Malkin

Wie hatten sich das die Spieler und Trainer der Philadelphia Flyers nach der zweiten Partie der Serie der ersten Runde in den Stanley Cup Playoffs der Eastern Conference gegen die Pittsburgh Penguins schön ausgemalt, als sie diese mit 5:1 auswärts gewannen. Zu Hause im Wells Fargo Center sollten weitere Sieg folgen und der Titelverteidiger dadurch bereits an den Rand einer Niederlage gedrückt werden.

Doch in den Spielen am Sonntag und Mittwoch in Philadelphia kam alles anders. Nach zwei deftigen Niederlagen mit 1:5 und 0:5 stehen sie selbst bereits mit dem Rücken an der Wand, wenn am Freitag (7 p.m. ET; NBCSN, CBC, TVAS, ATTSN-PT, NBCSP) die fünfte Begegnung wieder in der PPG Paints Arena von Pittsburgh ansteht.
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"Wir kämpfen als Team hart", äußerte sich Flyers Kapitän Claude Giroux. "Aber wir sind gerade nicht gut genug. Das nächste Spiel ist schon bald. Wir müssen da rauskommen."
Insbesondere die Topspieler der Flyers sind dann gefordert, soll die Serie mit einem Auswärtssieg noch einmal spannend werden. Nur ein Tor in zwei Heimspielen und dazu zehn Gegentore, in diesem Fall kann kaum ein Mannschaftsteil positiv hervorgehoben werden, auch wenn der Kontrahent erneut unwiderstehlich seine ganze Klasse ausspielte.

Sidney Crosby und Evgeni Malkin, dazu ein Phil Kessel, der als zweitbester Torschütze der Penguins in der regulären Saison am Mittwoch sein erstes Playoff-Tor erzielte und dadurch zusätzlich noch ins Laufen kommen sollte, werden diesen Plänen jedoch mit aller Macht entgegenstehen.
Bestes Beispiel war das 1:0 durch Malkin im Powerplay. Malkin zu Crosby, Crosby zu Kessel, Kessel zu Crosby, Crosby zu Malkin und Malkin in der 5. Minute ins Tor. Die Flyers waren nicht in der Lage sie zu stören, wobei es kaum möglich war, diese Aktion überhaupt zu unterbinden.
"Wenn man die Chance hat Crosby, Malkin und Kessel zusammen auf das Eis zu schicken, dann zahlt sich das aus", merkte Penguins Verteidiger Kris Letang an.
Demgegenüber konnten sich die Offensivkräfte der Flyers überhaupt nicht durchsetzen, produzierten nur ein mickriges Tor in den beiden Heimspielen. Das ist natürlich viel zu wenig, um gegen Pittsburgh auch nur annähernd bestehen zu können.

"Ich denke nicht, dass wir eine sehr gute Arbeit gezeigt haben, um durch die neutrale Zone zu kommen und durch ein Forecheck Druck aufzubauen", betonte Flyers Verteidiger Andrew MacDonald. "Sie haben uns dort gestoppt, unsere Spielzüge aufgehalten und uns davon abgehalten bei ihnen in die Zone einzudringen. Es ist schwer etwas zu erreichen, wenn du nicht in die Zone kommst."
Dabei fingen die Hausherren nicht einmal schlecht an, was auch Penguins Trainer Mike Sullivan eingestand und seinen Torhüter Matt Murray lobte: "Sie hatten eine längere Periode im ersten Drittel und Matt hat dort einige wichtige Saves für uns gemacht. Und als Travis Konecny nach unserem Powerplay kurz vor dem Ende des Drittels von der Strafbank kam und durch war, hat er einen weiteren großartiger Save für uns geliefert. Mit solchen Saves steigerst du deine Chancen zu gewinnen."
Die Torhüterposition bleibt hingegen das Problem der Flyers. Als Brian Elliott nach 28:04 Minuten mit 14 Saves bei 17 Torschüssen sein Gehäuse für Michal Neuvirth räumte, bedeutete es das zweite Mal in den letzten sieben Playoff-Serien seit der Saison 2010/11, dass Philadelphia in einer Runde drei Torhüter verwendete. In sechs dieser sieben Serien, waren mindestens zwei Torhüter im Einsatz. Die einzige Ausnahme war Ilya Bryzgalov, der jede Minute im Conference Halbfinale 2012 gegen die Devils (L, 1-4) spielte.
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Es ist erst das dritte Mal in der langen Geschichte der NHL, dass die ersten vier Spiele einer Serie mit mindestens vier Toren Unterschied entschieden wurden. Die anderen waren die Detroit Red Wings gegen die San Jose Sharks im Western Conference Halbfinale 1995 und die Montreal Canadiens gegen die Chicago Blackhawks im NHL Halbfinale 1946.
Ob die nächste Begegnung ein enges Spiel werden wird, das hängt von den erwähnten Faktoren ab. Doch die Penguins haben jetzt in sieben der acht Aufeinandertreffen mit den Flyers in dieser Saison mindestens fünf Treffer markiert. Einzige Ausnahme davon war Spiel 2 in Pittsburgh, wohin das Geschehen nun zurückkehrt.