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Einen bunten Strauß an Ergebnissen brachte die Nacht auch bei der U 20-Weltmeisterschaft in Kanada hervor. Deutliche Favoritensiege und auch sportliche Sensationen wechselten sich quasi ab. Der Titelverteidiger steht nach einer weiteren Niederlage bereits unter starkem Druck, für die Schweizer und die Dänen gab es hingegen heute Grund zu jubeln. Hier die Ereignisse im Einzelnen:

Kanada lässt Slowakei keine Chance
5:0 hieß es am Ende für die Kanadier gegen die Slowakei. Standesgemäß, möchte man sagen. Da nützte auch aller Einsatz des Underdogs nicht, denn wenn man kaum offensive Akzente setzt, dann kann das natürlich nichts werden mit einem zählbaren Erfolg. Trotzdem dauerte es bis in die sechste Minute des Mitteldrittels, bevor der erste Treffer für das 'Mutterland des Eishockeys' fiel. Tyson Jost lief über die Blaue Linie, spielte auf Jeremy Lauzon, dieser verzögerte, zielte genau und überwand Adam Huska. Keine sechs Minuten später erhöhten die Ahornblätter im Powerplay durch Taylor Raddysh. Kurz nach Spielmitte war die Vorentscheidung durch das 3:0 bereits gefallen. Der Schuss von Jeremy Lauzon wurde von Anthony Cirellinoch abgefälscht. Die drei Treffer der Kanadier entsprachen zu diesem Zeitpunkt damit der Anzahl der gesamten Slowakischen Torschüsse. Thomas Chabot erhöhte noch im gleichen Spielabschnitt auf 4:0. Das Torschussverhältnis betrug hier bereits 30:3 zu Gunsten der Kanadier. An Spannung vermochte da bereits niemand mehr zu glauben. Das Spiel plätscherte nun offensichtlich etwas dahin. Michael McLeod steuerte im letzten Drittel nur noch den Treffer zum 5:0 bei. Am Ende stand das Torschussverhältnis bei 44 zu 6. Eindeutiger geht es kaum.

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Dänen überraschen Titelverteidiger
Zwei frühe Tore im ersten Drittel führten Außenseiter Dänemark letztendlich zu einem überraschenden 3:2-Erfolg gegen Titelverteidiger Finnland und sorgten für eine große Überraschung im Turnier. Es war erst der dritte Sieg für die Dänen bei einer solchen Veranstaltung. Bisher standen lediglich zwei Erfolge gegen die Schweiz aus 2014 und 2015 zu Buche.
Torhüter Kasper Krog steuerte 34 Rettungstaten bei, erhielt seinem Team damit die Chance auf die KO-Phase. William Boysen, David Madsen und Joachim Blickfeld trafen für die am Limit agierenden Dänen, Urho Vaakanainen und Kasper Bjorkqvist waren für Finnland erfolgreich.
Finnland verlor ja bekanntlich bereits das Auftaktspiel gegen Tschechien mit 1:2 und steht nun entsprechend unter Druck. Drei Tore in zwei Spielen sind für ihre Ansprüche natürlich viel zu wenig.
Den Dänen hingegen gelang die Wiedergutmachung nach dem 1:6 gegen Schweden am Vortag eindrucksvoll. Besonders positiv an diesem Abend das Unterzahlspiel. Alle sechs Situationen konnten von ihnen an diesem Abend gemeistert werden. Im Gegensatz dazu waren sie bereits mit ihrem ersten Überzahlspiel erfolgreich.
Dänemark führte nach dem ersten Drittel überraschend mit 2:0, denn die Anzahl der Torschüsse stand zu diesem Zeitpunkt 14:3 zu Gunsten der Finnen.
Im Mitteldrittel erhöhte man sogar auf 3:0, bevor der Vorsprung im Schlussabschnitt dann noch einmal zu schmelzen begann.
Spätestens nachdem Bjorkqvist gut vier Minuten vor Spielende das 2:3 für die Finnen erzielte begann dann das große Zittern. Doch es sollte am Ende zu einer der größten Überraschungen der Turniergeschichte reichen.

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Russen dominieren die Letten
Eine klare Angelegenheit war am 2. Spieltag das Kräftemessen zwischen Russland und Lettland. Bereits nach dem ersten Drittel, in dem sie drei Tore erzielten war das Spiel zu Gunsten der Russen entschieden. Am Ende stand es 9:1. Nur 18 Stunden nach dem 3:5 gegen Kanada zeigten man sich damit gut erholt. Kaprizov erreichte dabei einen Hattrick und zwei Assist-Punkte. Alexander Polunin steuerte zwei Tore und zwei Assists bei, Mikhail Vorobyov vier Scorerpunkte.
Damil Yurtaikin eröffnete den Torreigen bereits nach 5:33 Minuten, als er Torhüter Gustavs Grigals erstmals überwand. Danach nahm das recht einseitige Spiel dann seinen Lauf. Beide Teams haben nun einen freien Tag um sich von den Anstrengungen der ersten zwei Turniertage zu erholen, bevor man dann am Donnerstag wieder in das Geschehen eingreifen wird. Für die Russen geht es dann gegen die USA, während es die Letten mit Kanada zu tun bekommen. Das dürfte dann für sie wohl ähnlich hart werden wie das Spiel heute gegen die Offensivstarken Russen.

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Schweiz ringt Tschechien in der Verlängerung nieder
Nico Hischier war nach seinem alles entscheidenden Treffer in der Verlängerung zum 4:3 für die Eidgenossen der gefeierte Mann am Dienstag. Damien Riat bediente Hischier bei einem Konter, und der 17-Jährige von den Halifax Mooseheads bezwang Jakub Skarek im Kasten der Tschechen mit einem Schuss durch die Beine.
Riat selber gelangen an diesem Abend ebenfalls ein Treffer und zwei Assists, Kapitän Calvin Thurkauf ein Tor und ein Scorerpunkt. Torhüter Joren van Pottelberghe überzeugte mit 36 Rettungstaten für die Schweiz.
Es war nach zwei Jahren der erste Vorrundensieg für die Eidgenossen. Damals war es ein 5:2 gegen die Tschechen in Toronto. Das Team von Trainer Christian Wohlwend versucht diesmal den neunten Platz von damals zu verbessern. Die nächste Gelegenheit hat man nun am Donnerstag, wenn es gegen die Schweden geht.
Das heutige erste Drittel war zunächst noch torlos, sah zudem die Tschechen in Sachen Torschüsse mit 9:3 vorne. Im Mitteldrittel brachte Hischier die Schweizer dann mit 2:0 in Front. In Albon, der 19-jährige aus Lausanne hatte zunächst das torlose Remis durchbrochen.
Im Schlussabschnitt brachten es dann auch die Tschechen auf die Anzeigetafel. Nach rund 5 Minuten verkürzte Koblizek zunächst auf 1:2.
Riat stellte in der neunten Minute des Drittels zwar den alten Zwei-Tore-Abstand kurzzeitig wieder her, indem er auf 3:1 erhöhte, doch die Tschechen kamen durch zwei Mal Chlapik wieder zurück ins Spiel, konnten erst zum 2:3 verkürzen, dann sogar zum 3:3 ausgleichen. Also musste die Verlängerung entscheiden. Und hier besiegelte Hischier dann mit seinem Treffer die Niederlage der Tschechen endgültig.
So geht es heute weiter:
Schweiz vs. Schweden Bell Centre, 17 GMT-5
Slowakei vs. USA Air Canada Centre, 19.30 GMT-5