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Zwölf Spieler aus Deutschland und der Schweiz kämpfen mit ihren Teams in den Stanley Cup Playoffs 2019 um den Titelgewinn. Sie haben damit die Möglichkeit, eine Erfolgsserie fortzusetzen, die vor drei Jahren ihren Anfang genommen hat. Mit Tom Kühnhackl (Pittsburgh Penguins, 2016 und 2017), Mark Streit (Penguins, 2017) und Philipp Grubauer (Washington Capitals, 2018) stemmte am Ende der vergangenen drei Finalserien immer mindestens ein Akteur aus beiden Ländern die begehrte Trophäe in die Höhe. Einen Stanley-Cup-Sieger aus Österreich wird es dagegen auch diesmal nicht geben. Thomas Vanek (Detroit Red Wings), Michael Grabner (Arizona Coyotes) und Michael Raffl (Philadelphia Flyers) verpassten den Sprung in die Endrunde.

Auf folgende fünf Spieler ist besonders zu achten:
Roman Josi (Nashville Predators)
Die Nashville Predators mit ihrem Kapitän Roman Josi zählen zu den ganz heißen Anwärtern auf den Stanley Cup. Der 28 Jahre alte Berner schloss die reguläre Saison 2018/19 als punktbester deutschsprachiger Abwehrspieler ab. Ihm gelangen 15 Tore, 41 Assists und 56 Scorerpunkte. In dieser Saison erreichte Josi zum vierten Mal in seiner Laufbahn die Marke von 50 Punkten und stellte damit einen neuen Klubrekord bei den Verteidigern auf. Darüber hinaus egalisierte er seine persönliche Treffer-Bestleistung von 2014/15. In den Playoffs möchte Josi die Enttäuschung aus dem Vorjahr vergessen machen, als die mit hohen Erwartungen in die Playoffs gestarteten Predators bereits in der zweiten Runde an den Winnipeg Jets scheiterten.

MIN@NSH: Josi gleicht schnell für Predators aus

Timo Meier (San Jose Sharks)
Die San Jose Sharks und ihr Schweizer Angreifer Timo Meier dürfen sich ebenfalls Chancen auf den Stanley-Cup-Gewinn ausrechnen. Der 22-jährige Herisauer hat sich in der abgelaufenen Hauptrunde zu einem Leistungsträger der Kalifornier entwickelt. Mit 66 Scorerpunkten (30 Tore, 36 Vorlagen) verbuchte er beinahe doppelt so viele Zähler wie im vergangenen Jahr und markierte zugleich einen Schweizer Rekord. Die alte Bestmarke von Mark Streit aus der Saison 2007/08 stand bei 62 Punkten. Meier besticht durch seine Schnelligkeit und Physis und ist in der Offensive variabel einsetzbar. Kurz vor Beginn der Playoffs verletzte er sich jedoch am Handgelenk, so dass sein Einsatz zumindest zum Auftakt der Endrunde gefährdet ist.

CHI@SJS: Meier guckt sich Crawford aus

Philipp Grubauer (Colorado Avalanche)
Dass es die Colorado Avalanche mit einem beherzten Schlussspurt noch in die Playoffs geschafft haben, verdanken sie zu einem großen Teil ihrem Torhüter Philipp Grubauer. Der 27 Jahre alte Rosenheimer erkämpfte sich in den vergangenen Wochen den Stammplatz zwischen den Pfosten und dürfte auch in der ersten Runde gegen die Calgary Flames als Starttorwart gesetzt sein. Von Mitte Februar bis zum Ende der regulären Saison präsentierte er sich in herausragender Form. Sein Gegentorschnitt in dieser Phase betrug 1,44 und seine Fangquote belief sich auf 95,6 Prozent. Außerdem gelangen ihm drei Shutouts. Grubauer könnte theoretisch nach Kühnhackl der zweite deutsche NHL-Spieler werden, der den Stanley Cup zweimal nacheinander gewinnt.

WPG@COL: Grubauer zeigten einen tollen Fanghand-Stop

Thomas Greiss (New York Islanders)
Eine erstaunliche Wandlung haben die New York Islanders durchgemacht. 2017/18 waren sie mit 296 Gegentoren die Schießbude der NHL schlechthin, ein Jahr stellten sie mit 196 Gegentreffern die beste Abwehr aller 31 Mannschaften. Schlussmann Thomas Greiss trug mit reihenweise starken Auftritten zum Aufschwung bei und sicherte sich verdientermaßen mit seinem Torhüterkollegen Robin Lehner die William M. Jennings Trophy. Sie wird an die Goalies verliehen, deren Team die wenigsten Tore in der Hauptrunde hinnehmen muss. Der 33 Jahre alte Füssener ist der erste in Deutschland geborene Spieler, der eine individuelle NHL-Trophäe einheimst. Greiss und Lehner teilten sich die Starts in der regulären Saison weitestgehend. Von daher ist noch nicht ausgemacht, wer von beiden in der Playoff-Serie gegen die Penguins zwischen den Pfosten beginnt.

NYI@FLA: Greiss mit Schoner gegen Hoffman zur Stelle

Nino Niederreiter (Carolina Hurricanes)
Nach seinem Wechsel von den Minnesota Wild zu den Carolina Hurricanes im Januar nahm Nino Niederreiter so richtig Fahrt auf. Für seinen neuen Arbeitgeber aus Raleigh kam er in 36 Einätzen auf insgesamt 30 Scorerpunkte (14 Tore, 16 Assists). Bei den Wild waren ihm zuvor 23 Punkte (14 Tore, 9 Vorlagen) in 46 Spielen geglückt. In Carolina bekam der 26-jährige Angreifer aus Chur sofort eine verantwortungsvolle Rolle übertragen. In der ersten Sturmreihe besetzte er den linken Flügel. Die Hurricanes sind erstmals seit 2009 wieder in den Playoffs vertreten. In der Auftaktrunde wartet mit dem amtierenden Champion aus Washington allerdings gleich eine extrem hohe Hürde. Doch die Hurricanes und Niederreiter haben absolut nichts zu verlieren. Genau das macht sie zu einem brandgefährlichen Gegner.

NJD@CAR: Niederreiter schießt über Schneider ein

Die weiteren Deutschen und Schweizer in den Playoffs:
Sven Andrighetto (Colorado Avalanche), Yannick Weber (Nashville Predators), Dean Kukan (Columbus Blue Jackets), Tom Kühnhackl, Dennis Seidenberg, Luca Sbisa (New York Islanders), Jonas Siegenthaler (Washington Capitals)