CHI 4, EDM 1

Die Edmonton Oilers haben binnen zwei Tagen zum zweiten Mal verloren und mussten am Mittwochabend im Rogers Place eine 1:4-Heimniederlage gegen die Chicago Blackhawks einstecken. Der deutsche Superstar Leon Draisaitl erzielte das einzige Tor für die Oilers (23-18-3), die nur eines ihrer letzten vier Spiele gewinnen konnten (1-2-1).

Smith bekommt den zweiten Start in Folge

CHI@EDM: Draisaitl bringt Oilers im PP auf Anzeige

Auch die Rückkehr des lange Zeit verletzten Torwarts Mike Smith brachte für Edmonton nicht den erhofften Push: Der 39-jährige Kanadier durfte in beiden Back-to-Back-Spielen starten, schluckte wie schon beim 0:4 gegen die Vegas Golden Knights (24 Saves, 85,7 Prozent Fangquote) aber auch beim 1:4 gegen die Chicago Blackhawks (26 Saves, 86,7 Prozent Fangquote) wieder vier Gegentore.
"Das Ergebnis hat mir nicht gefallen, aber aus persönlicher Sicht war es schon viel besser als im Spiel zuvor", sagte Smith, der zuvor über einen Monat verletzt gefehlt hatte, hinterher. "Am Dienstag hat es sich noch so angefühlt, als würde alles da draußen zu schnell gehen. Es wurde aber immer besser und ich habe mich immer wohler gefühlt. Jetzt habe ich mich direkt zu Beginn wohlgefühlt. Trotzdem kassieren wir noch immer zu viele Gegentore, das ist frustrierend. Ich möchte alles tun, um zu helfen, aber es war nicht gut genug."
Schon nach 167 Sekunden lagen die Blackhawks mit 2:0 in Führung: Patrick Kane fand Alex DeBrincat im Powerplay mit einem scharfen Querpass am zweiten Pfosten, wo Letzterer per Direktabnahme auf 1:0 stellte (2.). Dann startete Chicago einen schnellen Angriff über links, wo DeBrincat für Brandon Hagel querlegte, der zum 2:0 traf (3.). "Wir haben früh eine Strafe gezogen, daraufhin ein Tor geschossen, das Momentum bekommen und weitergemacht. Wir waren bereit, hatten einen guten Start, haben einfach gespielt, die Pucks tiefgeschossen und gearbeitet", zeigte sich DeBrincat zufrieden. "Im zweiten Drittel waren wir dann aber ein bisschen langsam, da können wir uns noch steigern."

CHI@EDM: DeBrincat nimmt Kanes Zuspiel im PP direkt

Im Mittelabschnitt dominierten die Oilers mit 20:6 Torschüssen, doch nur Leon Draisaitl traf: Im Powerplay stand der 26-jährige Kölner goldrichtig und staubte zum 1:2-Anschluss ab (27.). "Wir hatten einen sehr, sehr schlechten Start und hatten Glück, dass uns Smith im Spiel gehalten halt. Das zweite Drittel hat mir dann gut gefallen Wir haben uns ins Spiel zurückgebracht und hätten vielleicht ausgleichen können, aber leider ist es soweit nicht gekommen", sagte Edmontons Kapitän Connor McDavid.
Im Schlussdurchgang nämlich drehten noch einmal die Blackhawks gehörig auf (12:8 Schüsse) und entwischten: Nach geduldigen Pässen in Überzahl tippte Dylan Strome die Scheibe aus der Nahdistanz zum 3:1 ins Tor (42.). Die Oilers probierten daraufhin noch einmal alles, bissen sich aber an Chicagos Torwart Marc-Andre Fleury (40 Saves, 97,6 Prozent Fangquote) die Zähne aus. Schlussendlich markierte Kirby Dach mit einem Abstauber den 4:1-Endstand (50.). "Wir wussten, dass sie noch einmal drücken würden. Immer wenn du auswärts nach zwei Dritteln führst, musst du dich auf die positiven Dinge konzentrieren und einfach so spielen, als wäre es das erste Drittel. Ich finde, wir haben einen guten Job gemacht, um ihre Chancen im dritten Drittel zu limitieren", analysierte Strome.
Mit DeBrincat (1-2-3), Hagel (1-1-2), Strome (1-1-2) und Dach (1-1-2) hatten die Blackhawks gleich vier Multi-Punkt-Spieler, zeigten sich effektiv im Powerplay (1/2, 50 Prozent Erfolgsquote) und blockten viele Schüsse (22:6 Blocks). Durch den Auswärtssieg beendete Chicago (17-23-7) eine Durststrecke von drei Niederlagen in Folge, hat aber noch immer satte 13 Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Spot in der Western Conference.
McDavid: "Wir sind total aus dem Rhythmus gekommen"
Die Oilers stehen ebenfalls nicht auf einem Playoff-Platz und erlebten nach zwei Niederlagen in Folge bei einem Torverhältnis von 1:8 nach der All-Star-Pause einen herben Rückschlag bei der geplanten Aufholjagd.
Kapitän McDavid fand klare Worte: "Wir sind total aus dem Rhythmus gekommen. Wir haben keine sauberen Pässe gespielt, vor dem gegnerischen Tor nicht hart genug gearbeitet und waren schwach in der Offensive."
Edmonton ist Fünfter in der Pacific Division und hat fünf Punkte Rückstand auf den letzten Wildcard-Rang, den aktuell der Erzrivale Calgary Flames belegt. Sorgen macht nicht nur die jüngste Heim-Bilanz, denn nur drei der letzten zwölf Spiele im Rogers Place konnten gewonnen werden (3-9-0). Auch personell gab es Rückschläge: Verteidiger Duncan Keith schied bereits Ende des ersten Drittels nach einem Sturz in die Bande aus, Stürmer Zack Kassian wurde im zweiten Drittel vom Puck im Gesicht getroffen und kehrte ebenfalls nicht wieder zurück. Beide Spieler sollen am Donnerstag weiter untersucht werden.