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Bei Flyers Michael Raffl läuft es schon besser

von Stefan Herget

Michael Raffl liefert das beste Beispiel wie schnell es im Sport gehen kann von zu Tode betrübt zu Himmel hoch jauzend. Als ich den Österreicher vor gut vier Wochen am 16. Februar, wohl gemerkt nach einem 6-3 Sieg, in New Jersey nach dem Spiel traf, wirkte er geknickt und unzufrieden.

Im Februar sah es noch so aus, als wenn sich die Flyers erneut frühzeitig aus dem Playoffrennen verabschieden würden und seine persönliche Zukunft mit auslaufendem Vertrag und mäßiger Punktebilanz auf des Messers Schneide stehe.

"Nein überhaupt nicht", sagte Raffl damals etwas frustriert auf die Frage, ob er mit seiner Bilanz in dieser Saison zufrieden wäre. "Es ist halt so im Eishockey, manchmal läuft es und manchmal eben nicht."

Ganz anders am vergangenen Mittwoch nach der Partie bei den Chicago Blackhawks, die mit 3-2 gewonnen wurde und die Flyers erstmals in dieser Saison auf einen Playoffplatz hievte. Meinem Kollege Martin Stichauner stand ein gut gelaunter Raffl gegenüber. Schließlich war einiges in der Zwischenzeit passiert.

Nicht nur der Zwischenspurt der Mannschaft mit 8-1-1 in den vergangenen Spielen, sondern auch die Unterschrift unter einen neuen Drei-Jahres-Vertrag anstatt eines möglichen Wechsels zur Trade Deadline ließen die Stimmung des Vilachers aufhellen.

Nicht zuletzt seine Punkteausbeute, die mit fünf Toren und sieben Assists seit dem 16.2. nahezu genauso gut war, wie in den gesamten 56 Spielen zuvor. Somit kommt Raffl nun auf 26 Punkte mit 12 Toren und 14 Vorlagen in 69 Spielen und liegt damit nur noch zwei Punkte hinter seiner Saison-Bestleistung aus dem Vorjahr.

"Ich bin sehr zufrieden momentan", sagte Raffl dementsprechend am Mittwoch zu uns und sprach sehr offen über seinen neuen Vertrag, wie er unter Druck stand und was in diesem Jahr anders ist. Hier das Interview von Martin Stichauner:

Zur Trading Deadline hat es noch Gerüchte gegeben, die Flyers würden dich womöglich zu den Florida Panthers traden. Doch kurze Zeit später hast Du überraschend einen neuen Vertrag unterschrieben. Wie kam es zu dem Angebot?

Raffl: Ich war mir schon bewusst, dass mein Agent mit den Philadelphia Flyers im Kontakt steht und an einer Vertragsverlängerung arbeitet. Bis zur Trading Deadline weiß man als Spieler aber nie, ob es zu einer Vertragsverlängerung wirklich kommt oder man doch zu einer anderen Mannschaft getradet wird.

Als einer der ganz wenigen Spieler hast du heuer alle Spiele absolvieren können. Gab es bei dir einen persönlichen Aufschwung nach der Vertragsunterzeichnung, denn es macht so den Anschein als würde dir das Tore schießen jetzt leichter fallen? Hat dich die Situation vorher belastet?

Raffl: Man steht natürlich etwas mehr unter Druck, wenn man um einen neuen Vertrag spielen muss. Ich habe es mir zu Beginn der Saison auch etwas einfacher vorgestellt, aber es ist dann auch nicht so richtig gelaufen bei mir. Bis Dezember ungefähr war es für mich auch eher ein Kampf. Erst seit diesem Zeitpunkt fing es bei mir wieder an richtig zu laufen und ich spielte so wie ich eigentlich spielen will.

Letzte Saison zur selben Zeit keine Chance mehr auf die Playoffs. Heuer jedoch mittendrin im Playoff-Rennen. Was hat sich geändert?

Raffl: Ganz ehrlich. Es fühlt sich heuer schon etwas anders an innerhalb der Mannschaft. Mir es kommt schon vor, als wäre ein richtiger Ruck durch die Mannschaft gegangen vom letzten Jahr zu heuer. Wir spielen sehr kompakt und jeder spielt das System tadellos herunter. Das ist dann auch der Schlüssel zum Erfolg, kann man sagen.

Die letzten Spiele hatten ja schon Playoff-Charakter. Mit Pittsburgh und den New York Islanders warten wieder zwei sehr starke Gegner auf euch. Wie pusht Du dich vor so einem Spiel?

Raffl: Das ist absolut richtig. Das hat schon vor ca. drei Wochen begonnen und es wird auch bis zu den Playoffs so weitergehen. Die Stimmung bei den Spielen ist richtig heiß und die Stadien sind ausverkauft. Ich brauche dann keinen zusätzlichen Motivator mehr, denn wir wissen alle um was es derzeit geht und wir haben alle ein gemeinsames Ziel vor Augen. Wir sind alle topmotiviert innerhalb der Mannschaft.

Der Rookieverteidiger Shayne Gostisbehere ist ein Shootingstar bei den Flyers. Er hat heuer 51 Spiele absolviert und dabei 16 Tore und 23 Assists ( 39 Punkte ) erzielt. Was macht ihn so wertvoll?

Raffl: Er ist ein unglaublicher Verteidiger. Shayne hat einfach alles, was man braucht, um ein Topverteidiger in der NHL zu sein. Er ist ein super Eisläufer und ein richtig guter Spielmacher. Außerdem verfügt er über einen knallharten Schuss. Er ist ein richtig guter Prospect und wenn er so weiter spielt, dann hat er sicherlich gute Chancen auf den Titel "Rookie of the Year".

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