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16 Momente der Pens auf dem Weg zum Titel

von Bernd Roesch

Der Stanley Cup Champion 2016 heißt Pittsburgh Penguins. Mit einem Sieg in Spiel 6 gegen die San Jose Sharks machten sie in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ihren vierten Stanley Cup Triumph perfekt. Was waren die 16 Momente auf dem Weg zu ihrem eindrucksvollen Titelgewinn, den vor der Saison kaum einer so richtig erwartet hatte.

1. GM Jim Rutherford

Nachdem die Stanley Cup Playoffs 2014 gar nicht im Sinne der Pittsburgh Penguins verlaufen waren, obwohl sie sich als punktbestes Team der Metropolitan Division qualifiziert hatten, verloren sie in der zweiten Playoffrunde in sieben Spielen gegen die New York Rangers, entschieden sich die Teameigner auf der Managerposition eine Veränderung vorzunehmen. Jim Rutherford, der als General Manager der Carolina Hurricanes zweimal das Stanley Cup Finale erreicht hatte, bekam den Posten. Rutherford verfolgte einen Plan bei seinem neuen Arbeitgeber, setzte diesen innerhalb von zwei Jahren um, und kann nun mit dem Stanley Cup Gewinn 2016 die Früchte seiner Arbeit ernten.

2. Verpflichtung Kessel

Von wegen mit Phil Kessel kann man keine großen Mannschaftserfolge, geschweige denn einen Titel feiern. Der 28-jährige Rechtsaußen, der den Ruf abbekommen hatte, er sei manchmal etwas schwierig, hatte vom Beginn seiner NHL-Karriere an geliefert. In der ersten Runde an Nummer 5 von den Boston Bruins beim NHL Draft 2006 gezogen, konnte er bereits in seiner Rookie-Saison 29 Punkte in 70 Spielen verbuchen. In sieben der folgenden acht Spielzeiten mit den Bruins und Toronto Maple Leafs kam Kessel auf mindestens 50 Scorerpunkte und in fünf Saisons auf über 30 Tore. In Toronto galt er als Mitschuldiger, dass die Leafs Jahr um Jahr die Playoffs verpassen, doch Rutherford sah in ihm das Potenzial und sagte nicht nein, als er im Sommer 2015 die Chance bekam den US-Amerikaner zu verpflichten, wo er nun in den Stanley Cup Playoffs 2016 zum Topscorer der Penguins avancierte.

3. Trainer Mike Sullivan

Pittsburgh startete mit Mike Johnston als Trainer in die Saison 2015/16, doch der 59-jährige Lehrmeister fand auch in seinem zweiten Jahr bei den Penguins keinen Zugang zur Mannschaft. Nach 28 Spieltagen hatten die Penguins nur 33 Punkte eingefahren und lagen außerhalb eines Playoffplatzes. Pittsburgh zog die Reißleine und entschied sich mit Mike Sullivan für einen Mann, der die Organisation bereits kannte. Am 12. Dezember 2015 übernahm Sullivan, der bis dahin das AHL-Farmteam der Penguins Wilkes-Barre/Scranton trainiert hatte, das Amt des Cheftrainers. Fortan wehte ein anderer Wind bei den Penguins und Sullivan wurde umgehend von den Spielern akzeptiert.

4. Niederlagenserie

Auch Niederlagen sind für die Entwicklung einer Mannschaft wichtig. Zunächst lief es für die Penguins unter der Regie von Sullivan nicht sehr gut. Zwischen dem 11. und 19. Dezember verloren die Penguins fünf Spiele hintereinander - vier davon unter Sullivan. Im Umfeld außerhalb der Franchise wurde schon wieder Kritik laut, doch das Management der Penguins behielt die Nerven und schenkte Sullivan weiterhin das Vertrauen. Sullivan wusste genau was er sich vorstellte und was er tat. Es dauerte einfach eine gewisse Zeit bis die Mannschaft das Spielsystem des 48-Jährigen verinnerlicht hatte.

