georgiev deangelo

Bei der Free Agency gibt es verschiedene Wege, wie Spieler zu einem neuen Vertrag kommen können. Einer davon, der jedes Jahr von einigen Akteuren beschritten wird, ist der Gang vors Schiedsgericht. Nach Angaben der Spielervereinigung NHLPA haben diesmal 26 Restricted Free Agents die NHL Salary Arbitration beantragt. Die Frist dafür war am Samstag abgelaufen.

Die betreffenden Profis haben von ihren Klubs zwar ein qualifiziertes Angebot für eine Weiterbeschäftigung erhalten, sind aber mit den Konditionen nicht einverstanden. Die Anhörungen vor dem Schiedsgericht finden zwischen 20. Oktober und 8. November statt. Ein Spieler hat jedoch jederzeit die Möglichkeit, vor dem anberaumten Schlichterspruch einen Kontrakt bei seinem alten Arbeitgeber zu unterzeichnen.
Reichlich Gesprächsbedarf gibt es bei den New York Rangers, den Ottawa Senators und den Carolina Hurricanes. Jeweils vier Spieler aus diesen Klubs haben eine Arbitration verlangt. Bei den Buffalo Sabres erhoffen sich drei Aktive eine Entscheidung durch einen unabhängigen Gutachter. Damit betreffen über die Hälfte aller Fälle, die Stand heute vor dem Schiedsgericht landen, diese vier Organisationen. Auf der Gesamtliste der Restricted Free Agents, die sich einen besseren Deal erhoffen, befinden sich einige illustre Namen.

NJD@NYR: DeAngelo per Hatty, zwei Assists zum Sieg

Einer davon ist Torhüter Alexandar Georgiev von den Rangers. Der 24-Jährige brachte es in der regulären Saison auf 34 Einsätze (32 Starts, zwei Shutouts) und eine Matchbilanz von 17-14-2. Sein Gegentorschnitt pro Spiel betrug 3,04 und die Fangquote lag bei 91,0 Prozent. In den drei Spielen der Stanley Cup Qualifikationsserie gegen die Carolina Hurricanes stand er nicht auf dem Eis. Nach dem Buyout und Weggang von Klub-Legende Henrik Lundqvist gehört Georgiev und Igor Shesterkin die Zukunft im Rangers-Tor. Eine rasche Einigung wäre daher für beide Seiten das Beste, zumal der Markt für Torleute nach dem fulminanten ersten Tag der Free Agency mittlerweile so gut wie dicht ist.
Wenig Interesse dürften die Rangers daran haben, Verteidiger Tony DeAngelo (24 Jahre) und Angreifer Ryan Strome (27) zu verlieren. Beide wussten in der zurückliegenden Saison zu überzeugen und haben wichtige Rollen im jungen Team eingenommen. DeAngelo war mit 53 Scorerpunkten der viertbeste Verteidiger in der NHL. Mit 15 Toren lag er sogar auf dem geteilten dritten Platz bei den Defensivspielern der Liga. Strome landete in der teaminternen Wertung bei den Assists (41) auf Rang zwei und bei den Punkten (59) auf Position drei.
Obwohl bei den Sabres noch einiges an finanziellem Spielraum beim Salary Cap vorhanden ist, drehen die Verantwortlichen dort momentan jeden Dollar zweimal um. Einer der Leidtragenden war der Münchner Dominik Kahun, der als Restricted Free Agent nicht einmal ein qualifiziertes Angebot erhielt. Dem Vernehmen nach hatte dies jedoch keine sportlichen, sondern ausschließlich monetäre Gründe. Das letzte Wort in dieser Causa dürfte aber noch nicht gesprochen sein. Kahun ist nun Unrestricted Free Agent und kann mit allen Klubs verhandeln, natürlich auch weiterhin mit Buffalo.
Kahuns Teamkollegen Victor Olofsson und Sam Reinhart bekamen zwar eine Offerte, die sie allerdings nicht zufriedenstellte. Reinhart (24) war vorige Saison mit 50 Punkten (22 Tore, 28 Assists) aus 69 Spielen hinter Kapitän Jack Eichel der zweitbeste Scorer der Sabres. Olofsson (25) folgte mit 42 Punkten (20 Tore, 22 Assists) an dritter Stelle. Die beiden Stürmer hoffen, dass sie nach dem Schiedsspruch besser dastehen als vorher. Nennenswerter Widerstand seitens der Sabres bei einer einigermaßen nachvollziehbaren Entscheidung durch den Schlichter ist nicht zu erwarten. Das können sie sich mit Blick auf die Leistungsnachweise der beiden Angreifer gar nicht erlauben.

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Bessere Konditionen durch den Gang vors Schiedsgericht erhoffen sich zudem Andrew Mangiapane von den Calgary Flames, Tyler Bertuzzi von den Detroit Red Wings und Connor Brown von den Ottawa Senators. Mangiapane (24) stellte in der letzten Saison persönliche Bestleistungen bei den Toren (17) und Assists (15) auf. In den Stanley Cup Playoffs setzte er ebenfalls Akzente vor dem gegnerischen Tor und verzeichnete fünf Punkte (zwei Tore, drei Assists) in zehn Spielen. Bertuzzi war mit 48 Punkten (21 Tore, 27 Assists) zweitbester Scorer der Red Wings in der Hauptrunde. Gleiches gilt für Brown bei den Senators mit 43 Zählern (16 Tore, 27 Assists.
Im vergangenen Jahr waren 40 Restricted Free Agents vors Schiedsgericht gezogen. In sechs Fällen legte der Schlichter das Gehalt fest, in 34 Fällen einigten sich Klub und Spieler vorher.
Hier ist die komplette Liste der 26 Spieler, die dieses Jahr eine Arbitration eingefordert haben (D=Verteidiger, F=Stürmer, G=Torhüter):
Boston Bruins
Matt Grzelcyk, D
Buffalo Sabres
Victor Olofsson, F; Sam Reinhart, F; Linus Ullmark, G
Calgary Flames
Andrew Mangiapane, F
Carolina Hurricanes
Clark Bishop, F; Haydn Fleury, D; Warren Foegele, F; Gustav Forsling, D
Colorado Avalanche
Ryan Graves, D
Detroit Red Wings
Tyler Bertuzzi, F
Florida Panthers
MacKenzie Weegar, D
Minnesota Wild
Kaapo Kahkonen, G
New York Islanders
Joshua Ho-Sang, F; Ryan Pulock, D; Devon Toews, D
New York Rangers
Tony DeAngelo, D; Alexandar Georgiev, G; Brendan Lemieux, F; Ryan Strome, F
Ottawa Senators
Connor Brown, F; Christian Jaros, D; Nick Paul, F; Chris Tierney, F
Toronto Maple Leafs
Ilya Mikheyev, F
Vancouver Canucks
Jake Virtanen, F