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Im alles entscheidenden Spiel 7 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference setzten sich die San Jose Sharks knapp mit 3:2 gegen die Colorado Avalanche durch und zogen so ins Western Conference Finale ein. Einen entscheidenden Schub erhielten die Nord-Kalifornier durch die Rückkehr ihres Kapitäns Joe Pavelski, der ein traumhaftes Comeback feierte.

Pavelski hatte zuvor alle sechs Spiele gegen die Avalanche verletzungsbedingt verpasst. Seit Spiel 7 gegen die Vegas Golden Knights laborierte der Stürmer an einer Kopfverletzung und zeigte Symptome einer Gehirnerschütterung. Gerade rechtzeitig für den Eishockey-Krimi am Mittwoch kehrte der Kapitän zurück, gab seiner Mannschaft damit den erhofften Extra-Schub und führte sein Team dann traumhaft ins Western Conference Finale.
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Unterstützung erhielt der 34-Jährige schon vor dem Spiel von seiner Großmutter Mary Ann Pavelski, die sich über Twitter mit der Botschaft "Beat the Avs for Pavs" (zu Deutsch: schlagt die Avs für Pavs) zu Wort meldete. Ihr Enkel wurde im SAP Center selbstredend euphorisch empfangen. Der Rechtsschütze wurde von seinem Trainer Peter DeBoer gar in die Starting-Six beordert. Ohrenbetäubend laut brannte der Jubel auf, als der Stadionsprecher Pavelskis Namen im "Haifischbecken" verkündete.
Davon sichtlich emotionalisiert erlebte der Rückkehrer dann ein traumhaftes Comeback: In der 6. Minute zog Brent Burns von der blauen Linie ab - Pavelski hielt seinen schneeweißen Schläger in die Flugbahn des Pucks und lenkte diesen unhaltbar zum 1:0 ins Tor. Typisch Pavelski. Der US-Amerikaner gilt als Experte beim Abfälschen von Scheiben, was ihm den Spitznamen "Captain America" einbrachte.
Wie die Comic-Figur avancierte die Nummer 8 auch in Spiel 7 zum Superhelden: Nach seinem Tor bereitete er auch das 2:0 durch Tomas Hertl vor (12.), indem er ihn mit einem schönen Pass von hinter dem Tor mustergültig bediente. Pavelski verbuchte somit zwei Scorerpunkte bei 19:49 Minuten Eiszeit (davon 4:39 im Powerplay) und teilte zudem drei Checks aus. Der Kapitän ging mit gutem Beispiel voran und führte sein Team in die nächste Playoff-Runde.

COL@SJS, Sp7: Hertl nutzt Vorlage von Pavelski

"Es war unglaublich und sehr emotional", strahlte Pavelski hinterher. "Ich konnte früh treffen. Es war ein Tip-in. Als ich auf die Bank gekommen bin, waren da ein paar lächelnde Gesichter. Es war ein großartiger Start in einem wichtigen Spiel. Es ist etwas Besonderes."
Pavelski bedankte sich über das Arena-Mikrofon auch bei seinen Mitspielern und den Fans für die Unterstützung in den letzten Tagen. Auch sprach der Stürmer voller Respekt vor dem Gegner, der San Jose alles abverlangt hatte: "Sie haben eine harte Serie geliefert und uns richtig arbeiten lassen."
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In der Schlussphase mussten die Sharks noch einmal richtig zittern, erhielten neben Pavelski aber auch Leadership von den anderen Anführern im Team: So blockte Logan Couture insgesamt drei Schüsse, Joe Thornton einen. In den kritischen Szenen vertraute DeBoer immer wieder auf seine Shootingstars Couture (22:51 Minuten Eiszeit) und Tomas Hertl (24:01 Minuten). Die beiden Center führen sowohl die Torjäger- als auch die Scorerliste in den Playoffs 2019 an (jeweils neun Treffer und fünf Assists). Auch der Schweizer Timo Meier stellte sich mit einem Höchstwert von vier Checks sowie einem Block voll in den Dienst der Mannschaft und übernahm bei 15:40 Minuten Eiszeit (davon 1:21 im Powerplay) Verantwortung.
Ob Meier künftig wieder mit Couture an der Seite von Pavelski auflaufen wird, ist offen. Seit der Verletzung funktionierte das Zusammenspiel mit Gustav Nyquist ebenfalls gut. Pavelski ging derweil mit Tomas Hertl und Evander Kane aufs Eis. Seine Reihe verbuchte zwei Tore und zwei Assists.

COL@SJS, Sp7: Hertl nutzt Vorlage von Pavelski

Nach dieser Bilderbuch-Story für Pavelski und San Jose stehen die Sharks zum insgesamt fünften Mal im Finale der Western Conference. Letztmals gelang dies im Jahr 2016, in dem daraufhin auch der Einzug ins Stanley Cup Finale glückte. Das ist jetzt das Ziel von den Sharks, das dafür vier Siege gegen die St. Louis Blues braucht. In den ersten zwei Playoff-Runden machten es San Jose maximal spannend und ging jeweils über die volle Distanz von sieben Spielen. Der Startschuss fällt in der Nacht von Samstag auf Sonntag (2 Uhr MESZ) im SAP Center.