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Wenn man seine Chancen nicht nutzt, rächt sich das am Ende. Diese Phrase hat jeder schon gehört, egal in welcher Sportart. Es mag eine langweilige Plattitüde sein, doch am Donnerstag bestätigte sie sich im fünften Spiel des Stanley Cup Finales, in dem die St. Louis Blues im TD Garden einen 2:1-Auswärtssieg gegen die Boston Bruins einfuhren.

Nach dem ersten Drittel schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Bruins die Blues überrollen. Die Gastgeber dominierten das Spiel nach 20 Minuten bereits klar mit 17:8 Torschüssen, am Ende der Partie lautete das Torschussverhältnis 39:21. Die Bruins belagerten das Tor der Blues und nahmen Torwart Jordan Binnington unter Dauerbeschuss. Der Rookie zeigte jedoch einmal mehr eine absolut geniale Leistung und hielt dem Ansturm der Gastgeber bis zur 54. Spielminute stand, ehe Jake DeBrusk den Anschluss per Direktabnahme erzielte.
"Er hat im ersten Drittel unglaublich agiert, als wir noch nicht wirklich im Spiel waren und auf dem falschen Fuß erwischt wurden", lobte ihn Stürmer Ryan O'Reilly. Dadurch haben wir einige erstklassige Chancen der Bruins überstanden. Da hat er wirklich wichtige Saves gezeigt."

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Binnington stellte mit seinem 15. Sieg den Rekord für die meisten Siege eines Rookie-Torhüters in den Playoffs ein und brach mit dem neunten Auswärtserfolg den Rekord für Rookies. 15 Siege gelangen bisher nur Ron Hextall, Matt Murray, Cam Ward und Patrick Roy. Den Rekord für die meisten Auswärtssiege hielt bisher der legendäre Hextall. Bis auf Hextall gewannen alle Rookies mit 15 Siegen den Stanley Cup.
"Sie sind ganz unterschiedliche Torhüter", beantwortete Trainer Craig Berube die Frage nach dem Vergleich zwischen Binnington und Hextall. "Sie sind ganz andere Persönlichkeiten. Ich kann sie nicht wirklich miteinander vergleichen, aber sie haben beide als Rookie außergewöhnliche Leistungen in den Playoffs gebracht. Ich war damals mit Ron in einem Team. Hextall war damals unser Torwart und jetzt Binner zu sehen... er hat eine ganz andere Herangehensweise, fährt aber die gleichen Erfolge ein."
Einmal mehr war Binnington der entscheidende Faktor, der die Blues in einebeneidenswerte Position brachte. Dank seiner Leistung trennt die Blues nur noch ein Sieg von ihrem ersten Stanley-Cup-Gewinn. Für die Bruins bedeutet das nun: Fehler sind verboten, jeder Spieler muss seine beste Form bringen. Das gilt besonders für Binningtons Gegenspieler, Tuukka Rask.
"Das haben wir schon das ganze Jahr gut gemacht", zeigte sich Rask nach der Niederlage entspannt und selbstsicher. "Wir bleiben im Moment ruhig und konzentrieren uns auf das nächste Spiel. Das ist immer am wichtigsten für uns. Egal, ob wir gewinnen oder ob wir verlieren, man konzentriert sich auf das nächste Spiel und versucht gut genug zu spielen, um zu gewinnen. Jetzt steht die ganze Saison auf dem Spiel, also müssen wir aufs Eis gehen und unsere Paradeleistung bringen."
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Rask ist für die Bruins in den Playoffs der Fels in der Brandung gewesen, vielleicht in noch größerem Ausmaß als Binnington. Er führt in den Playoffs alle Torhüter mit 1,97 Gegentoren pro Spiel und 93,7 Prozent Fangquote an und lieferte zwei Shutouts, was außer ihm nur Petr Mrazek von den Carolina Hurricanes gelang. Die zwei Gegentore am Donnerstag bei 21 Torschüssen wurden Rasks Ansprüchen sicherlich nicht gerecht, doch er rechnete von Beginn an mit einer harten Serie, in der nicht immer alles einfach wird und gut ausgeht.
"Man muss immer bis zum Ende kämpfen", weiß der finnische Veteran. "Du willst es immer so einfach wie möglich machen, aber im Finale ist klar, dass nichts einfach ist."
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Der Respekt vor dem Gegner ist da, doch auch das nötige Selbstbewusstsein, um Binningtons Leistung im nächsten Spiel noch zu übertreffen. Die Bruins werden am Sonntag um 2 Uhr in der Nacht zu Montag alles geben, um das alles entscheidende Spiel 7 zu erzwingen. Gelingt ihnen der Sieg im Enterprise Center der Blues, käme es am Mittwoch in Boston zum ultimativen Showdown.