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Während die Tampa Bay Lightning und Washington Capitals sowie die Winnipeg Jets und Vegas Golden Knights um den Einzug in das Stanley Cup Finale kämpfen, informiert Sie NHL.com/de, damit Sie nichts verpassen. Mit '5 gelernte Dinge' werfen wir diagnostisch einen Blick auf jede Partie.

Die erste Partie des Western Conference Finales der Stanley Cup Playoffs 2018 gewannen die heimischen Winnipeg Jets in ihrem Bell MTS Place gegen die Vegas Golden Knights mit 4:2-Toren souverän. Bereits nach 7:35 Minuten lagen die kanadischen Gastgeber mit 3:0 vorne und ließen den Golden Knights über die gesamte Spieldauer nicht viel Offensivdrang zu. Lediglich 21 Torschüsse konnte Vegas auf das von Connor Hellebuyck gehütete Tor der Jets abgeben. Auf der anderen Seite kam der bisher in den Playoffs überragende Golden Knights Torhüter Marc-Andre Fleury nur auf 22 Saves und musste vier Mal hinter sich greifen.
5 Dinge, die wir aus Spiel 1 gelernt haben:
Fleury wirkte menschlich
In Nordamerika wird in bestimmten Fällen über Torhüter gerne der Ausspruch getätigt: "Finally, they made look him human." Also auf Deutsch: "Schlussendlich haben sie ihn menschlich aussehen lassen." Dieser kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Torhüter in den Playoffs oder einer Serie überragend (übermenschlich) gehalten hatte, wie Fleury in seinen bisherigen zehn Einsätzen (4 Shutouts, 95,1 %, GAA 1,53), und dann von einem Team entzaubert wird, wie in Spiel 1 durch die Jets geschehen. Von den ersten sieben Torschüssen nach etwas mehr als sieben Minuten musste der Kanadier drei ins Netz passieren lassen. Es gehört zu Fleurys Stärken, dass er so etwas wegstecken kann und konnte, denn bis zum Ende musste er bei 19 weiteren Torschüssen nur noch einmal hinter sich greifen. Trotzdem: "Finally, they made look him human" passt hier einmal wieder wie die Faust auf das Auge.

Rhythmus siegt über Pause
"Wir hatten nicht wirklich viel Pause", betonte Jets-Verteidiger Dustin Byfuglien. "Wir sind immer noch voll im Spiel-Modus." "Es war nicht der Start, den wir wollten und sie haben erst vor zwei Tagen gespielt, aber sie waren bereit und wir nicht", sagte Golden Knights Stürmer Jonathan Marchessault. Die gerne geführte Diskussion über Spiel-Rhythmus und im Gegensatz Pause, gerade in den Playoffs, hat in diesem Fall neue Nahrung bekommen und ist schon wieder voll im Gange. Während die Golden Knights nach ihrem vorzeitigen Sieg in der zweiten Runde eine Spielruhe von fünf Tagen hatten, mussten die Jets erst vor zwei Tagen ein anstrengendes Spiel 7 bei den Nashville Predators, inklusive Reise, absolvieren. Die drei Tore von Winnipeg gleich zu Beginn von Spiel 1 sind Wasser auf die Mühlen derjenigen, die sagen, dass Spielpausen in den Playoffs eher kontraproduktiv sind. Natürlich war es ein Sieg des Rhythmus über die Pause, doch abgerechnet wird am Ende und die Serie geht schließlich im Zwei-Tages-Rhythmus weiter. Es kann gut sein, dass sich die Pause der Golden Knights am Ende noch positiv auswirken wird.
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Golden Knights erstmals in Serien-Rückstand
Vegas liegt nach ihrem Sweep in der ersten Runde über die Los Angeles Kings und dem 4:2 in der Serie der zweiten Runde über die San Jose Sharks erstmals in einer Serie im Rückstand. Eine vollkommen neue Erfahrung. "Wir werden sehen, was für eine Art von Mannschaft wir sind", merkte Marchessault fast schon trotzig an. "Das nächste Spiel müssen wir gewinnen. Als Gruppe, wenn wir in den Playoffs weiterkommen wollen, muss jeder einen Zahn zulegen." Die fehlende Erfahrung war das, was viele Experten Vegas vor den Playoffs zur Last gelegt hatten. Bisher mussten sie keinen Rückstand wettmachen, gerade in solchen Situationen ist Erfahrung ein großes Gut. Wir dürfen gespannt sein, wie sie es hinbekommen.
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Byfuglien unterstreicht Ambitionen
Zusammen mit Mark Scheifele und Blake Wheeler sowie Torhüter Hellebuyck ist der Verteidiger Dustin Byfuglien der Mann der Jets in diesen Tagen. In den 13 Spielen der Playoffs schraubte er durch das erzielte 1:0 und einem weiteren Assist in Spiel 1 seine Gesamtbilanz auf 15 Punkte mit fünf Toren und zehn Vorlagen. Der 33-jährige US-Amerikaner unterstreicht damit seine Ambitionen auf den Gewinn der Conn Smythe Trophy für den besten Spieler der Playoffs, sollten die Jets in das Stanley Cup Finale einziehen und am Ende gar gewinnen. In den letzten 15 Jahren gelang dies nur zwei Defensivspezialisten, nämlich Scott Niedermayer (Anaheim Ducks; 11 Punkte in 21 Spielen) im Jahr 2007 und Duncan Keith (Chicago Blackhawks; 19 Punkte in 23 Spielen) im Jahr 2015. Beide hatten eine schlechtere Punktebilanz als Byfuglien.

Rekordjagd für Neulinge
Scheifele kommt durch seine zwei Punkte in Spiel 1 auf nun acht Spiele in den Playoffs mit mehreren Punkten und liegt damit nur ein Spiel hinter Wayne Gretzky (neun in 1988) für die meisten in der NHL-Geschichte in den ersten 13 Spielen der Playoffs in den letzten 30 Jahren. Die bisher schon zwölf Tore des 25-jährigen Kanadiers deuten darauf hin, dass er in Sphären ganz großer Namen vordringen könnte, sollte er weiter treffen. Der NHL-Rekord liegt bei 19 Toren durch Reggie Leach (mit Philadelphia Flyers in 1975/76) und Jari Kurri (mit Edmonton Oilers in 1984/85). Byfugliens Tor nach 65 Sekunden war das schnellste einer Franchise seit der Saison 1974/75 zu Beginn einer Partie im Debüt bei einem Conference Finale oder Halbfinale.