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An der NHL Trade Deadline am 1. März begann für Sven Andrighetto eine neue Zeit. Der 23-jährige Rechtsaußen wurde im NHL Draft 2013 in der dritten Runde an insgesamt 86. Stelle von den Montreal Canadiens gedraftet. Seitdem war er für die kanadische Traditionsfranchise aktiv, kam aber in fast vier Jahren nur in 83 NHL-Spielen zum Einsatz. Die weitere Zeit verbrachte er im AHL Farmteam bei den St. John's Icecaps.

Am vergangenen Mittwoch musste der Schweizer seine Sachen packen und es ging über Chicago nach Denver zu seinem neuen Arbeitgeber, die Colorado Avalanche. In einem Trade war er an die derzeit punktschlechteste Franchise der NHL abgegeben worden. Nicht gerade ein Traumziel? Andrighetto sieht das anders.
"Natürlich, die Mannschaft ist nicht gut und manchmal ist es für euch schwer zu verstehen, warum man erfreut sein sollte hierher zu kommen, doch ich bin wirklich erfreut, weil ich der Meinung bin, dass es eine große Chance für mich ist, zu zeigen, wozu ich in der Lage bin", sagte er der versammelten Presse in Denver. "Ich werde wahrscheinlich ein bisschen mehr spielen, als das in Montreal der Fall war."

In der Tat scheinen sie bei der Avalanche mehr Vertrauen in die Fähigkeiten des geborenen Zürichers zu haben als bei den Canadiens. "Unsere Scouts haben ihn häufig beobachtet. Ich kenne ihn nicht so gut", sagte Avs Trainer Jared Bednar. "Ich weiß, dass er gute Fähigkeiten hat. Ich habe einige Videos von ihm gesehen und er ist ein hart arbeitender Junge."
Vertrauensvorschuss war, dass Andrighetto in seinem ersten Spiel am Sonntag gegen die St. Louis Blues in der zweiten Angriffsreihe neben Matt Duchene und Mikko Rantanen stürmen durfte.
"Ich denke, er ist ein hungriger Junge", sagte Bednar über die Entscheidung. "Er ist glücklich hier zu sein und hat auf diese Möglichkeit gewartet. Also kann er hoffentlich diese Reihe mit seiner Energie etwas entflammen."

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Direkt einschlagen konnte Andrighetto nicht, aber am Dienstag beim Heimsieg gegen die Carolina Hurricanes reichte es immerhin für seinen ersten Assist im Trikot der Avalanche. Etwas Eingewöhnungszeit muss ihm durchaus zugestanden werden, auch wenn die Zeit für ihn knapp ist. Schließlich hat Colorado bis zum Saisonende nur noch 17 Spiele und diese Phase sollte Andrighetto nutzen, um sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen, nachdem sein mit 650.000 US-Dollar dotierter Kontrakt im Sommer ausläuft.
"Ich möchte nicht zu weit nach vorne schauen", sagte er. "Jetzt bin ich hier und wir haben hier noch einen Monat Eishockey vor uns. Es ist für mich lange genug, um zu zeigen, wozu ich in der Lage bin und ich bin überzeugt und ich glaube schon, dass ich einiges zu zeigen habe. Ich bin erfreut spielen zu können."
Helfen wird ihm, dass nicht alle im Team neu für ihn sind. Verteidiger Mark Barberio war zum Beispiel ein Mannschaftskollege bei den Canadiens und den IceCaps und wurde zu seinem Freund.
"Ich kenne einige der Jungs, gegen die ich schon gespielt habe", sagte Andrighetto. "Es ist definitiv erfreulich, besonders mit Mark. Ich habe letztes Jahr mit ihm zusammen gewohnt und wir waren in losem Kontakt, selbst als er schon hier und ich noch in Montreal war. Ich kenne [Mikhail] Grigorenko aus den Junioren und dasselbe mit [Nathan] MacKinnon. Ein paar bekannte Gesichter, aber die meisten der Jungs sind neu."