Voracek

Zur Saison 1967-68 traten die Piladelphia Flyers und die Pittsburgh Penguins im Rahmen einer sechs Mannschaften umfassenden Ligaerweiterung der NHL bei. Seitdem entwickelte sich eine tiefe Rivalität zwischen den beiden Teams aus Pennsylvania. Bislang 278 Mal trafen sie in der Regular Season aufeinander, aber noch kein einziges Mal unter freiem Himmel.

Die Flyers (151-89-38) holten sich in den bisherigen Paarungen in fast 50 Jahren insgesamt 340 Punkte. Für die Penguins (97-144-37) stehen mit 231 etwas weniger zu Buche. Doch wenn die Flyers und Penguins am Samstag bei der Coors Light NHL Stadium Series 2017 die Schläger kreuzen werden, geht es nicht nur um zwei weitere Punkte. Es ist ein prestigeträchtiges Duell vor über 65.000 Zuschauern im Heinz Field zu Pittsburgh.
"Jedes Spiel gegen Pittsburgh ist für uns etwas spezielles.", erzählte Flyers Jakub Voracek. "Es gibt da diese große Rivalität. Dieses Freiluftspiel vor unzähligen Fans ist da selbstverständlich eine super Erfahrung."
Auch Flyers Goalie Michal Neuvirth freut sich auf die Herausforderung im Heinz Field. Das Endergebnis steht für ihn jedoch im Mittelpunkt:
"Es wird toll, es ist für uns ein ganz besonderes Spiel. Doch am Ende geht es trotzdem so wie in jedem anderen Spiel auch nur um zwei Punkte", erklärte Neuvirth."

Neuvirth

Zwar gibt es in der Wertung keinen Unterschied zu den regulären Saisonspielen, jedoch sind die Bedingungen nicht vergleichbar. Milde Temperaturen und ein Tiefdruckgebiet über Pittsburgh könnten für unbequeme Konditionen sorgen.
Doch Voracek, der bereits über den "Schwimmwettkampf im Heinz Field" witzelte, wird seine Schwimmflügel zuhause lassen.
"Das Wetter spielt für uns keine Rolle, darüber haben wir nicht gesprochen", erklärte der tschechische Stürmer, der bereits vor fünf Jahren an einem Freiluftspiel teilnahm. "Wir haben keinen Einfluss auf die Bedingungen und sollten das Event genießen und versuchen, das Spiel zu gewinnen."
Auch durch Regen wird sich Voracek die Laune nicht verderben lassen:
"Wir freuen uns riesig auf dieses Event im Heinz Field. Wir wissen ja, was uns erwarten wird. Zwar habe ich bislang nur in einem Basball- und noch in keinem Footballstadion gespielt, aber das ist ja ähnlich. Wenn man das Eis betritt und diese ganzen Menschen sieht, das ist eine unglaublich großartige Erfahrung.
Die Flyers haben aktuell 63 Punkte. Damit haben sie fünf Punkte Abstand zum zweiten Wild Card Platz der Eastern Conference, den zurzeit die New York Islanders innehaben.
"Die Saison ist lang, wir sind uns bewusst, wo wir gerade stehen. Wir haben noch alles in unserer eigenen Hand und müssen einfach Spiele gewinnen", erklärte Neuvirth die Playoffchancen seines Teams.
Die Situation von Philadelphia ähnelt der der Vorsaison, als sie in den letzten Wochen einen regelrechten Endspurt hinlegten und den Playoffeinzug klarmachten. Ein Sieg im Heinz Field gegen die Dauerrivalen aus Pittsburgh könnte ihnen einen zusätzlichen Schub für die kommenden Aufgaben geben.

"Wir haben auch gegen Washington [4-1 Niederlage am Mittwoch] ein gutes Spiel abgeliefert, aber das interessiert am Ende niemanden; wir haben nicht gewonnen", sagte Voracek. "Wir müssen einfach einen Weg finden, um hier zwei Punkte mitzunehmen. Wir müssen eine Serie starten."
Doch Voracek möchte keine Parallelen zur Vorsaison ziehen:
"Es ist eine etwas andere Ausgangssituation. Es geht gegen andere Teams", sagte er. "Wir können die Vorsaison nicht als Vorteil nutzen und daraus jetzt Selbstvertrauen ziehen. Wir müssen jetzt einfach Eishockey spielen. Schon in den letzten beiden Spielen waren wir eigentlich gut. In meinen Augen sind die Penguins ein Top-Team und wir müssen am Samstag bereit sein."
Für die Pittsburgh Penguins ist die Partie am Samstag das bereits vierte Freiluftspiel. Damit haben die Penguins zusammen mit den Detroit Red Wings die zweitmeisten Spiele unter freiem Himmel absolviert. Etwas weniger Erfahrung mit Outdoorspielen hat Philadelphia.
"Einige von uns haben noch nie so ein Spiel gemacht. Da ist es ganz normal, etwas nervös zu sein", erklärte Voracek. "Du musst die Balance finden, wir spielen üblicherweise nicht vor 65.000 Menschen. Wir müssen einfach alles reinwerfen und einen Weg finden, das Spiel zu gewinnen."