wie eine Mauer."
Bishop setzt in den Playoffs eine beeindruckende Saison fort. In 46 Spielen kam er auf eine Statistik von 27-15-2, war mit einem Gegentorschnitt von 1,98 einer von nur zwei Torhütern, die weniger als zwei Tore pro Spiel kassierten, hielt 93,4 Prozent aller Schüsse und blieb sieben Mal ohne Gegentor. All diese Werte sind neue persönliche Rekorde für ihn.
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Die Defensive ist insgesamt die große Stärke der Stars und Bishop ist deren Rückgrat. Die Stars kassierten in der regulären Saison die zweitwenigsten Tore der Liga (200). Diese Qualität zeigen sie in den Playoffs weiterhin. Mit ähnlichen Spielen wie am Freitag, kann Dallas es womöglich noch weit bringen, angeführt von einem starken Bishop.
"Wir müssen uns jetzt einfach sammeln, ausruhen und auf das nächste Spiel vorbereiten", mahnte Veteran Jason Spezza zur Ruhe. "Das kommt schneller als sonst, weil wir nachmittags spielen. Wir haben eine gute Chance zu Hause die Serie zu beenden und daraus müssen wir das beste machen."
Die Stars haben jetzt die große Chance erstmals seit 2008 wieder in das Western Conference Finale einzuziehen. Am Sonntag treten sie um 15:00 Uhr ET (21 Uhr MESZ) im American Airlines Center an. Mit einem Sieg würden sie den Einzug in die nächste Runde schaffen, in der der Sieger aus dem Duell der San Jose Sharks gegen die Colorado Avalanche wartet. Sollten sie verlieren, käme es am Dienstag zu einem alles entscheidenden siebten Spiel in St. Louis.