5. Carl Hagelin Trade

Im Sommer 2015 hatten sich die Anaheim Ducks die Rechte an Carl Hagelin gesichert, doch der 27-jährige Flügelstürmer fand sich in Kalifornien überhaupt nicht zurecht. Auf magere vier Tore und acht Assists hatte er es in 43 Spielen bei den Ducks gebracht. Viele rieben sich verwundert die Augen, als die Penguins am 16. Januar bekanntgaben, dass sie sich mit den Kaliforniern auf einen Spielertausch geeinigt haben. Der schnelle schwedische Stürmer trug fortan das Trikot der Penguins, die zur Kompensation Stürmer David Perron und Verteidiger Adam Clendening abgaben. Hagelin sollte sich als genau jenes Puzzlestück herausstellen, das den Penguins noch fehlte, um zum vierten Mal den Stanley Cup gewinnen zu können.

6. Saisonendspurt

Ende Januar schnupperten die Penguins zwar schon an einem Playoffplatz, doch sie konnten sich noch lange nicht sicher fühlen einen zu ergattern. Von Spiel zu Spiel, von Woche zu Woche wurde die Mannschaft besser und gewann an Selbstvertrauen. Die Spieler merkten dass, das Konzept von Sullivan aufgeht und zielführend ist. Das Ganze gipfelte in einem sagenhaften Endspurt. Die Bilanz der Penguins aus ihren letzten 20 Saisonpartien lautete 16 Siege und vier Niederlagen. Vom 26. März bis zum 7. April 2016 gewannen die Penguins acht Spiele hintereinander und sicherten sich nicht nur einen Playoffplatz sondern verdrängten sogar noch die Rangers vom zweiten Platz in der Metropolitan Division.

7. Playoffbaum

Als Zweitplatzierter der Metropolitan erwischten die Penguins den schwierigeren Playoffzweig in der Eastern Conference. Zunächst mussten sie gegen ihren Divisionsrivalen aus Manhattan antreten, dem sie mit 4-1 Siegen klar das Nachsehen gaben. Mit den Washington Capitals warteten die Überflieger der regulären Saison als nächstes auf die Penguins. Der Presidents' Trophy Gewinner erwies sich als der erwartet schwere Brocken, doch auch gegen ihn mussten die Penguins nicht über die volle Distanz gehen. Nach sechs Partien und mit 4-2 Siegen beendeten sie Washingtons Traum von einem Cup-Gewinn. Schließlich nahm Pittsburgh im Eastern Conference Finale auch noch die letzte Hürde gegen die Tampa Bay Lightning und zog mit 4-3 Siegen in das Stanley Cup Finale ein. Wer weiß wie für Pittsburgh die Playoffs verlaufen wären, wenn sie nicht von Playoffbeginn an so gefordert worden wären.

8. Bryan Rust Spiel 7

Im entscheidenden siebten Spiel gegen die Lightning war es mit Bryan Rust ein Rookie, der die Penguins ins Stanley Cup Finale schoss. In Spiel 7 des Conference Finales gelangen dem 24-Jährigen im Mittelabschnitt innerhalb von gut acht Minuten beide Treffer zum 2-1 Sieg. Dabei hatte die Saison des Rechtsaußen gar nicht gut begonnen. Ende Oktober zog er sich eine Armverletzung zu und musste immer wieder pausieren: Auch die letzten Spiele der regulären Saison und die ersten Playoffpartien fiel er verletzt aus. Seinem Durchbruch schadete dies nicht.

9. Sheary's OT-Tor

Mit Conor Sheary sorgte auch noch ein zweiter Rookie für Furore und für ein ganz wichtiges Tor. In Spiel 2 des Stanley Cup Finales gegen die Sharks stand es in der Verlängerung 1-1 Unentschieden, als die Penguins im Verteidigungsdrittel der Sharks zu einem Bully kamen. Sidney Crosby trat an, arrangierte seine Mitspieler, wies Kris Letang an, bei gewonnenem Anspiel nicht zu schießen, sondern darauf zu warten bis Sheary von der Bande kommend die Lücke gefunden hat. Letang und Sheary hielten sich an die Anordnungen ihres Teamkapitäns und der 24-jährige Linksaußen schloss mit dem 2-1 Siegtor zur 2-0 Führung in der Serie ab.

10. Pittsburghs Unberechenbarkeit

Es war ein genialer Schachzug von Sullivan, dass er seine drei vermeintlich stärksten Stürmer, Crosby - Malkin - Kessel, in unterschiedlichen Reihen aufstellte. Dadurch hatten ihre Gegner ein großes Problem: Gegen welche Formation sollten sie ihre Checking-Reihen auflaufen lassen? Eine Lösung fand keine der vier Mannschaften, auf welche die Penguins in den Playoffs auf ihrem Weg zum Stanley Cup Triumph trafen. 17 verschiedene Spieler haben in den Playoffs 2016 für die Penguins ein Tor erzielt.

