Winter Classic 2017

Jeden Samstag ermöglicht Euch nhl.com/de mit dem wöchentlichen Advanced Analytics Feature einen Blick hinter die Zahlen. Von Schüssen über Tore bis hin zu Eiszeit und darüber hinaus möchten wir Euch die statistischen Trends und Themen näherbringen, um Euer NHL-Wissen zu erweitern. In dieser Ausgabe analysieren wir die bisherigen Winter Classics und blicken auf die anstehende 10. Ausgabe des Freiluft-Events.

New York, New York
Spieler in Retro-Trikots, Backup-Goalies mit Pudelmützen und Trainer in College-Jacken - das alles kann nur eines bedeuten: In der NHL wird wieder Freiluft-Eishockey gespielt. Am Neujahrstag 2018 begegnen sich die Buffalo Sabres und New York Rangers auf dem Citi Field. Das Baseball-Stadion ist die eigentliche Heimspielstätte der New York Nets und wurde in den letzten Tagen komplett verwandelt.
Viele Designelemente nehmen Bezug auf die bevölkerungsreichste Stadt der USA. Sogar die im Rahmenprogramm auftretenden Künstler haben entweder eine Beziehung zu New York (Max Weinberg, Ace Frehley) oder zum Gegner aus Buffalo. Die äußerlichen Bedingungen für die Jubiläumsausgabe des Winter Classic, das bereits zum zehnten Mal ausgetragen wird, scheinen perfekt zu werden: Für Montagabend (Ortszeit) sind Sonne, Wind und -7°C gemeldet.
Viele Schüsse und noch viel mehr Checks
Deutlich heißer dürfte es auf dem Eis zugehen. Das zeigten schon die bisherigen neun Partien dieses Events: Im Schnitt gibt es pro Spiel fünf Tore, 65 Schüsse, 50 Checks, 20 Strafminuten und 23 geblockte Schüsse zu sehen. Vor allem die hohe Zahl an Schüssen und Checks überrascht. Die meisten Torschüsse gab es beim Duell zwischen den Chicago Blackhawks und den Detroit Red Wings im Jahr 2009: Insgesamt 80 (!) Schüsse (37:43) sind genauso unübertroffen wie die zehn Tore (4:6). In Sachen Checks rasselte es im Jahr 2012 beim Aufeinandertreffen zwischen den Philadelphia Flyers und den New York Rangers (2:3) mit insgesamt 91 (!) Hits (41:50) am meisten.

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Bislang waren allerdings weder viele Abschlüsse noch Härte eine Erfolgsgarantie: Viermal gewann die Mannschaft mit mehr Schüssen und ebenso oft jene mit weniger (in einer Partie hatten beide Teams gleich viele Torschüsse). In Sachen Physis behielt viermal das Team, das häufiger checkte und fünfmal die Truppe mit weniger Hits die Oberhand. Eine entscheidendere Rolle könnten die geblockten Schüsse spielen: Fünfmal setzte sich der Klub mit mehr Blocks durch (dreimal gewann das Team mit weniger, einmal gleich viele Blocks).
Powerplay als große Herausforderung
Bei der Analyse der Zahlen fällt außerdem auf, dass in Winter Classics das Powerplay nicht klickt. In fünf von neun Freiluft-Spielen gab es keinen einzigen Überzahltreffer zu verbuchen. Von insgesamt 60 Powerplay-Möglichkeiten wurden nur magere neun in ein Tor umgemünzt. Damit beträgt die Überzahl-Erfolgsquote erschreckend schwache 6,7 Prozent. Rekordhalter in dieser Kategorie ist erneut die Paarung Chicago gegen Detroit aus dem Jahr 2009, als fünf von elf Powerplays erfolgreich abgeschlossen wurden.
Viele Zuschauer, doch Heim ist kein Vorteil
Zu den Winter Classics strömten bislang insgesamt 527.350 Fans in die Stadien, was einen Zuschauerschnitt von 58.594 ergibt. Die Begeisterung für die Freiluft-Events ist bei den Eishockey-Fans riesengroß. Allerdings war von einem Heimvorteil bislang nur wenig zu spüren: Erst dreimal konnte die Heim-Mannschaft gewinnen, dagegen schon sechsmal das Gäste-Team.

Winter Classic

Obwohl die Broadway Blueshirts nun in ihrer Heimatstadt New York City antreten, werden sie aus rechtlichen Gründen als Gast-Mannschaft aufgeführt, denn die Rangers dürfen ihre Heimspiele nur im Madison Square Garden ausrichten. Die Sabres sind zwar ebenfalls im Bundesstaat New York beheimatet, haben mit 471 Kilometern Luftlinie aber einen durchaus weiten Anreiseweg für ein Heimspiel.
Noch kein Shutout
Sowohl Sabres als auch Rangers können am Neujahrstag einen neuen Rekord aufstellen: Bislang gelang es noch keiner Mannschaft, bei einem Winter Classic einen Shutout zu feiern. Entsprechend heiß dürften Buffalos Goalie Robin Lehner (2,74 Gegentore/Spiel, 91,5 Prozent Fangquote) und New Yorks Torwart Henrik Lundqvist (2,58, 92,2 Prozent) darauf sein, die Null zu halten. Angesichts der hohen Zahl an Torabschlüssen, die zu erwarten sind, wäre dies eine wahrhaft reife Leistung.