Staal

NHL.com/de hat sich kürzlich mit einigen Spielern aus der Liga unterhalten, um einen Einblick in breit gefächerte Themen zu bekommen. In dieser Ausgabe schreibt Alexander Gammel über die Aufregung, die eine neue Saison bei den Spielern mit sich bringt.

Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler und die Menschen trauern langsam um das Ende des Sommers. Doch für Eishockeyfans bedeutet das, dass die schönste Zeit des Jahres wieder beginnt. Während die europäischen Ligen bereits in die Saison gestartet sind, läutet die NHL die Saisonvorbereitung ein. Die Spieler haben sich bereits zum Trainingslager eingefunden und die ersten Vorbereitungsspiele sind am Laufen.
Es ist eine besondere Zeit für Fans und Spieler. Gerade für junge Athleten, die am Anfang ihrer Karriere stehen, vielleicht noch um einen Platz im Kader kämpfen, ist die Aufregung groß. Doch wie sieht es bei den Routiniers aus? Empfinden sie noch die gleiche Aufregung?
"Das ist jede Saison das Gleiche", bestätigt Eric Staal. Der 33-jährige Stürmer der Minnesota Wild geht bereits in seine sechzehnte Saison und hat 1093 reguläre Saisonspiele, sowie 58 Partien in den Playoffs hinter sich. Dabei holte er 2006 mit den Carolina Hurricanes den Stanley Cup, nahm fünf Mal am All-Star-Spiel teil und er ist eines der wenigen Mitglieder im exklusiven Tripple Gold Club, hat neben dem Stanley Cup also auch Gold bei einer Weltmeisterschaft und bei den Olympischen Spielen geholt. Er ist also durchaus ein Spieler bei dem man davon ausgehen könnte, dass ihn nichts mehr aus der Ruhe bringt.
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"Ich bin jedes Jahr wieder aufgeregt", gibt Staal zu. "Ich bin zwar kein Fan des Trainingscamps, aber ich freue mich trotzdem darauf. Wenn die medizinischen Tests anstehen, weiß man, dass alles wieder ins Rollen kommt. Aber wenn die reguläre Saison losgeht, ist es die beste Zeit des Jahres. Dann kommt es drauf an, das ist immer ähnlich. Es geht alles sehr schnell, aber ich habe immer noch das gleiche Gefühl wie am Anfang meiner Karriere
Es ist für keinen Spieler leicht. Superstars wie Sidney Crosby und Alex Ovechkin, oder eben auch Staal und Subban, haben ihren Platz im Kader selbstverständlich sicher. Doch es ist für jeden Spieler, egal welches Alter, welche Erfahrung und welchen Status er in der Mannschaft hat, eine erste Bewährungsprobe und Standortermittlung. Man sieht wie fit die Spieler nach dem Sommer sind, wer sich verbessert oder auch verschlechtert hat und wie die teaminterne Konkurrenz dasteht.
Die Aufregung ist dieses Jahr besonders groß, da einige Teams in Europa und China ihre ersten Testspiele bestreiten. Während einige Spieler in ihrer europäischen Heimat auftreten, durften die Calgary Flames und die Boston Bruins die Saison in China einleiten. Sie bestritten das erste Spiel am Samstag in Shenzhen, wobei sich die Bruins in der zwölf Millionen Einwohner Stadt nach Penaltyschießen mit 4:3 durchsetzten. Einer der großen Stars der Bruins merkte auch hier an, dass für ihn und seine erfahrenen Teamkollegen längst keine Routine am Anfang der Saison herrscht.
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"Man hat gesehen, dass wir seit vier, fünf Monaten nicht mehr gespielt haben", gab der 30-jährige Außenstürmer Brad Marchand zu. "Dafür sind diese Spiele da, um den Rost abzuklopfen, wieder ein Gefühl für das Spiel zu kriegen, die Hände wieder in Bewegung zu bringen und das Timing zu finden. Da brauchen wir alle noch ein paar Begegnungen."
Es sind also auch für die Routiniers keine beliebigen Wochen, nein, es ist für jeden Spieler, auch wenn er in seine zwanzigste Saison geht eine wichtige Phase des Jahres. Die erste Saison ist sicherlich einzigartig, doch ganz geht das Kribbeln nie verloren, das die Spieler zum Saisonstart verspüren. Der Antrieb und Drang, den die neue Saison mit sich bringt, bleibt auch für Veteranen aufregend.