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Der Moment, an dem sich Alex Ovechkin uneingeschränkt über seinen 700. NHL-Treffer freuen kann, muss in den nächsten Tagen erst noch kommen. Am Samstag erhielt die Jubelstimmung über seinen Meilenstein durch die 2:3-Niederlage der Washington Capitals bei den New Jersey Devils am Ende einen Dämpfer.

Mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:2 erreichte Ovechkin als achter Spieler in der NHL-Geschichte die 700er-Marke. Die Vorlage dazu kam von Evgeny Kuznetsov. Im Fallen passte der Center auf seinen Mitspieler, der den Puck mit einer seiner unnachahmlichen Direktabnahmen in Richtung Devils-Gehäuse beförderte. Die Scheibe klatschte an den Innenpfosten und von dort ins Netz.
"Ja, das war ein ziemlich guter Pass von Kuzy. Ich musste ihn nur noch reinhauen", beschrieb Ovechkin die Entstehung seines 700. NHL-Tores. Im Anschluss drehte der Schütze in Richtung Spielerbank der Capitals ab und vollführte seine berühmte Jubelgeste: das rechte Knie aufs Eis und mit beiden Armen pumpen.
Das Publikum im Prudential Center von Newark feierte den Capitals-Kapitän mit langanhaltenden Ovationen. Der bedankte sich gerührt und applaudierte seinerseits den Fans in der Arena für deren Respektsbekundung.

WSH@NJD: Ovechkin schießt sein 700. NHL-Tor

"Wir sind wahnsinnig stolz auf ihn", sagte Kuznetsov nach der Begegnung. "Ich sehe ihn jeden Tag und manchmal realisiere ich gar nicht mehr, wer da eigentlich vor mir steht. Der Kerl hat die Chance, die Nummer eins in der Liga-Geschichte zu werden."
Nicklas Backstrom freute sich ebenfalls über das Tor seines Mannschaftskameraden. "Ich war einfach nur glücklich. Ich bin aufgestanden und habe gesehen, dass die Jungs aufs Eis springen. In dem Moment wusste ich gar nicht so recht, was ich machen sollte. Von daher war ich als Letzter bei der Jubeltraube", berichtete der Spielmacher der Capitals.
Ovechkin gab die Komplimente an seine Teamkollegen zurück. "Ich befinde mich in sehr guter Gesellschaft. Von daher bin ich froh, dass ich hier sein kann", betonte er. Trotz aller Euphorie um den Jubiläumstreffer bemühte sich der Torjäger, den Blick auf andere Dinge zu lenken. "Jetzt ist es geschafft. Von nun an müssen wir nach vorne schauen und uns auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren", fügte er hinzu.
Die Jagd auf die Marke von 700 Toren beschäftigten Ovechkin und die Capitals eine ganze Weile. Sie zog sich gut drei Wochen hin. Nach einer heißen Phase mit 14 Toren aus sieben Spielen, gekrönt vom Hattrick gegen die Los Angeles Kings, stand der Angreifer am 4. Februar bei 698 Treffern. Alle warteten fortan auf das Jubiläum. Dabei blieb sowohl die Beständigkeit bei den Capitals als auch bei Ovechkin selbst ein Stück weit auf der Strecke. 1-5-1 lautet die mäßige Bilanz aus den zurückliegenden sieben Begegnungen. Washington wartet deshalb sehnlichst auf einen Umschwung.
Das 700. Tor von Ovechkin, gleichbedeutend mit seinem 42. Saisontreffer, setzte zunächst keinen zusätzlichen Energieschub frei. Die Capitals fanden gegen die Devils einfach keine Möglichkeit, den dritten Treffer zu schießen. Dabei ließen sie zwei Gelegenheiten im Powerplay ungenutzt verstreichen, darunter sogar für 14 Sekunden eine 5-gegen3-Überzahl. So war es auf der Gegenseite Damon Severson, der zwei Minuten vor Schluss bei numerischer Überlegenheit der Devils für die Entscheidung zugunsten der Hausherren sorgte.
"Nach dem 0:2 haben wir viele Dinge richtig gemacht. Dann haben wir erst die Chance zur Führung vergeben und anschließend zwei Strafzeiten bekommen. Die haben uns letztlich den Sieg gekostet", lautete Ovechkins Fazit. "Ich sage es noch einmal. Es ist eine tolle Zahl an Toren, die ich erreicht habe. Aber wir sollten das jetzt vergessen und nach vorne schauen."
Das nächste Spiel bestreiten die Capitals am Sonntag vor eigenem Publikum in der Capital One Arena gegen die Pittsburgh Penguins (18 Uhr MEZ; NHL.tv).