Hischier_blog

Während der gesamten Saison 2025/26 wird NHL.com/de jeden Monat die New Jersey Devils aus der Perspektive ihrer Schweizer Spieler Nico Hischier, Timo Meier und Jonas Siegenthaler begleiten. In diesem Monat spricht Nico Hischier u. a. darüber, wie er sich als Kapitän entwickelt hat, wie wichtig der gute Saisonstart war und dessen Gründe.

Ciao, Fans! Es freut mich, dass ich den Blog der Schweizer Devils in dieser Saison eröffnen darf – gerade jetzt, wo wir sehr erfolgreich in die Saison gestartet sind. Die Stimmung in der Mannschaft ist dementsprechend sehr gut. Ein guter Beginn ist wichtig für das Selbstvertrauen und verschafft uns eine gute Basis, um auch Rückschläge, die in einer Saison normal sind, gut zu meistern.

Wir spielen als Team sehr gutes Eishockey und sind schon gut eingespielt. Verbesserungspotenzial gibt es natürlich trotzdem. Wir hatten eine gute Vorbereitung, in der wir uns gut einspielen konnten. Was mich ebenfalls positiv stimmt, ist das Auftreten des Teams. Wir haben ein gutes Mindset und sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Wir können Spiele kontrollieren und erfolgreich über die Bühne bringen. Wir sind im Flow und auf dieser Welle müssen wir so lange wie möglich reiten.

Unser Ziel ist es, das Spiel über 60 Minuten zu perfektionieren und schwächere Drittel, wie zu Beginn des Spiels gegen die San Jose Sharks am Freitag, zu reduzieren. Sie werden immer wieder vorkommen, aber es geht darum, möglichst viel Konstanz reinzubekommen - sowohl innerhalb eines Spiels als auch über mehrere Spiele hinweg. Wenn es mal ein schlechtes Drittel gibt, muss man sich steigern können, wie gegen die Sharks, als wir ab dem zweiten Drittel ganz anders aufgetreten sind.

Für uns ist es auch von Vorteil, dass unsere Special Teams gut aufgestellt sind. Über- und Unterzahl können Spiele entscheiden, und es braucht Einsatz und Willen, um dabei erfolgreich zu sein. Es ist sehr hilfreich, wenn man im Powerplay treffen kann und weiß, dass man in Unterzahl Gegentore verhindern kann.

Meine Rolle als Kapitän ist immer noch die gleiche: Ich versuche, ich selbst zu sein und dem Team zu helfen, jeden Abend zu gewinnen. Egal, ob durch Tore schießen oder Vorbereiten oder durch Defensivarbeit. Ich darf jetzt schon fast fünf Jahre das C auf der Brust tragen. Das macht mich stolz. Natürlich gibt es in dieser Zeit Bereiche, in denen man dazugelernt und sich weiterentwickelt hat. Insgesamt bin ich aber, denke ich, im mentalen Bereich stärker geworden. Das bringt die Erfahrung nun einmal mit sich.

Am Sonntag spielten wir im Rahmen des NHL Sunday zur besten Sendezeit in Europa. Ich mag diese Nachmittagsspiele sehr. Es ist aber auch etwas Besonderes zu wissen, dass dann sehr viele Fans aus der Schweiz, Freunde, Kollegen und die Familie zusehen werden. Wir wissen, dass die ganze Schweiz auf uns schaut. Doch ich nehme es wie jedes andere Spiel auch. Eine besondere Motivation ziehe ich nicht daraus. Trotzdem war es natürlich klasse, dass wir das erste Spiel gegen die Colorado Avalanche in dieser Woche in der Verlängerung gewinnen konnten und so positiv unseren kommenden Auswärtstrip angehen.

Auch das zweite Spiel gegen Colorado am Dienstag ist eine große Herausforderung für uns, auf die wir uns freuen. Wir wissen, dass wir uns keine 20-minütige Auszeit erlauben dürfen, sonst wird es schwierig gegen sie. Dass wir nur zwei Tage nach dem Heimsieg erneut - dieses Mal auswärts - gegen sie spielen, ist bei Conference-übergreifenden Spielen ungewöhnlich. Das macht es noch interessanter, da man auf den Gegner reagieren kann, je nachdem, wie das erste Spiel gelaufen ist. Da können schon Playoff-Vibes entstehen.

Danach sind wir in Kalifornien unterwegs. Das ist für das Team immer eine besondere Reise, da man gemeinsam viel unternehmen kann. Das schweißt uns hoffentlich noch mehr zusammen.

Meine Landsleute Nino Niederreiter und Roman Josi steuern diese Saison auf die 1000 Spiele zu. Das ist unglaublich, und es ist großartig, das mitzuerleben. Ich habe den größten Respekt vor allen, die diese Marke in der besten Liga der Welt erreichen, nicht nur vor den beiden. Dazu gehören viel Einsatz und Disziplin.

Ich selbst überhole in kommenden Matches Mark Streit bei den Punkten. Ich achte da nicht so darauf, aber als man mich darauf angesprochen hatte, fand ich es schon cool, denn als Kind und Jugendlicher habe ich ihn immer bewundert. Er hat vielen jungen Schweizern gezeigt, was in der NHL möglich ist.

Bis demnächst. Euer Nico!

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