11. Matt Murray

Es galt als großes Risiko, dass die Penguins in die Playoffs mit einem jungen Torhüter starteten - Matt Murray ist sein Name. Der 22-Jährige hatte erst am 19. Dezember seine erste NHL-Partie bestritten. Den Posten als Stammtorwart bekam er erst durch die Verletzung von Marc-Andre Fleury - Pittsburghs eigentlicher Nummer 1. Murray zeigte sich als besonders nervenstark, nachdem an ihm in der Serie gegen die Lightning Zweifel aufgekommen waren. Fleury verpatzte seinen Auftritt in Spiel 5, Murray kam umso stärker zurück und erwies sich als sicherer Rückhalt des Champions.

12. Schnell, schneller, am schnellsten

'HBK-Line' heißt die Überraschungsreihe der Penguins in den Stanley Cup Playoffs 2016. Carl Hagelin, Nick Bonino und Phil Kessel haben sich gefunden und spielten auf wie aus einem Guss. Auch Nick Bonino war erst Ende Juli 2015 in einem Trade mit den Vancouver Canucks zu den Penguins gestoßen. 20 Tore und 36 Assists konnten die drei Stürmer insgesamt für sich verbuchen. Sie waren von ihren Gegnern, egal wie sie hießen, einfach nicht zu stoppen. Keine andere Sturmformation ist so prädestiniert schnelle Gegenstöße einzuleiten wie diese Reihe.

13. Evgeni Malkin

Den Conn Smythe Trophy Gewinner von 2009 darf man niemals abschreiben. Evgeni Malkin war während der Playoffs einige Male in die Kritik geraten, doch wenn man glaubte er befinde sich in einer Krise, laboriere eventuell doch noch an seiner Verletzung, dann hat er postwendend das Gegenteil bewiesen. Gegen Washington und Tampa Bay war er sechs Spiele in Folge punktlos geblieben, um es dann in den folgenden Partien vier Partien auf ein Tor und vier Vorlagen zu bringen. In den ersten drei Finalpartien gegen die Sharks konnte er ebenfalls nicht punkten, doch in Spiel 4 beendete er mit einem Treffer und einer Vorlage nicht nur seine Torflaute, sondern auch Pittsburghs Powerplaymisere.

14. Schüsse aus allen Lagen

Keine andere Mannschaft hat in den vergangenen Playoffs so häufig aus allen Lagen geschossen, wie die Penguins. Sie suchten immer schnell den Abschluss und bereiteten damit ihren Gegnern Schwierigkeiten. Im Durchschnitt verbuchte Pittsburgh 50,1 Schussversuche pro Spiel. Im Vergleich dazu die Zahlen der anderen drei Conference Finalisten: Die Lightning kamen auf 41,2, die Blues auf 43,35 und Pittsburghs Finalgegner, die Sharks auf 46,7.

15. Heimstärke

In den vier Playoffrunden bis zum Titelgewinn hatten die Penguins dreimal das Heimrecht und sie nutzten dieses konsequent aus. Von den 14 Partien im heimischen Consol Energy Center gewannen sie neun, in sieben davon kassierten sie zwei oder weniger Tore. In der regulären Spielzeit verloren sie zuhause nur Spiel 2 gegen die Rangers, Spiel 1 gegen Tampa Bay. Den Sharks gelang im Stanley Cup Finale nur ein Auswärtserfolg bei den Penguins – ein 3-2 in Spiel 5. Effektiver als die Penguins kann man vor den eigenen Fans kaum auftreten.

16. Sidney Crosby

Den Wert von Sidney Crosby kann man nicht an Zahlen ablesen. Der 28-jährige Center gilt als der beste Spieler der Welt und man täte sich schwer das widerlegen zu wollen. Crosby führt seine Mannschaft an. Er ist ihr Sprachrohr abseits des Eises und ihr Stratege auf dem Eis. Er leitet Spielzüge ein, er zieht den Gegner auf sich und fast wie nebenbei bereitet er auch wunderschöne Treffer vor, wie in Spiel 2 der Finalserie gegen San Jose. Dem Kapitän der Penguins wurde auch die Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler in den Stanley Playoffs 2016 überreicht.

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