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Es scheint so, als liefe vieles wie in dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier". Nach einem 3-2 Sieg in Spiel 4 der Eastern Conference Stanley Cup Playoff Serie der zweiten Runde zwischen den Pittsburgh Penguins und den Washington Capitals führen die Penguins erneut wie im Vorjahr mit 3-1 und sind nur einen Sieg vom Einzug in das Conference Finale entfernt.

Die wieder mit hohen Ambitionen und als Presidents Trophy Gewinner (meisten Punkte in der regulären Saison) in die Playoffs gestarteten Capitals waren davon ausgegangen, dass sie aus dem bitteren Ausscheiden im vergangenen Jahr in der gleichen Runde gelernt hätten. Doch viele scheint sich wie in dem Hollywood Klassiker, der noch dazu bezeichnenderweise in Pennsylvania spielt, zu wiederholen.
Selbst den Ausfall von Pittsburghs Kapitän und Superstar Sidney Crosby mit einer Gehirnerschütterung nach dem Foul von Matt Niskanen am Anfang von Spiel 3, konnten die Gäste nicht für sich nutzen, obwohl sie in der Vergangenheit fünf Siege und nur zwei Niederlagen in der Verlängerung vorzuweisen hatten, wenn sie auf die Penguins ohne ihren Führungsspieler mit der Nummer 87 getroffen sind.

"Die Pittsburgh Penguins haben das ganze Jahr ohne irgendwelche Leute spielen müssen und sie haben trotzdem ihr bestes Spiel gezeigt", sagte Capitals Trainer Barry Trotz. "Und wir brauchen unser bestes Spiel, um sie zu schlagen. Wir wissen das. Sie haben zugelegt. Wir hatten viel Zeit in ihrer Zone und wir hatten viele Chancen. Wir konnten sie nicht verwerten und jetzt sitzen wir hier und liegen 3-1 hinten."
38 zu 19 lautete am Ende das Torschussverhältnis zu Gunsten der Capitals. Erneut hatte Marc-Andre Fleury im Tor von Pittsburgh mit 36 Saves seinem Gegenüber Braden Holtby die Schau gestohlen, wenngleich dieser bei den Gegentoren machtlos war.
Einer, der ebenfalls hinter den Erwartungen blieb und von dem ausgegangen wurde, dass er sein bestes Spiel zeigen würde, war Washingtons Superstar Alex Ovechkin. Immerhin war der Russe nach der Partie einsichtig und betonte, dass er besser spielen müsse.
"Natürlich habe ich heute letztendlich nicht zu meinem Spiel gefunden", sagte Ovechkin. "Also denke ich, dass ich persönlich viel besser spielen muss, mich mehr in das Spiel einbringen muss. Es wird Zeit für uns."
Der schwache Auftritt des Stürmers wird alleine bei Betrachtung der Video Zusammenfassung von Spiel 4 deutlich. Während Ovechkin sonst in diesen nahezu omnipräsent ist, tritt er hier kaum in Erscheinung. Auch blieb er bei den beiden Treffern von Washington ohne Punkt und hatte insgesamt gerade einmal nur zwei Schüsse auf das gegnerische Tor verbucht.
"Ich habe den Puck nicht gut kontrolliert", sagte Ovechkin. "Ich habe dumme Entscheidungen getroffen. Leider passierte das."
Trotz hielt sich zurück mit direkter Kritik an seinem Kapitän, doch er schloss ihn in eine Gruppe ein, als er anmerkte: "Sie müssen unsere Topspieler sein und jetzt einfach zulegen."
Die Angst erneut zu Scheitern dürfte in Washington groß sein. General Manager Brian MacLellan sagte vor der letzten Saison, dass diese Gruppe von Spieler ein Fenster von zwei Jahren hätte, den Stanley Cup zu gewinnen. Die Frist läuft also am Ende dieser Saison aus.

In der Tat enden die Verträge einiger Spieler, darunter die der Stürmer T.J. Oshie, Justin Williams und Daniel Winnik, sowie der Verteidiger Karl Alzner und Kevin Shattenkirk als unbeschränkt (unrestricted) und von Evgeny Kuznetsov, Andre Burakovsky und Dmitry Orlov als beschränkt (restricted). Das Gesicht der Mannschaft wird dementsprechend in der Zukunft ein anderes sein.
"Wir müssen alles vergessen und vorwärts schauen", sagte Ovechkin. "Jedes Spiel ist für uns jetzt ein siebtes Spiel und wir müssen drei gewinnen, um weiter zu kommen und ich bin wirklich überzeugt, dass wir dazu bereit sind."
Teil 1 der Aufholjagd oder das ernüchternde Finale folgt am Samstag (7:15 p.m. ET; NBC, CBC, TVA Sports) in Washington.