AvsBlues525

Die Colorado Avalanche könnten am heutigen Mittwoch mit einem Sieg in Spiel 5 gegen die St. Louis Blues (8 p.m. ET; NHL.tv; Do. 2 Uhr MESZ) den Einzug in die nächste Runde der Stanley Cup Playoffs perfekt machen. Sie wären das erste Team im Westen, das ins Conference Finale einzieht. Das Duell zwischen Colorado und St. Louis ist das einzige, das auf dem Spielplan steht.

Fünf Aspekte, die es zu beachten gilt:
Sturm hofft auf die Rückkehr ins Aufgebot
Der Augsburger Nico Sturm blieb in den vergangenen beiden Spielen lediglich die Zuschauerrolle. Seine beste Vorstellung bot er in der ersten Runde in Spiel 2 gegen die Nashville Predators, als er 9:43 Minuten auf dem Eis stand und einen Assist verbuchte.
In den ersten beiden Spielen der Zweitrundenserie gegen St. Louis trat der 27-jährige Center dagegen weniger in Erscheinung. Seine Eiszeit belief sich auf 8:42 und 7:10 Minuten. Dabei blieb er ohne Scorerpunkt und ohne Torschuss.
Grundsätzlich aber ist Sturm ein Spieler, der in den Playoffs nützlich sein kann. Er arbeitet sehr viel für die Mannschaft und hat in seiner Karriere in 15 Playoff-Spielen zwei Tore und zwei Assists erzielt. Womöglich bekommt er in Spiel 5 die Möglichkeit, seine Qualitäten wieder unter Beweis zu stellen.

COL@STL, Sp4: Avalanche mit 3 Blitztoren zur Führung

Avalanche sehnt Ende einer langen Durststrecke herbei
Sollten die Avalanche heute gegen die Blues den Einzug in das Conference Final perfekt machen, wäre eine 20-jährige Durststrecke beendet. Seit 2002 gelang es Colorado nicht mehr, die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs zu überstehen. Damals bezwangen sie die San Jose Sharks mit 4:3 in der Gesamtwertung, unterlagen danach allerdings den Detroit Red Wings im Conference Finale mit 3:4.
Seitdem konnten sich die Avalanche zwar noch elf Mal für die Playoffs qualifizieren. Sie scheiterten aber sechs Mal in Runde zwei und vier Mal bereits in der ersten Runde.
Kadri möchte Selbstvertrauen aus Spiel 4 mitnehmen
Nazem Kadri war in Spiel 4 zwischen den Avalanche und den Blues der entscheidende Faktor. Drei Tore und einen Assist steuerte er zum 6:3-Sieg bei. Zehn Scorerpunkte (5-5) gelangen ihm in den laufenden Playoffs. Lediglich Cale Makar (3-9-12) war teamintern noch effektiver vor dem gegnerischen Tor. "Ich bin stolz auf ihn, ich fand ihn unglaublich", sagte Avalanche-Trainer Jared Bednar nach dem Gala-Auftritt von Kadri.
Kadri wurde beim jüngsten Auswärtsspiel in St. Louis nicht nur freundlich empfangen, weil er in Spiel 3 in eine Kollision mit Blues-Verteidiger Calle Rosen und Torwart Jordan Binnington verwickelt war. Der Goalie zog sich dabei eine Verletzung zu und wird in dieser Serie nicht mehr zum Einsatz kommen.
Kadri ließ sich davon allerdings nicht irritieren und lieferte ein großes Spiel ab. Bei der Rückkehr in die heimische Ball Arena ist ihm nun wieder die Unterstützung der Fans gewiss.

COL@STL, Sp4: Kadri mit 1. NHL-Playoff-Hattrick

Saad funktioniert, wenn das Saisonaus droht
Die Blues dürfen sich keinen Ausrutscher mehr erlauben. Die nächste Niederlage gegen Colorado wäre gleichbedeutend mit dem Saisonaus. Heißt also: Drei Siege in Serie sind erforderlich, um über sieben Spiele in die nächste Runde einzuziehen. In solchen Drucksituationen werden Spieler benötigt, die Verantwortung übernehmen und für die entscheidenden Tore und Vorlagen sorgen.
Die gute Nachricht für die Blues: Flügelstürmer Brandon Saad ist ein solcher Spieler. Der 29-Jährige wächst oft über sich hinaus, wenn das Saisonaus droht. 14 solcher Begegnungen bestritt er in seiner Karriere bereits. Dabei gelangen ihm vier Tore und zehn Assists. Kein anderer Akteur von St. Louis war in Partien, bei denen eine Niederlage gleichbedeutend mit dem Ausscheiden gewesen wäre, so effektiv.
Blues-Trainer Berube erwartet Steigerung
Blues-Trainer Craig Berube erwartet von seiner Mannschaft in Spiel 5 ein anderes Gesicht als bei der jüngsten Niederlage. "Wir werden uns neu sammeln, miteinander reden und uns ein paar Sachen ansehen", kündigte er nach Spiel 4 an. "Wir müssen besser spielen und wir können besser spielen. Wir haben schließlich auch Spiel 2 in Colorado gewonnen."
Center Ryan O'Reilly richtet den Blick ebenfalls nach vorne: "Wir waren nicht konstant genug. Das ist bedauerlich. Aber wir müssen all das hinter uns lassen. Jetzt geht es um die Wurst."
Ein kleiner Mutmacher für St. Louis: Es gelang dem Klub bereits zwei Mal, nach einem 1:3-Rückstand die nächste Runde zu erreichen. Das war 1999 gegen die Phoenix Coyotes und 1991 gegen die Detroit Red Wings.